Sich wünschen Speisen nicht zu vertragen?
Ich hatte vor einiger Zeit das Problem, dass ich etwas nicht vertragen habe, was ich gegessen habe. Eine Freundin kam dann auch zu Besuch und bekam dies eben mit. Sie meinte dann schon etwas neidisch, dass sie auch gerne mal eine Speise nicht vertragen würde, da sie dann vielleicht mal weniger essen würde.
Von dieser Aussage war ich so überrascht, dass ich gar nicht wusste, was ich erwidern sollte. Sie meinte, dass sie seit einem Unfall, bei dem sie notgedrungen länger zu Hause war und krankgeschrieben war, viel Süßigkeiten essen würde. Und sicherlich mal die Finger davon lassen würde, wenn sie diese dann mal nicht vertragen würde. Ich finde die Aussage irgendwie unsinnig und denke, dass man dann sicherlich zu anderen Süßigkeiten greifen würde.
Ist es für euch nachvollziehbar, dass sich jemand wünscht bestimmte Speisen nicht zu vertragen, damit er weniger isst? Meint ihr, dass dies wirklich so funktionieren könnte? Sollte man da nicht so viel Selbstwillen haben, um eben die Finger aus der Tüte Chips zu lassen?
Ich finde das überhaupt nicht nachvollziehbar. Immerhin kauft sie doch die schlechten Sachen und könnte ja auch darauf verzichten. Es ist nicht eben angenehm bestimmte Speisen nicht zu vertragen und auf Inhaltsstoffe achten zu müssen, deswegen finde ich solche Aussagen schon etwas sehr daneben. Ich würde mir persönlich nicht wünschen irgendwelche Speisen nicht zu vertragen, eben weil ich es als umständlich und unschön empfinde.
Ich finde die Aussage auch übertrieben und sinnlos. So etwas kann eigentlich nur von jemandem kommen, der eine Unverträglichkeitsreaktion noch nie am eigenen Leib gespürt hat. Es gibt auf jeden Fall angenehmeres, als nach dem Konsum eines bestimmten Nahrungsmittels Durchfall, Erbrechen, Juckreiz oder sogar Atemnot zu bekommen. Daran ist rein gar nichts, worauf man neidisch sein könnte und wonach man sich sehnen sollte.
Es gibt auch andere Wege, seinen Heißhunger auf Süßes in den Griff zu bekommen - aber die erfordern nun mal alle etwas Disziplin und intrinsische Motivation, und das ist vielen Leuten dann schon wieder zu anstrengend, um es ernsthaft zu versuchen. Am Naschen in Maßen ist auch nichts verwerfliches; und selbst, wenn es mal ein paar Schokoriegel mehr werden, ist das kein Drama, solange man es nicht vollkommen übertreibt. Aber sich eine ernsthafte körperliche Erkrankung zu wünschen, um sein Gewicht besser halten zu können, finde ich schon grenzwertig.
Ich finde so eine Aussage einigermaßen merkwürdig, wenn ich ehrlich bin. Sicher kann es durch so eine Unverträglichkeit und damit verbunden dem Verzicht auf die Speise auch sein, dass man abnimmt und vielleicht allgemein weniger Süßigkeiten isst, je nachdem, was man eben nicht verträgt. Aber trotzdem würde ich mir eine Unverträglichkeit niemals wünschen.
Ich weiß, wie es sich anfühlt, wenn man bestimmte Bestandteile der Nahrung nicht verträgt und das ist wirklich nicht angenehm, wenn man dann mit den Folgen zu kämpfen hat, weil man doch mal etwas davon gegessen hat. Das Problem deiner Freundin ist nur ihre eigene mangelnde Disziplin, würde ich sagen.
Wenn sie genug Disziplin hätte, die Finger auch mal von den Süßigkeiten zu lassen, dann bräuchte sie doch keine Unverträglichkeit und würde sich besser fühlen. Also finde ich es absolut nicht verständlich, sich eine Unverträglichkeit zu wünschen und sich nicht stattdessen zu freuen dass man alles vertragen kann und es selber in der Hand hat, was man isst und was nicht.
Ich habe auch eine Bekannte, die sich zwischendurch nicht bremsen kann, wenn es um Essen geht. Sie hat mir auch schon gesagt, dass sie sich wünschte, dass sie Zucker oder Süßigkeiten an sich nicht vertragen könnte oder von ihrem Arzt die Diagnose bekäme, dass sie jetzt definitiv keinen Zucker mehr essen dürfte, damit sie endlich die Motivation hat, mit dem vielen Essen aufzuhören.
So richtig nachvollziehen kann ich das auch nicht. Meiner Meinung nach machen sich diese Menschen ihr Leben zu einfach und haben keinen Mumm, ihr Leben selbst in die Hand zu nehmen und eigenbestimmt zu leben. Das ist einfach nur traurig.
Ich kann ehrlich gesagt nicht nachvollziehen, wie man sich eine Unverträglichkeit freiwillig wünschen kann. Aber andererseits gibt es auch Menschen, die eher optimistisch sind und versuchen immer das positive auch in eher negativen Situationen zu sehen. Solche Menschen kenne ich auch, mit denen kann man aber umgehen, sobald man weiß, wie die ticken.
Genau genommen könnte man doch auch künstlich nachhelfen, wenn man zu viel isst. Entweder man isst weniger oder aber (so handhabt es leider eine essgestörte Bekannte) man nimmt nach großen Mahlzeiten oder Zwischenmahlzeiten einfach Abführmittel, damit man nicht zunimmt. Meine Bekannte ist dadurch leider extrem dünn und knochig und das sieht nicht mehr schön aus. Daher rate ich jedem davon ab, das mal auszutesten. Gesund ist das bestimmt nicht und ich hätte da Sorge, dass es da zu Mangelernährung kommt, wenn ständig Nährstoffe vor der Aufnahme ausgeschieden werden.
Für mich ist das in keiner Weise nachvollziehbar. Ich habe leider sehr viele Unverträglichkeiten und Allergien, was Lebensmittel angeht und vertrage somit ziemliches vieles nicht. Ich kann gut damit leben, da man sich mit der Zeit ja auch daran gewöhnt und Alternativen findet, allerdings wäre es mir trotzdem viel lieber, wenn ich alles essen könnte. Immerhin würde das vieles einfacher machen, vor allem dann, wenn ich mal außerhalb von zu Hause esse.
Ich vertrage beispielsweise auch keine Laktose. Da es ja aber viele laktosefreien Produkte gibt und man viele Produkte auch in rein pflanzlicher Variante bekommt, habe ich nur dann Nachteile dadurch, wenn ich außerhalb von zu Hause essen will. Da kann es schon mal etwas anstrengender sein.
Ansonsten wüsste ich nicht, weshalb man dann grundsätzlich weniger essen sollte. Viele Produkte, die ich nicht vertrage, ersetze ich eben, was bei Milchprodukten mittlerweile ziemlich einfach geht. Bei Pilzen gibt es hingegen keine wirkliche Alternative für mich, aber dann esse ich eben Mais, Oliven und anderes Gemüse auf meiner Pizza. Ich habe dann ja aber keinen Vorteil dadurch, dass ich keine Pilze vertrage. Es ist ja nicht so, dass man grundsätzlich weniger isst, weil man eine Sache nicht verträgt. Das ist ja nur bei sehr krassen Unverträglichkeiten so.
Eine Bekannte von mir verträgt beispielsweise kein Gluten und es kann dann schon sein, dass sie im Urlaub stark abnimmt, wenn sie dann keine richtigen Möglichkeiten für sich findet, abwechslungsreich und gut zu essen. Für sie ist das aber eine Minderung der Lebensqualität und absolut kein Grund zur Freude.
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