Eltern/Schwiegereltern Schlüssel von eigenem Haus geben?

Meine Schwiegereltern haben einen Hausschlüssel von unserem Zuhause. Damit sie auch unsere Tiere mal versorgen können, falls wir länger weg sind. Oder auch wenn sie mal Werkzeug brauchen und wir gerade nicht zu Hause sind. Ich denke, dass wir ihnen da schon vertrauen können und sie den Schlüssel nicht irgendwie missbrauchen würden. Normal gehen sie während unserer Abwesenheit nur ins Haus, wenn wir sie eben explizit darum bitten.

Meine Eltern wohnen jedoch zu weit weg, so dass es eigentlich nicht nötig ist, dass sie einen eigenen Schlüssel von unserem Heim bekommen. Wir sind immer da, wenn sie uns besuchen kommen und wir wissen dies dann auch immer.

Haben eure Eltern oder Schwiegereltern einen Schlüssel zu eurer Wohnung? Warum habt ihr das so gemacht? Gebt ihr nur einen Schlüssel, wenn diese in der Nähe wohnen? Oder seit ihr generell dagegen, dass Eltern oder Schwiegereltern so immer Zutritt zu eurer Wohnung haben könnten?

Meine Mutter hat einen Schlüssel zur Wohnung meines Bruders. Blöderweise ist sie auch die Vermieterin und fühlt sich allein dadurch schon berechtigt dazu, da einfach reinzuplatzen, wenn mein Bruder nicht da ist. Der Tochter meines Bruders allerdings gefällt das gar nicht.

Dabei findet sie es einfach nur praktisch, nicht klingeln zu müssen. Das Mädchen könnte es ja überhören, gerade unter der Dusche stehen oder ähnliches. Dass sie in Abwesenheit beider Bewohner in die Wohnung geht, um rumzuschnüffeln, glaube ich absolut nicht.

Die Entfernung zu mir ist zum Glück so groß, dass ich gar nicht in die Verlegenheit komme, diese Entscheidung fällen zu müssen. Wenn sie hier einfach ohne zu klingeln reinplatzen würde, würde ich ihr den Schlüssel jedenfalls wieder entziehen. Auch meine Schwiegermutter hat keinen Schlüssel. Sie wohnt zwar näher dran, aber auch nicht nah genug für Notfälle.

Wir haben einen Schlüssel im Garten versteckt und meine Mutter hat zusammen mit allerlei Anweisungen unsere Tiere betreffend den Aufbewahrungsort schriftlich von mir bekommen. So kann sie also auch unsere Nachbarn anrufen und es verraten, wenn wir im Krankenhaus gelandet sind und jemand dringend den Hund füttern muss.

Sollten wir tatsächlich mal in den Urlaub fahren, würde ich den Schlüssel dann explizit für diese Zeit an denjenigen übergeben, der sich um die Tiere kümmert. Das wäre aber weder meine Mutter noch meine Schwiegermutter. Also besteht für eine permanente Übergabe sowieso gar kein Grund. Ich sehe aber generell kein Problem drin, wenn das nicht ausgenutzt wird.

Meine Eltern haben keinen Schlüssel zu unserem Haus bekommen. Das liegt einerseits an der Distanz, andererseits aber auch an dem nicht allzu guten Verhältnis. Es ist jetzt nicht so, als hätten wir Streit oder als würde ich ihnen zutrauen, den Schlüssel zu missbrauchen, aber ich würde mich irgendwie komisch dabei fühlen, wenn sie einen hätten. Schwiegereltern habe ich nicht (mehr), so dass sich hier die Frage erst gar nicht stellt und selbst wenn sie noch leben würden, würden uns rund 120km trennen.

Wenn ich allerdings sehe, wie es bei einem Bekannten abläuft, wo die Eltern einen Schlüssel haben, kann ich nicht sagen, dass ich traurig über diese Situation bin. Mein Bekannter ist ein 34 Jahre alter Mann. Er lebt seit 2014 alleine in einer Wohnung die gleich im Nachbarort zum Wohnort seiner Eltern ist. Sein Bruder, der 36 Jahre alt ist und ebenfalls alleine lebt, wohnt in einem anderen Nachbarort zu dem Wohnort seiner Eltern. In beiden Fällen haben die Eltern einen Schlüssel.

Mindestens 1x die Woche, regt sich der Bekannte bei mir auf, dass seine Mutter wieder mal bei ihm Zuhause war, als er auf Arbeit war. Sie kommt scheinbar mit der Situation nicht klar, dass ihre beiden Jungs inzwischen nicht mehr bei ihr leben und sie nicht mehr dauernd nach ihnen schauen kann. Jedenfalls... wenn sie bei ihm Zuhause war, hat sie die ganze Wohnung komplett geputzt, Post abgeheftet, Wäsche gemacht und sogar gekocht.

Wenn er dann nach Hause kommt, muss er erst ewig wieder nach seinen Sachen suchen. Bei seinem Bruder macht sie genau das Gleiche. Ich habe ihm schon gesagt, dass ich längst den Schlüssel in einem solchen Fall wieder eingezogen hätte, oder halt das Schloss wechseln würde, aber er hat Angst sie damit zu kränken. Er denkt, dass sie das macht um eben ihren Söhnen näher zu sein und dem Alltag mit dem Vater, der seit er in Rente ist, ziemlich frustriert ist, zu entfliehen.

Meine Eltern, ebenso wie meine Schwiegereltern, wohnen zu weit weg. Es wäre also nicht ganz so sinnig ihnen einen Schlüssel zu geben. Abgesehen davon würde ich ihnen aber auch nicht den Schlüssel geben wollen.

Bei meinen Schwiegereltern würde ich dann damit rechnen, dass sie uns ständig besuchen kommen würden und mit Schlüssel geht das ja auch sehr leicht und zu meinen Eltern habe ich nun nicht die Vertrauensbasis, dass ich das gerne machen würde.

Meine Eltern haben einen Schlüssel zu unserem Haus, Nebengebäude und Garage. Erstens weil sie nach dem Rechten sehen und Blumen gießen und Katze füttern, wenn wir im Urlaub sind, zweitens teilen mein Vater und ich uns einige Werkzeuge/Geräte, die dann bei uns lagern, weil wir den Platz haben.

Also können meine Eltern im Prinzip immer in unser Haus, machen dies aber nur, wenn wir sie darum bitten. In Garage und Nebengebäude geht mein Vater, wenn er etwas braucht, spricht dies aber immer mit uns vorher ab. Selbst wenn meine Eltern mal ins Haus gingen, ohne dass es vorher abgesprochen ist, stört es mich nicht wirklich.

Zu meinen Eltern besteht keinerlei Kontakt und ich habe weder einen Schlüssel zu ihrem Haus noch sie einen zu meiner Wohnung. Wieso denn auch, wenn man ohnehin keinen Kontakt hat dann braucht man auch keinen Schlüssel da ein Besuch auch nicht wahrscheinlich ist. Und wenn doch, dann gibt es immer noch eine Klingel die man benutzen kann.

Meine Schwiegermutter hat einen Schlüssel zu meiner Wohnung aber auch nur, weil sie hier 100 Meter weiter weg wohnt und sie auf diese Weise ab und zu einmal hier etwas abstellen kann was sie für mich besorgen sollte. Sonst müsste ich es immer abholen und der Weg müsste doppelt gelaufen werden, da sie von der Straßenbahn zu sich nach Hause hier vorbei kommt. Ansonsten kümmert sie sich hier in Abwesenheit um die Blumen und Postkasten. Praktisch ist es auch dann, wenn ich mich wieder ausgesperrt habe oder mein Kind mich ausgesperrt hat. Denn so komme ich schnell an den Ersatzschlüssel um auch wieder in die Wohnung zu gelangen ohne einen Schlüsseldienst zu brauchen.

Ich habe auch einen Schlüssel zu ihrer Wohnung, weil ich mich dort ebenfalls um ihre Katze kümmere, die Blumen und die Post wenn sie auf Fortbildung ist oder in Urlaub fährt. Das kommt durchaus schon häufiger vor und so kann ich ihr auch einfach nach dem Einkaufen die Kartons mit Milch hinstellen. Denn die besorge ich für sie, da sie selbst kein Führerschein und Auto hat und 30 Liter Milch auf dem Fahrrad schon schwer sind zu transportieren. Auf diese Weise bin ich unabhängig davon und kann einkaufen gehen, auch wenn sie nicht Zuhause ist da ich es bei ihr einfach abstellen kann.

Um ehrlich zu sein käme das für mich nie in Frage. Wenn ein akuter Bedarfsfall absehbar ist und man weiß, dass man in zwei Tagen verreisen wird und dann die Schwiegereltern die Tiere versorgen sollen, dann kann man den Schlüssel entsprechend überreichen für diese Übergangsphase. Aber man weiß ja schon vorher, dass man verreisen wird und wird nicht spontan alle Zelte abbrechen und vom Erdboden verschluckt sein.

Ich bin der Meinung, dass die Menschen das ansonsten ausnutzen werden, wenn sie einen Schlüssel und damit eine Art Freifahrschein haben. Dann schnüffeln die nur überall herum und übertreiben es. Auch das mit dem Werkzeug ist für mich kein Argument. Kein Mensch braucht plötzlich Werkzeug so dringend, dass er nicht ein paar Stunden warten könnte bis die Hausbesitzer da sind und es ihm persönlich aushändigen können.