Definition "Moment" - früher eine Zeiteinheit?
Auch heute verwenden wir noch sehr gerne das Wort Moment, um auszudrücken, dass es eben noch etwas dauert, bis man Zeit hat oder fertig ist etc. Heutzutage ist der Begriff also nicht mehr näher bestimmt und besagt nur, dass man eben noch einen Moment braucht. Wie lange dieser tatsächlich ist, wird dann ganz subjektiv entschieden. Früher allerdings handelte es sich bei dem Begriff Moment um eine genaue Zeiteinheit, die 90 Sekunden betragen hat. So hatte eine Stunde dann 40 Momente. In dieser Einheit wurde richtig gemessen und auch Angaben gemacht.
Ich habe ehrlich gesagt vorher noch nie etwas davon gehört, bevor ich mich mit diesem Begriff näher beschäftigt habe. Heute würde wohl keiner sagen, dass er noch drei Momente braucht und dann fertig ist o.ä. Dennoch glaube ich tatsächlich daran, dass es früher eine Zeiteinheit gewesen ist. Ich frage mich nur, wie dieser Sprachgebrauch sich über die Zeit so verändern konnte, dass es heute nur noch eine ungefähre Angabe ist, wie lange es noch dauern wird.
Wie lange dauert bei euch ein Moment? Stimmt ihr zu, dass ein Moment damals eine Zeiteinheit gewesen ist? Wie kommt es, dass sich die Bedeutung von einem Moment so verändert hat?
Ich habe "Moment" als Zeiteinheit noch nie gehört, aber habe gerade mal schnell gegoogelt und bin ebenfalls auf die von dir genannten 90 Sekunden gestoßen. Darüber hinaus habe ich gefunden, dass dies eine mittelalterliche altenglische Zeiteinheit war.
In anderen Einheiten kommt das Wort "Moment" ja noch häufig vor, wie z.B: Drehmoment, Flächenmoment etc. Über die Frage, wie lange bei mir persönlich "ein Moment" ist, musste ich nachdenken und dazu gekommen das es situativ unterschiedlich sein kann. Dieser kann bei mir schon von 30 Sek. bis zu 10 Minuten sein.
Andere Länder andere Sitten, so einfach ist das. Im angloamerikanischen Raum ist der Moment als Zeiteinheit noch ähnlich bekannt wie bei uns der Zentner oder das Dutzend als Maßeinheit. Wir kennen nun auch Fortnight nicht, sondern sagen vierzehn Tage. Dass man das lateinische Momentum sowohl nutzt, um eine gemessene Zeiteinheit zu beschreiben, als auch als Bezeichnung für eine nicht näher bezeichnete kurze Zeitspanne nutzt, liegt doch nahe.
Schließlich haben viele lateinische Vokabeln in den normalen Sprachgebrauch geschafft. Wir stellen Blumen in die Vase, der Arzt macht Visite und der Wohnzimmerschrank ist rustikal. Und dazu nutzen wir ganz viele Ausdrücke auch heute im übertragenen Sinn weiter. Wir legen einen Zahn zu, gehen immer der Nase nach und graben jemandem das Wasser ab.
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