Sophomanie - Überschätzung der eigenen Intelligenz?

vom 09.02.2018, 17:11 Uhr

Ich habe letztens gehört, dass es viele Menschen gibt, die ihre eigene Intelligenz ständig unterschätzen. Gleichzeitig gibt es Personen, die unter Sophomanie leiden und daher ihre eigene Intelligenz maßlos überschätzen. Solche Menschen denken dann, dass sie alles schaffen können, auch wenn ihre Intelligenz natürlich eingeschränkt ist. Sie überschätzen sich immer wieder maßlos und scheitern dann auch wieder, ohne jemals zu verstehen, dass sie einfach nicht so intelligent sind wie sie denken.

Ich kenne auch solche Menschen, die immer anderen Leuten die Schuld gegeben haben, auch wenn sie sich eigentlich immer nur selbst in ihrer Intelligenz überschätzt haben. Ihre gesteckten Ziele können sie so einfach gar nicht erreichen. Allerdings ist Kennzeichen der Sophomanie, dass sie überhaupt nicht verstehen, dass sie einfach nicht so intelligent sind, wie sie selbst immer denken. Ich selbst bin wie gesagt solchen Menschen auch schon begegnet und sie scheitern, geben aber trotzdem nicht auf.

Seid ihr schon Menschen begegnet, die ihre eigene Intelligenz krankhaft überschätzen? Inwiefern ist diese Krankheit bekannt und was kann man dagegen machen?

Benutzeravatar

» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich verstehe den Zusammenhang zwischen gefühlter Intelligenz und Scheitern nicht so wirklich. Für viele Situationen, in denen man an irgendwas scheitert, ist doch die Intelligenz gar nicht wirklich wichtig. Oder glaubst du, dass jemand, der bei Dates keinen Erfolg hat zwangsläufig zu dumm ist? Genauso muss man nicht unbedingt schlau sein um Erfolg zu haben, oft sind solche Sachen wie Kontakte, die nötigen finanziellen Mittel oder auch einfach mal Glück viel wichtiger.

Eine kurze Google Suche sagt mir auch überhaupt nichts über Scheitern, es geht da eher um Phänomene, die einem im Alltag ständig begegnen, zum Beispiel die Überzeugung, dass man selber ein ganz toller Autofahrer ist, alle anderen aber überhaupt nicht fahren können. Das scheint auch vom Kontext abhängig zu sein, der ganz tolle Autofahrer unterschätzt seine Fähigkeiten in der Küche vielleicht.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge


Ich bin ja der Meinung, dass die Grenzen zwischen psychischer Krankheit und einfach einer charakterlichen Macke mehr als fließend sind. Mir sind schon öfter Leute begegnet, die sich für wunder wie gescheit gehalten haben, obwohl sie vor allem große Sprüche machen konnten. Wenn die alle auf einmal unter "Sophomanie" würden, sprich krankheitsbedingt eigentlich gar nichts dafür können, arrogant und selbstgefällig zu sein und sich für die Klügsten zu halten, über wen sollte ich dann lästern? :lol:

Intelligenz ist sowieso schwer zu definieren, und es gibt unterschiedliche Arten davon. Ich kann mich beispielsweise noch an den einzigen 1,0-Abiturienten aus meinem Jahrgang erinnern. Latein und Mathe top, die Hochbegabung quoll aus jedem Knopfloch, aber ein normales Gespräch führen - keine Chance. Ist diese Person nun schwerpunktmäßig besonders intelligent oder schwerpunktmäßig sozial auffällig?

Von daher kann ich mir unter dieser Krankheit, ihrer Diagnose oder ihren Symptomen nicht viel vorstellen. Handelt es sich dabei um Leute, die beispielsweise wieder und wieder versuchen, in einen sauschweren Studiengang zu kommen, obwohl sie mit Ach und Krach das Abitur geschafft haben? Oder bewerben sie sich für Jobs, für die sie gar keine Qualifikation haben, weil sie glauben, mit ihrem Superhirn schaffen sie das auch so ganz locker?

Ich finde ja, dass einem der Glaube, übermäßig intelligent zu sein, schon durch das Schulsystem ausgetrieben wird, weil die Noten und Schularten erstens in direktem Zusammenhang mit der Intelligenz gesehen werden und zweitens auch eine klare Sprache sprechen. Natürlich kann man über diese Ansicht zu Recht streiten, weil Schulnoten nicht jede Form der Intelligenz abdecken, aber offensichtlich geht es hier um messbare Intelligenz, sonst wäre ja die Frage an sich müßig.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^