Warum setzt sich American-Football bei uns nicht durch?
Mir ist letztens aufgefallen, wie begeistert die Amerikaner von ihrer Sportart American Football sind. Im Grunde genommen ist es eine etwas aggressivere Art von unserem Fußball. Durch den erlaubten Körpereinsatz finde ich das Spiel sogar spannender als unser langweiliges Fußball, wo man das Bällchen in aller Seelenruhe ins Tor schießen muss. Warum denkt ihr, das dieses Spiel bei uns so unbekannt ist?
Ich würde nicht sagen, dass American Football hierzulande unbekannt ist. Die genauen Regeln kennen zwar vermutlich nicht so viele, aber etwas darunter vorstellen kann sich fast jeder und immerhin wird der Super Bowl schon lange auch im deutschen Fernsehen übertragen. Das würde man ja auch nicht machen, wenn sich niemand dafür interessieren würde.
Bundesligen und einen Pokalwettbewerb gibt es in Deutschland auch, also liegt der Hauptunterschied zum Fußball wohl in den deutlich geringeren Zuschauerzahlen und natürlich auch die geringere Zahl aktiver Spieler. Aber es ist doch irgendwie immer so, dass man eher an dem festhält, was im eigenen Land Tradition hat und neues kann sich, wenn, dann nur sehr langsam etablieren.
Sicherlich spielt auch eine Rolle, dass man als Zuschauer gerne Erfolge feiern möchte, auch international, und da dürfte Deutschland in solchen Sportarten eben schwer mithalten können.
Mittlerweile gewinnt der Sport ja immer mehr an Beliebtheit. Ich glaube aber, dass die Leute nicht so begeistert sind, weil es ihnen zu kompliziert ist. Viele denken ja dass sich 22 Spieler einfach über einen Haufen werfen, dabei ist
American Football Schach auf Rasen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass American Football in den nächsten Jahren immer beliebter wird, da es hierbei um eine sehr Abwechslungsreiche Sportart handelt, im Gegensatz zum Fußball. PS: Hat jemand gestern den Superbowl geguckt? Es war eines der spannendsten Spiele die ich jemals gesehen hab!
American Football wird sich hier nie so richtig durchsetzen. Fußball ist nun mal die Nummer 1 Sportart bei uns mit entsprechendem Unterbau und Rahmenbedingungen. An Millionen Fußballern kommt man einfach nicht vorbei. Zudem wird ja auch von klein auf Fußball geschaut und erklärt und Kinder mit ins Stadion genommen.
In Amerika ist das halt genau andersrum. Die kennen kaum Fußball und Leute gehen da auch kaum hin. Wahrscheinlich liegt das aber eben auch daran, dass die Amerikaner international gesehen, beim Fußball nicht wirklich erfolgreich sind. Auch kann man sicherlich beim Football einen größeren Event aufziehen mit mehr Unterbrechungen für Werbungen und Viertelpausen und so weiter. Das kommt dem Amerikaner als eher eventorientierenden Zuschauer eher entgegen als unser vergleichsweise flüssiges Fußballspiel.
Ich habe vor ein paar Tagen einen Artikel zum Super Bowl gelesen, der diese Thesen nicht unbedingt unterstützt. In deutschen Fernsehen läuft schon seit Jahren Football und die Zuschauerzahlen steigen. Natürlich schauen da nicht so viele Leute zu, weil die Spiele nun mal nicht zur deutschen Prime Time laufen, aber die Popularität nimmt zu.
Ich denke schon, dass "Randsportarten" in den nächsten Jahren noch populärer werden in Deutschland und dafür können sie dem Fußball danken. Durch die überzogenen Geldforderungen laufen viele Fußballspiele ja nur noch im Pay TV, da müssen sich die anderen Kanäle wohl oder übel nach Alternativen umschauen und da wird dann eben eine Handball WM übertragen oder eine Footballsendung ins Programm genommen.
Cloudy24 hat geschrieben:Ich denke schon, dass "Randsportarten" in den nächsten Jahren noch populärer werden in Deutschland und dafür können sie dem Fußball danken. Durch die überzogenen Geldforderungen laufen viele Fußballspiele ja nur noch im Pay TV, da müssen sich die anderen Kanäle wohl oder übel nach Alternativen umschauen und da wird dann eben eine Handball WM übertragen oder eine Footballsendung ins Programm genommen.
Populärer schon, aber das wäre auch eine Steigerung des Marktanteils von 1 auf 2 Prozent. Ich glaube aber eben nicht, dass auf lange Sicht der Fußball abgelöst werden kann. Zumal es ja auch nicht so ist, dass der Football nicht genauso kommerziell ist. Gerade die Amerikaner vermarkten ihr Spiel ja noch viel mehr als wir. Man muss sich ja nur die Spieldauer anschauen. Ein Spiel mit Nettospieldauer von 60 Minuten wird künstlich aufgebläht und braucht dank vieler Pausen, die dann auch für Werbung genutzt werden, 3 Stunden und länger. Ein Fußballspiel ist in knapp 2 Stunden durch mit gerade mal einer richtigen Pause.
Für den gemeinen Europäer ist das glaube ich nicht das richtige. Das Spiel an sich ist schon total interessant, aber für den Mainstream gibt es da zu viele augenscheinlich undurchsichtige Regeln. Zumal wir auch vom Fußball einen ganz anderen Spielablauf gewohnt sind, wo man jederzeit mit Gegenangriffen rechnen muss, wo ein Spiel sofort hin und her gehen kann. Das ist ja beim Football schon strukturierter. Klar kann man da auch mal einen Pass abfangen und einen Touchdown erzielen, aber das kommt ja so eher seltener vor.
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