Spaziergänge trotz Sperrung der Wälder nach Sturm
Hier in der Gegend hat Friederike sehr gewütet und die Wälder müssen noch überprüft werden und die Wälder sind auch offiziell für jeden gesperrt. Das wurde hier in Zeitungen geschrieben, im Radio bekannt gegeben und es stehen auch sehr viele Schilder an den Waldwegen, wo es in den Wald hinein geht.
Dennoch sind Jogger, Spaziergänger, Fahrradfahrer usw. in den Wäldern unterwegs. Manche Bäume knicken auch ohne Wind schon ab, weil sie angeknackt sind. Förster und freiwillige Helfer mit Helm und Schutzkleidung sind dabei die Bäume alle zu prüfen.
Geht ihr zum Freizeitvergnügen in den Wäldern spazieren trotz Sperrgebiet? Habt ihr keine Angst, dass noch Bäume nachknicken und fallen? Warum halten sich so wenig an dieses Verbot?
Bei uns sind nur die geteerten Straßen, die durch den Wald führen, richtig abgesperrt. Da kann schnell der Eindruck entstehen, dass die kleinen Wege sicher sind, ist schließlich keine Schranke oder sonstige Absperrung davor. Die Logik macht natürlich keinen Sinn, es ist ja alles der selbe Wald, aber nicht jeder denkt so weit.
Meine Laufstrecke ist aber tatsächlich sicher. Die war vor dem Sturm eine ganze Zeit lang gesperrt weil der Regen einige Bäume unterspült hatte, die am Hang standen. Als der Sturm kam waren die ganzen instabilen Bäume schon längst aus dem Weg geräumt. Aber so etwas muss man natürlich wissen und wenn man das nicht weiß kann man schon den Eindruck bekommen, dass hier Verbote umgangen werden.
Normalerweise beachte ich Hinweis- und Gefahrenschilder nach Stürmen oder anderen Naturereignissen. Hier kommt es öfter mal vor, dass Waldwege wegen Gefahr herabstürzender Bäume gesperrt oder Spazierpfade nahe des Flusses bei Hochwassergefahr umgeleitet werden. Wenn mir irgendwo eine Barriere den Weg versperrt, dann mache ich um diese Passage dann auch einen Bogen, bevor ich ein unnötiges Risiko eingehe. Gerade im Wald kann es schnell passieren, dass ein quer hängender Ast herunterkracht, den man so gar nicht wahrgenommen hätte und bis dann Hilfe an Ort und Stelle ist, kann einige Zeit vergehen.
Lediglich einmal habe ich eine Absperrung ignoriert, weil sie eine Straße durch ein kleines Stück Wald beziehungsweise Grünanlage betraf, die zwei Wohngebiete direkt in der Nachbarschaft miteinander verbindet. Der Weg durch die Natur ist ganz nett und außerdem sehr kurz, während man ansonsten das komplette Areal umrunden muss und dadurch viel Zeit verliert. Ich hatte es etwas eilig und stand dann plötzlich vor einer improvisierten Schranke, nachdem es eines Abends gestürmt hatte.
Am Tag darauf hatte sich der Wind aber schon wieder gelegt, und weil die Straße auch nicht von Baumteilen verschüttet war, bin ich letztendlich trotz der Warnung den gewohnten Weg gegangen. Ich habe mich eben auf der befestigten Straße gehalten und bin nicht in den Wald abgebogen, und passiert ist auch nichts. Regelhaft würde ich das aber eigentlich nicht tun, da man eine gewisse Gefahr nie ausschließen kann und Faulheit auch kein Argument für einen Regelverstoß ist.
Bei uns wurden die Wälder teilweise auch abgesichert, weil es Personen gab, die trotzdem spazieren gehen wollten oder den Wald betreten wollten, so war es dann auch in meiner alten Heimat. Dort waren trotzdem viele im Wald, ebenso meine Schwiegermutter, die zum Glück nur einen kleineren Ast auf den Kopf bekommen hat, aber so ganz ohne ist das nicht bei Sturm durch den Wald zu gehen. Mir wäre das zu gefährlich.
Tja, manche Menschen brauchen eben den besonderen Kick und halten sich nicht an entsprechende Hinweise. Mir wäre das zu unsicher und gefährlich und ich würde mich nicht einfach so darüber hinweg setzen. Bei uns im Wald ist es eh gefährlich wegen der ganzen Tretminen. Da hätte ich eher Bedenken, dass da ein Baum wegen dem Sturm drauf kracht und es zu Explosionen kommt und noch mehr Menschen getötet oder verletzt werden: Dieses Risiko würde ich nicht eingehen wollen.
In Berlin wurde den Bürgern auch innig davon abgeraten, Wälder und einige Parkanlagen zu betreten oder aufzusuchen. Leider gibt es immer viele Leute, die solche Warnhinweise ignorieren und sich dem widersetzen. Auch wenn nicht immer gleich etwas Schlimmes passieren muss, ist es nicht gerade vorbildlich. Sollte etwas passieren, sollte man kein Mitleid erwarten.
Es ist nur traurig, dass Helfer oftmals ihr eigenes Leben riskieren, um Notleidenden zu retten, die sich wegen ihrer Fahrlässigkeit und Ignoranz unnötig in Gefahr begeben. Deswegen sollten diese Menschen dann auch die kompletten Kosten für die Rettung und der ärztlichen Versorgung selbst tragen.
Aus Schaden wird mancher erst klug. Jeder erwachsener Mensch ist für sich selbst verantwortlich, aber sollte andere nie in Mitleidenschaft ziehen!
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