Ich will ein zweites Kind, meine Frau nicht!

Ich bin total traurig, meine Frau und ich haben einen wunderbaren Sohn von vier Jahren und wir wollten beide immer schon ein zweites Kind haben. Nun hat meine Frau aber vor zwei Jahren ihren Traumjob gefunden und möchte Karriere machen.

Das sei ihr ja auch gegönnt, ich freue mich wenn es ihr gut geht und sie glücklich mit ihrem Beruf ist. Aber seit sie diesen Job hat, möchte sie auf einmal überhaupt kein zweites Kind mehr. Sie schließt es einfach aus, ohne mit mir darüber geredet zu haben. Ich möchte unbedingt ein zweites Kind, ich wünsche es mir so sehr, auch für meinen Sohn. Ich war immer ein Einzelkind und möchte das meinem Sohn nicht antun.

Wie kann ich meine Frau denn umstimmen? Bzw. wie kann ich eine Lösung finden, die uns beiden gerecht wird?

Heutzutage kann doch der Vater die "Auszeit" im Job nehmen und sich um die Kinder kümmern. Mache deiner Frau doch den Vorschlag, dass sie weiter arbeiten kann und sie nur die Zeit des Mutterschutzes frei nimmt und du dich dann um Haushalt und Kinder kümmerst. Vielleicht lässt deine Frau dann mit sich reden, wo sie ja vor ihrem Job auch 2 Kinder wollte.

Sie zu überreden und umzustimmen ihren Job der Kinder wegen wieder aufzugeben fänd ich unfair, wenn sie sich in dem Job wohl fühlt und gut verdient. Du solltest die aber drüber im Klaren sein, dass ein Haushalt mit 2 Kindern nicht immer stressfrei ist und es unter Umständen mehr Arbeit macht, als dein jetziger Job.

Sei froh, dass deine Frau einen Job hat und dass sie ihn gerne macht. Das passiert nicht jedem und sie wäre dumm, wenn sie den Job aufgibt, wenn sie nicht überzeugt ist, dass sie lieber ein Kind mehr als den Job will.

So ergeht es mir auch: Mein Freund möchte gerne ein zweites Kind, da mein Sohn nicht von ihm ist. Ich verstehe seinen Wunsch voll und ganz, das er gerne ein Kind von sich selber haben möchte, jedoch habe ich einen guten Arbeitsplatz gefunden und möchte nun Karriere machen. Mir reicht ein Kind voll und ganz und wenn ich sehe, was und wie viel ein Kind kostet, bin ich jedes Mal froh, nur ein Kind zu haben und das so beibehalten werde.

Mein Freund ist deswegen öfters sehr traurig. Erst vor einigen Wochen haben wir uns eine Eigentumswohnung gekauft und er zeigte sich von der Seite, das ihm der Kleine reicht, doch irgendwie glaube ich ihm nicht so ganz.

Auch wäre ich mir sehr unsicher, wenn er die Elternzeit nehmen würde, also zuhause bleiben würde und ich würde weiterhin arbeiten gehen. Irgendwie ist die Erziehung durch die Mutter doch anders als beim Vater. Auch mein Freund würde da keineswegs mitspielen und so wären wir wieder am Anfang.

Ein ähnliches Problem haben wir auch, nur umgekehrt. Ich möchte unbedingt ein zweites Kind haben, da ich selbst ein Einzelkind war, weiß ich, dass da einfach etwas fehlt. Ich merke an meiner Tochter auch schon das typische Einzelkindverhalten und das gefällt mir überhaupt nicht. Mittlerweile ist es mit meinem Kinderwunsch schon so schlimm, dass ich richtig traurig werde wenn ich Babys sehe.

Mein Freund möchte aber noch warten, wenn er überhaupt ein Kind will. Da ist er sich noch nicht sicher. Mittlerweile ist er auch eher bei Nein. Ich war eine Zeit lang echt verzweifelt und habe mir auch überlegt wie ich ihn umstimmen könnte. Doch wenn wir ehrlich sind, wäre das echt mies. Außerdem, was bringt es denn, ein Kind zu zeugen, dass nicht beidseitig erwünscht ist. Eine zeitlang wollte ich auch eine Art Rechtfertigung, warum er keines möchte. Doch dann habe Ich gelernt seine Meinung zu akzeptieren. Er ist genauso berechtigt keinen Kinderwunsch zu haben wie ich, wenn ich einen habe. Keiner von Beiden muss sich rechtfertigen oder Gründe dafür haben.

Also eigentlich bleiben da nur wenige Möglichkeiten. Man kann damit leben oder sich trennen. Ich würde deine Frau nicht überreden, es führt nur zu schlechter Stimmung und sie wird sich unter Druck gesetzt fühlen. Vielleicht ein bisschen Zeit vergehen lassen und dann darüber reden. Sag ihr, wie du dich fühlst und versucht gemeinsam eine Lösung zu finden.

Jemanden zu etwas überreden zu wollen, was er gar nicht möchte, finde ich falsch. Ich finde, dass Überreden hier der falsche Weg ist. Ich würde das so machen wie Diamante vorgeschlagen hat: einfach vorschlagen, dass ich zu Hause bleibe und mich um Haushalt und Kinder kümmere und sie kann dann weiterhin die Karriere machen. Das ist ein guter Kompromiss in meinen Augen. Wenn sie sich darauf einlassen möchte ist das gut und wenn nicht, muss man eben damit leben.

Das ist kein Thema, bei dem man jemanden überreden sollte. Man muss sich da schon einig sein. Wenn sie früher den Wunsch hatte und nun nur wegen der Karriere darauf verzichten würde, kannst du doch auch zu Hause bleiben mit dem Kind, wenn es dann abgestillt ist und die Mutter wieder arbeiten gehen möchte. Ich sehe da eigentlich kein Problem und sonst kann man ja auch Kinder adoptieren und muss nicht erst ein Baby machen, es warten doch viele Kinder auf passende Eltern.