Bio-/Atomwaffen - werden wir das Jahrhundert überleben?

vom 15.03.2015, 12:16 Uhr

Vor kurzem habe ich ein interessantes Interview mit dem Astrophysiker Martin Rees gelesen und dieser meinte in dem Interview auch, dass er die Wahrscheinlichkeit, dass die Menschen das aktuelle Jahrhundert überleben auf weniger als 50% schätzt. Er ist der Meinung, dass Atomwaffen und/oder Biowaffen unser aus bedeuten werden, einfach weil die Menschen zu leichtfertig in ihrem Umgang sind und nicht wissen, was sie damit anstellen.

Würde ein Land uns mit Biowaffen oder so angreifen, würden andere vielleicht mit Atomwaffen oder ebenfalls mit Biowaffen zurück schießen. Irgendwann wäre das ganze Szenario nicht mehr überschaubar und alle Menschen der Welt, ganz egal ob am Krieg beteiligt, würden darunter leiden und möglicherweise auch sterben.

Ich habe nie wirklich verstehen können, warum Neandertaler in den hohen politischen Rängen der Nationen sitzen und nicht vernünftig miteinander reden können, sondern sich testosterongepumpt die Köpfe einschlagen müssen. Aber wahrscheinlich wird sich daran so schnell nichts mehr ändern.

Interessant war aber auch, dass Rees eine Wette abschließen wollte (auch wenn er das Ende sicherlich nicht mehr erlebt) und kein Wissenschaftler dagegen wetten wollte. Alle waren offenbar der gleichen Meinung wie er und diese Entwicklung finde ich dann doch etwas bedenklich.

Schätzt ihr die Überlebenschance unserer Zivilisation auch so niedrig ein? Denkt ihr auch, dass die Menschen sich bald mit Biowaffen oder Atomwaffen die Köpfe einschlagen werden, um eine Ölquelle oder ein paar Seltene Erden mehr zu haben? Wie hoch schätzt ihr die Chance, dass wir das Jahrhundert überleben werden?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Diese Möglichkeit steht mit auf meiner imaginären Liste, warum ich keine Kinder haben will. Wenn ich jetzt ein Kind bekäme - 2015 - wird dieser Mensch womöglich noch die nächste Jahrhundertwende erleben. Und was erlebt er oder sie alles bis dahin?

Ein großer Krieg ist extrem wahrscheinlich. Der letzte ist doch im Grunde gerade erst vorbei. Zeitgeschichtlich gesehen ist das so eine kurze Zeitspanne seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges. Haben wir wirklich so sehr daraus gelernt, dass uns das so bald nicht mehr passieren könnte? So viel Vernunft traue ich den Menschen überhaupt nicht zu. Die westlichen Gesellschaften wiegen sich da in einer Sicherheit, weil nur die Alten Krieg kennen, aber diese Sicherheit ist sehr trügerisch.

Und es geht eben nicht nur um den Westen. Es geht nicht nur um den Zweiten Weltkrieg. In anderen Teilen der Erde gab es ständig Krieg. Es gibt so viele Menschen, die gar nichts anderes kennen. Dagegen leben wir Deutschen in einer Seifenblase.

Die Menschen sind nicht dafür gemacht, sich zu vertragen. Ich kann dir auch nicht sagen, warum die Entscheidungsträger nicht miteinander reden können und stattdessen Entscheidungen treffen, die ihre Leben und die Zukunft ihrer Kinder gefährden. Aber ich weiß ganz genau, dass auch Menschen darunter sind, die den Knopf für eine Atombombe drücken werden, wenn sie angepisst genug sind. Ganz egal, was das auch für sie selbst bedeutet.

Also meiner Meinung nach ist es nur eine Frage der Zeit. Wirklich einschränken was den Verbrauch von Öl und anderen Rohstoffen geht, wird sich niemand. Das sieht man am Klimawandel. Seit Jahrzehnten steht fest, dass es so nicht ewig weiter geht und dennoch ist bis heute fast nichts gemacht worden, um diesen Weg zu verlassen.

Die Bereitschaft zur Veränderung ist lächerlich gering. Weil es als Rückschritt gesehen wird. Ein Elektroauto kann keine 250 km/h fahren. Das Tanken dauert mehr als 5 Minuten. Damit wird sich keine breite Mehrheit freiwillig abfinden. Die Wirtschaft eh nicht und somit nicht die Politik. Da werden lieber Kriege geführt. Schon heute, schon seit Jahrzehnten.

Wie kann man annehmen, dass es dabei bleibt? Dass die Kriege nicht radikaler werden? Dass die Angst nicht noch größer wird und damit Verzweiflungstaten wahrscheinlicher? Wenn man sieht, wer alles Atomwaffen besitzt, kann das doch gar nicht gut ausgehen. Allen voran die Amerikaner. Die einzige Nation, die je eine Atombombe eingesetzt hat. Nein, sogar zwei. Hat sich an der Mentalität der Amerikaner seit dem wirklich viel verändert? Was sich geändert hat, ist die Angst. Sie ist größer.

Also ich kann dem Wissenschaftler da nur Recht geben. Ich wäre kein bisschen überrascht. Ich kann nur hoffen, dass es dann wirklich wenigstens fast alle Menschen betrifft, so dass dieser wunderschöne Planet eine Chance auf Heilung hat. Heilung von der Krankheit Mensch.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Wir Menschen haben so einigen Naturgewalten und Katastrophen trotzen können, aber einer Atomwaffe oder einer Biowaffe werden wir nicht so einfach entkommen können. Ein passendes Virus und ein guter Teil der Menschheit wird hinweg gerafft. Ich verweise da auf die Serie "12 Monkeys", die thematisch an den Film angelehnt ist. Das ist zwar Fiktion, aber in meinen Augen durchaus realistisch, dass ein Virus die halbe Menschheit ausrotten könnte und hinterher dann Chaos ausbricht und der Rest knallhart um das Überleben kämpfen muss.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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