Sind eure Tiere für den Tod anderer Tiere verantwortlich?

Ne Tierfreund ist wer seinen Garten so einzäunt, dass die Katzen nicht zum Nachbarn können. Eigentlich sollte man das verstehen, denn es sollte doch wohl selbstverständlich sein, dass man sein Haustier (oder seine Kinder) nicht zum Nachbarn in den Garten lässt. Oder findest du es gut, wenn andere Haustiere deinen Garten betreten und da auch noch ihr Geschäft verrichten?

Klar ist es sogar besser, wenn Tiere Wildtiere fressen als welche aus Massentierhaltung. Doch zum Glück ist es in Deutschland verboten, wo kämen wir sonst hin, wenn jeder wie er lustig ist seine Hunde und Katzen auf Wild loslassen würde?

Und Nachbars Goldfisch ist dann eben kein Wildtier mehr, sondern rechtlich gesehen eine Sache. Somit liegt hier Sachbeschädigung vor und wenn Nachbars Goldfisch kein Goldfisch ist, sondern ein 100.000 Euro Koi aus Japan, dann hast du noch ganz andere Probleme, wenn du deine Katze den jagen lässt.

Übrigens habe ich nicht Wildtiere geschrieben, sondern bewusst Fleisch aus dem Freiland.

Wenn ich Wildtiere geschrieben hätte, hätte ich damit Mäuse, Ratten, Maulwürfe, Vögel und ähnliches gemeint. Dass eine Katze ein Reh überfällt, halte ich für ausgeschlossen. Das ist bei frei laufenden Hunden je nach Hund anders.

Mir ist auch nicht bekannt, dass es in Deutschland nicht erlaubt wäre, Katzen frei herum laufen zu lassen. Auf welches Gesetz beziehst du dich denn da genau? Die Jäger dürfen Katzen, die im Wald stromern erschießen. Aber das trifft nicht ganz das, was du hier behauptest.

Im Übrigen möchte ich mal den Zaun sehen, der so hoch ist, dass eine Katze den nicht überwinden kann. Ich kenne persönlich keinen Menschen, der sein Grundstück mit derartig hohen Zäunen einfriedet, nur um Katzen einzusperren. Und artgerecht ist so eine Haltung quasi im Zwinger auch nicht.

Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn Nachbars Katzen auf mein Grundstück gemacht haben. Wenn ich in der Erde gewühlt hatte, hatte ich entweder ein Werkzeug in der Hand oder Gartenhandschuhe an. Außerdem ist Katzenkot ein vorzüglicher Dünger.

Google doch mal. Da findest du eine Menge Katzenhalter die ihr Grundstück eingezäunt haben. Hatte ich damals bei meinen Katzen auch gemacht. Hoher Zaun und oben drauf noch Strom. Geht alles, wenn man will.

Das mag an manchen Orten gehen, an anderen geht es nicht. Oder hast du noch nie etwas von Bebauungsplänen gehört? Aber in deiner Allwissenheit hast du bestimmt eine Lösung, wenn man einen Garten nur 80 cm hoch einzäunen darf. Außerdem dürfen Katzen frei laufen, dagegen dürfen deine Hunde nicht regelmäßig Katzen töten. Wenn du weißt, dass deine Hunde das tun, ist es dein Job sie entsprechend zu beaufsichtigen oder dein Grundstück zu sichern. Geht alles, wie du selbst schreibst.

Wenn man nur einen 80cm hohen Gartenzaun bauen darf kann man eben keine Katzen halten oder man muss sie drinnen lassen. So einfach ist das. Meine Hunde dürfen Katzen im eigenen Garten töten. Genauso wie deine Katze meine Mäuse töten dürfte, wenn ich diese bei dir in den Garten ließe.

Nur weil du das gerne so hättest, stimmt das leider nicht. Du haftest als privater Tierhalter immer und unabhängig von deinem Verschulden für Schäden, die deine Tiere anrichten. Je sicherer der Garten und je weniger hervorsehbar der Vorfall für die war, desto geringer fällt dein Schuldanteil aus.

Aber du verdrängst die ordnungsrechtlichen Konsequenzen. In den meisten Bundesländern werden Hunde, die Tiere hetzen oder töten als gefährlich eingestuft. Mit den entsprechenden Konsequenzen für Hund und Halter. Aber die Realität interessiert dich schließlich im Allgemeinen wenig.

Sternenbande hat geschrieben:Meine Hunde erlegen alle paar Monate mal ne Katze im Garten. Für die Katzen tut es mir dann schon sehr leid, nicht aber für die asozialen Besitzer die ihre Katzen in meinen Garten lassen.

Ich glaube, dass ich diese Frage wohl auch mit ja beantworten müsste. Wir haben zwei Katzen, die uns zugelaufen sind und erst nach einiger Zeit Vertrauen zu uns gefasst haben. Sie bekommen regelmäßig Futter, jedoch liegt es ja in der Natur einer Katze auch mal eine Maus oder Vögel zu jagen. Beides ist nicht schön, gehört aber mit dazu, wenn man Freigänger hat. Mäuse finde ich zwischendurch immer mal, Vögel zum Glück nur sehr selten. Wir hatten auch mal eine Katze, die gar auf das Jagen verzichtet hat und die es auch nicht interessiert hat, wenn die Jungvögel aus dem Nest gefallen sind. Aber wirklich trainieren kann man das bei Katzen wohl nicht.

Unser Hund jagt auch mal gern, wobei er aber lieber hinterher läuft. Hasen, Katzen, Hühner und Vögel kennt er. Ich würde jetzt nicht dafür unterschreiben dass er im absoluten Jagdtrieb nicht doch mal zuschnappen würde, aber wir können ihn abrufen, bevor etwas passiert. Als Hütehund treibt er zum Glück lieber und freut sich eher über mehrere Rehe als über einzelne Hasen. Dafür fängt er aber gern Fliegen und frisst gern mal einen Käfer, also unschuldig ist er somit nicht. Bei unseren Frettchen bin ich mir da auch nicht sicher, was passieren würde, da er den Geruch absolut nicht riechen mag. Die Frettchen haben ja zum Glück auch einen eigenen Raum.

Schön ist es nie, wenn Haustiere andere Tiere jagen und fressen. Es ist aber vollkommen normal und gehört dazu. Es liegt ja in der Natur unserer Katzen mal eine Maus oder einen Vogel zu fangen. Da es der natürliche Jagdinstinkt ist, kann man es ihnen auch schlecht abgewöhnen. Viele lassen ihre Katzen deshalb eine kleine Glocke am Halsband tragen. Da unsere Katzen uns zugelaufen sind, sehen wir aber davon ab. Sie bekommen ausreichend Futter und jagen dadurch weniger. Wobei wir auch mal eine Katze hatten, die mit unseren Vögeln groß geworden ist und deshalb auch keine Vögel gejagt hat. Sogar die aus dem Nest gefallenen Vögelchen hat sie nie verletzt.

Bei unseren Reptilien ist es so, dass sie nahezu täglich Lebendfutter in Form von Mehlwürmern, Heimchen, Grashüpfern oder ähnlichem erhalten. Unsere Reptilien sind darauf angewiesen und wenn sie diese nicht bekommen würden, dann würden ihnen wichtige Nährstoffe fehlen. Wenn ich mir da um jedes Tier Gedanken machen würde, dann hätte ich sicherlich irgendwann Depressionen. Natürlich ist es nicht schön diese zu verfüttern, aber notwendig. Und bis sie verfüttert werden leben sie bei uns in einem großen Herbarium mit Licht, Wasser und Futter. So haben sie die Quälerei in den kleinen Kisten wenigstens nicht.

Unser Hund hat Interesse an anderen Tieren, aber hat noch nie ein anderes Tier verletzt. Wobei er doch mal eine Spinne zerkaut hat, da eine Freundin wegen ihr geschrien hat. Das muss unserem Hund wohl so wenig geschmeckt haben, sodass er jetzt nur noch interessiert hinterher läuft und ich sie raus setzen kann. Der Kreislauf des Lebens ist halt wie er ist und auch wir essen Fleisch und ich glaube, dass jeder weiß wo es herkommt und wie es produziert wird. Dies ist für mich nichts anderes, als wenn eine Katze mal eine Maus fängt oder ein Vogel Würmer frisst. Fressen oder gefressen werden heißt es ja auch so schön.