Habt ihr anderen Menschen schon in schweren Zeiten geholfen?

vom 29.02.2016, 12:06 Uhr

Einige Leute, die mir sehr nahe stehen, mussten schon schwere Zeiten im Leben durchmachen, wobei ich versucht habe, ihnen so gut wie möglich dabei zu helfen. Natürlich konnte ich die Situationen an sich nicht verbessern, aber ich habe versucht, für die Personen da zu sein und ein offenes Ohr für sie zu haben.

Immerhin weiß ich auch, dass sie das gleiche auch für mich machen würden, so dass das für mich selbstverständlich ist. Habt ihr anderen Menschen schon in schweren Zeiten geholfen? Inwieweit habt ihr euch diesbezüglich verpflichtet gefühlt und wie kamt ihr selbst mit den Situationen zurecht?

Benutzeravatar

» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Ja, meinem besten Freund zum Beispiel. Er hatte vor einer ganzen Weile eine echt miese Trennung und dann bin ich zu ihm gefahren, hab ihn abgelenkt und aufgebaut. Das hat ihm wirklich geholfen. Wobei ich wirklich gerne helfe, wenn meine Freunde in einer Notlage sind. Gerade in schweren Zeiten muss man als Freund auch einfach da sein, finde ich.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es auch sehr wichtig Freunden in der Not zu helfen. Man muss das Gleichgewicht finden. Man sollte sich nicht zu sehr aufzwängen, sondern dem Freund signalisieren, dass man ihm zur Unterstützung bereitsteht.
Du darfst nicht vergessen, dass auch der Freund an dieser misslichen Lage wächst, wenn er sie selbst bewältigt. Du selbst kannst ihm helfen, wenn du einfach für ihn da bist. Außerdem finde ich persönlich Mitleid eine ganz miese Hilfe.

» Ali95 » Beiträge: 3 » Talkpoints: 1,06 »



Ich sehe es als selbstverständlich an Freunden oder meiner Familie in der Not zu helfen. Sei es nach einem Unfall, bei Geldproblemen, nach einem schlimmen Erlebnis, nach dem Tod einer geliebten Person, einer Trennung oder etwas ähnlichem. Aktuell bin ich gerade für eine Freundin da, dessen Sohn gerade in einen auf ihn negativ wirkenden Freundeskreis abgerutscht ist und ich versuche immer ein offenes Ohr für sie zu haben. Zudem schauen wir gemeinsam, welchen Möglichkeiten sie nachgehen kann.

Eine Person aus meiner Familie hat gerade eine schwere Erkrankung erlitten und ich helfe ihr natürlich so gut ich kann. Ob es Arzttermine sind, Einkäufe oder irgendetwas anderes spielt dabei keine Rolle. Vor ein paar Monaten hat zudem ein guter Freund seinen Vater sehr plötzlich verloren und auch für ihn bin ich da, wenn er mich braucht.

Mit guten Freunden spreche ich häufig über Probleme und kann ihnen durch mein Zuhören schon helfen. Das machen sie natürlich für mich auch. Als ich vor ein paar Jahren stark mit einer Nervenerkrankung gekämpft habe, waren auch alle Freunde für mich da. Besonders unterstützt haben mich aber meine Mutter, mein Freund und einige andere Familienmitglieder. Ich weiß, dass ich mich immer auf sie verlassen kann und das Gleiche können sie natürlich auch von mir erwarten. Jemanden im Stich zu lassen, wäre für mich undenkbar und ich bin dankbar für jeden von ihnen und auch dankbar dafür, dass sie mir so vertrauen und mir somit alles anvertrauen. Das ist ein tolles Gefühl.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Ich habe ein paar enge Familienangehörige beerdigt, die es viel zu früh ereilt hat und hinterher dabei geholfen, bildlich gesprochen die Scherben zusammenzukehren und wieder so etwas wie Normalität zu schaffen. Auch finanziell habe ich schon etliche Katastrophen abgewendet. Ich würde also von mir durchaus behaupten, dass ich anderen Leuten in schweren Zeiten geholfen habe.

Allerdings muss ich andererseits auch zugeben, dass ich eine relativ rigide Vorstellung von "helfen" einerseits und "schweren Zeiten" andererseits vertrete. Manche Leute klopfen sich schon selber auf die Schulter und halten sich für wunder wie gute Menschen, wenn sie jemandem das Ohr hinhalten, der sich wegen Liebeskummer oder ähnlichem bei ihnen ausheult. Für mich ist Hilfe etwas sehr Konkretes, und ich kann mir unter vagen Floskeln wie "für jemanden da sein" nicht viel vorstellen. Entweder ich greife ein und regle das Problem,, sprich, ich bestelle und bezahle die Handwerker, das Hotel oder den Bestatter, oder ich sitze verlegen daneben und denke mir "Jeder fällt mal durch die Führerscheinprüfung".

Natürlich möchte ich nicht, dass es Menschen, die mir nahe stehen, schlecht geht, aber ich bin eben auch Realistin und weiß, dass manche Erfahrungen zum Leben einfach dazugehören, und dass sie im Endeffekt jeder mit sich selber ausmachen muss. Von daher weiß ich wirklich nicht, ob ich mir schon einreden kann, jemandem "geholfen" zu haben, wenn ich bei ihm auf dem Sofa gesessen und genickt bzw. ein Heißgetränk angeboten habe, weil die Person einen Job nicht bekommen hat oder ähnliches.

» Gerbera » Beiträge: 11313 » Talkpoints: 47,96 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Gerbera hat geschrieben:Von daher weiß ich wirklich nicht, ob ich mir schon einreden kann, jemandem "geholfen" zu haben, wenn ich bei ihm auf dem Sofa gesessen und genickt bzw. ein Heißgetränk angeboten habe, weil die Person einen Job nicht bekommen hat oder ähnliches.

Das sehe ich genauso. Genau genommen hat man ja als "Helfer" nichts gemacht, außer wie eine Art Dekoration daneben zu sitzen, zu nicken und irgendwelche aufmunternden Floskeln von sich zu geben. Ich hatte auch schon Situationen, in denen ich gebraucht worden bin und sich jemand ausheulen wollte. Aber das ist doch für mich keine wirkliche Leistung. Eine wirkliche Leistung ist für mich greifbarer und messbarer wie beispielsweise, dass man Kosten übernimmt oder irgendwelche Hotels bucht oder Handwerker einbestellt. Das hat mit Zuhören aber nichts zu tun meiner Ansicht nach.

Ich halte es eher so, dass ich frage, was die Person in dieser Situation benötigt und entsprechend agiere. Es kommt auch genauso vor, dass ich der Person quasi "auf Abruf" zur Verfügung stehe, was nichts anderes heißt als dass ich sie alleine klarkommen lasse (eigene Erfahrungen und Fehler gehören schließlich dazu) und dann quasi im Hintergrund stehe, falls ich doch gebraucht werden sollte. Wie eine Art Mentor, gerade wenn man gewisse Erfahrungen schon selbst gemacht hat.

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


Ich bin so ein Typ, der fast nie "nein" sagen kann wenn ich um Hilfe geben werde. Eine Freundin von mir hat sich, gerade als ich im Urlaub war, von ihrem Partner getrennt und da sie bei ihm wohnte musste sie sich wegen einer neuen Wohnung für sich und die Kinder umsehen. Sie war extrem fertig und dann bat sie mich um Geld. Ich habe auch extra im Urlaub nicht so viel ausgegeben, das ich ihr, beim 1. Mal 500 Euro, geben konnte, da sie mit Nichts in der neuen Wohnung stand. Wochen später erbat sie sich Geld, weil sie den Schwimmunterricht nicht zahlen konnte und das war nicht das Letzte Mal.

Es ist noch nicht mal meine Beste Freundin, allerdings waren wir 10 Jahre in der gleichen Schulklasse. Sie ist eigentlich auch eine Person, die fair und ehrlich ist. Nun hoffe ich, das ich bis zum April meine 800 Euro wieder bekomme.

Ich muss sagen, dass ich selber nicht der Mensch bin der andere um etwas bittet. Das ist mein Problem, was schon einige in meinem Umfeld bemängelt haben. Ich versuche immer alles alleine zu regeln, weil ich denke das ich anderen zur Last falle wenn ich um etwas bitte.

» catiAn » Beiträge: 57 » Talkpoints: 17,57 »



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^