Bessere Job-Chancen in Naturwissenschaften oder Architektur?

Angenommen, man hat einen sehr langwierigen und genauen Test zu seinem zukünftigen Beruf hinter sich und das Ergebnis lautet, dass man entweder eher etwas in der Richtung Architektur, also geometrische Zeichnung und Darstellung, oder Naturwissenschaften, genauer Biologie, arbeiten sollte.

Meiner Meinung nach überschneiden sich diese Kernbereiche überhaupt nicht und sind zwei vollkommen verschiedene Dinge, es erscheint mir also etwas merkwürdig, dass die Kernkompetenzen ausgerechnet in beiden Bereichen liegen sollen. Man sollte allerdings trotzdem davon ausgehen, dass man sich zwischen den beiden Berufssparten entscheiden muss. Was meint ihr, in welcher der beiden Sparten man auch in Zukunft einen garantierten Arbeitsplatz hat? In welcher verdient man mehr?

Ich würde zur Naturwissenschaft raten, da Deutschland Bedarf an Naturwissenschaftlern größer ist als das Angebot. Hier gilt der Begriff: Fachkräftemangel! In der Architektur hingegen ist es schwer einen sicheren Job zu bekommen.

Wie viele andere kreative Berufe ist die des Architekten begehrt und die Studiengänge immer recht voll, sodass die Architekten meines Wissens nach weniger Chancen auf einen Arbeitsplatz haben als eben z.B. Biologen. Vor allem an Schulen sind Naturwissenschaftler sehr gefragt. Wenn man gewisse Fortbildungen macht, kann man sogar ohne Lehramtsoption später im Bereich der Biologie an Schulen unterrichten.

Der Fachkräftemangel ist zwar in aller Munde, aber man sollte schon beachten, dass das nicht bedeutet, dass es einen generellen Mangel an Naturwissenschaftler in allen möglichen Gebieten ist. Beim Fachkräftemangel geht es hauptsächlich um gut ausgebildete und erfahren Ingenieure, Informatiker und Physiker. Von einem Fachkräftemangel unter Biologen habe ich bisher noch nichts gehört, eher im Gegenteil. Allerdings sind die Berufschancen für Architekten jetzt auch nicht wirklich die besten, weil die Studiengänge einfach überlaufen sind.

Das heißt aber nicht, dass man völlig von diesen Studiengängen abraten muss. Wenn man sehr großes Interesse an dem Fach hat und gute Leistungen bringt, hat man trotzdem durchaus gute Chancen. Aber hier liegt auch das Problem: Wenn du dich nur anhand eines Tests entscheidest, ist nicht unbedingt gewährleistet, dass dir das Fach auch Spaß macht. Es kann auch sein, dass du in einem anderen Fach, das dir mehr Spaß macht, bessere Chancen hast, auch wenn der Test ein anderes Ergebnis geliefert hat.

Also erst einmal kann hier niemand sagen, was in 3 oder 5 Jahren auf dem Arbeitsmarkt gesucht wird. Fakt ist aber, dass die Nachfrage nach Fachkräften steigen wird. In welchen Bereichen ist natürlich eine große Frage. In technischen Berufen ist aber bereits heute die Nachfrage mitunter schon groß. Deshalb macht es schon Sinn, in diesem Beriech ein Studium oder eine Ausbildung zu beginnen.

Biologen werden derzeit eigentlich nicht gesucht. Architekten aber auch nicht wirklich. Im Bereich Biotechnik sieht das schon anders aus. Lebensmitteltechniker werden hier und da gesucht. Als Ingenieur kann man Chancen haben, aber auch da gibt es schon viele Bauingenieure. In dem Bereich sieht es nicht so rosig aus. Wobei das aber auch immer auf die Gegend ankommt.

Wichtig ist, dass du dir etwas aussuchst, wo du breite Einstiegschancen hast. Auch ist ein guter Abschluss sehr von Vorteil. Zusätzlich solltest du bereits während deiner Ausbildung Kontakte knüpfen. Die sind heute sehr sehr wichtig. Mit guten Kontakten kommt man deutlich weiter und hat hier und da Möglichkeiten hinein zu kommen.

Gerade Biologen haben es ziemlich schwer auf dem Arbeitsmarkt. Ich kenne einen promovierten Biologen, der keine Anstellung gefunden hat und der deswegen fachfremd als Sachbearbeiter in einer Behörde arbeitet. So wirklich glücklich ist er damit nicht, aber was soll man da machen? Wenn man nicht gerade in die Forschung geht und dort arbeiten möchte sieht es für diesen Beruf eher schlecht aus, wobei die Situation im Ausland möglicherweise besser aussieht.