Sich wegen Rotlichtmileu gegen eine Uni entscheiden?

vom 13.09.2017, 11:08 Uhr

Eine Bekannte von mir wird in Kürze ihren Bachelorabschluss haben und überlegt nun ihren Master an einer anderen Universität zu machen. Diesbezüglich hat sie sich viel im Internet informiert, da sie an eine Universität mit einem guten Ruf in Bezug auf ihren Fachbereich haben möchte.

Nun hatte sie sich eigentlich schon für eine Universität entschieden, wird aber möglicherweise nun einen Rückzieher machen. Offenbar befindet sich in direkter Nähe zu den Instituten ein Rotlichtmilieu und viele Studierende und Professoren haben Anfang des Jahres über Störungen durch Drogenabhängige und Prostituierte geklagt. Es gab auch Einbrüche in parkende Fahrzeuge.

Angeblich geht die Polizei nun dagegen vor und fährt häufig Streife in der Gegend. Dennoch hat meine Bekannte nun bedenken und das obwohl die Universität im Vergleich zu anderen deutschen Universitäten einen außerordentlich guten Ruf hat und es dort Arbeitskreise gibt, die sie sehr interessieren.

Würdet ihr euch gegen eine Universität oder eine andere Lehranstalt entscheiden, weil es in direkter Nähe ein Rotlichtmilieu gibt? Oder wäre das für euch kein Kriterium? Wie würdet ihr euch entscheiden und was wären eure Bedenken?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich würde mich ganz sicher nicht davon abhalten lassen, auf diese Universität zu gehen. Gut, Drogensüchtige auf der Straße sind kein schöner Anblick, aber dann geht man eben woanders lang. Einbrüche in Autos sind auch sehr unangenehm. Aber meist ist es überhaupt nicht nötig, mit dem Auto zur Uni zu fahren. Die öffentlichen Verkehrsmittel sind doch vor allem in Uni-Städten absolut ausreichend. Es ist eh praktischer, mit den Öffentlichen hinzufahren. Also meine Kommilitonen hatten immer Schwierigkeiten, Parkplätze zu finden.

Außerdem verschärft die Polizei doch jetzt die Maßnahmen für eine ruhigere Nachbarschaft mit dem Rotlichtmilieu. Da würde ich einfach darauf hoffen, dass es bald besser werden wird. Und selbst wenn die Probleme so bestehen bleiben, würde ich davon ausgehen, dass man die für sich persönlich minimieren kann und dann damit klarkommt.

Angst hätte ich jedenfalls nicht. Wie gesagt, Drogensüchtige sind kein schöner Anblick. Jeden Tag Prostituierte zu sehen würde mich nicht stören. Und die wirtschaftlichen Schäden durch Autoeinbrüche würden auch mich einfach nicht zutreffen, weil ich nicht mit dem Auto hinfahren würde.

Übrig bleibt eine gute Universität, auf die man gerne gehen würde. Und das zählt sehr viel mehr als diese doch eher kleinen Probleme.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Der Master ist doch nur zwei Jahre und je nachdem ob sie die Semesterferien in der Universitätsstadt oder bei ihren Eltern verbringt, wird sie da auch nicht ewig vor Ort sein müssen. Hinzu kommt, dass die Masterarbeit ja teilweise auch von woanders geschrieben werden kann und man dafür nicht zwangsläufig an der Uni sein muss. Also müsste sie nur knapp 3 Semester theoretisch überbrücken. Ich verstehe das Problem ehrlich gesagt nicht.

Ich würde mich wegen solchen Kleinigkeiten nicht davon abhalten lassen, an meiner Wunsch-Universität studieren. An meiner ersten Universität hat sich ein Serienvergewaltiger herumgetrieben, den die Polizei einfach nicht zu fassen gekriegt hat. Das hat mich trotzdem nicht vom Studium abgehalten und eine angeblich sehr hohe Suizidrate unter den Studenten war mir auch nicht sehr wichtig. Für mich hat nur eine gute Ausbildung gezählt und das hat sich im Endeffekt ausgezahlt.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Wenn man sich für eine Universität bewirbt oder sich dort einschreiben möchte ist es doch vor allem die fachliche Kompetenz, die man zu schätzen weiß und ehrlich gesagt sollte auch nur diese und der Ruf der Universität eine Rolle spielen. Wo sich die Uni dann befindet finde ich nicht wirklich wichtig. Nur, weil sie sich in einem schlechten Viertel befindet, heißt es nicht dass man da auch nichts lernen kann oder man jeden Tag Probleme hat. Natürlich ist es nicht schön, wenn man da immer durchlaufen muss, aber es dauert ja auch nicht ewig bis zum Abschluss.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



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