Leugnen, dass man über jemand anderen gesprochen hat?

Ich habe eine Kollegin A, die mich vor einiger Zeit nicht beim Vornamen, sondern einen Kosenamen nannte, was mich ziemlich irritiert hat. Denn ich habe keinen Kosenamen als Anrede oder so etwas eingeführt und mag das auch nicht besonders. Als ich sie fragte, woher ich sie den Spitznamen hat, meinte sie dann, dass B - mit der ich früher bei einem Projekt zusammenarbeiten musste - mich so mal genannt hätte, als ich nicht da war, also über mich gesprochen worden ist. B war offensichtlich erstaunt, dass ich jetzt hier in dieser Abteilung arbeite, daher kam das Thema wohl auf mich.

B hat mich direkt nie mit Spitznamen oder so angesprochen. Daher war ich auch irritiert, dass sie mir offensichtlich einen Spitznamen verpasst hat, ich aber nichts davon wusste. Nun traf ich B neulich bei uns im Gebäude, sie arbeitet eine Etage über uns. Nach ein wenig Small Talk meinte ich dann, dass A mir jetzt den gleichen Spitznamen verpasst hätte wie B, weil sie den Spitznamen eben mal bei B mitbekommen hat. B leugnet aber, jemals mit A über mich gesprochen zu haben und von einem Spitznamen wusste sie auch nichts.

Ich finde das offen gesagt ein wenig albern. Schlimm finde ich das nicht, also ich hätte ihr nicht den Hals umgedreht, auch wenn ich das nicht so toll finde, einen Spitznamen auf Arbeit zu haben. Warum leugnen, was eh offensichtlich ist? Also ich hätte kein Problem gehabt das zuzugeben an Bs Stelle. Habt ihr auch schon mal geleugnet, über eine Person gesprochen zu haben? Würdet ihr das auch machen? Was haltet ihr von so einem Verhalten?

Ich muss sagen, dass ich ein solches Verhalten komisch finde, wenn es doch wirklich offensichtlich ist, dass B dir diesen Spitznamen gegeben und auch mit A über dich gesprochen hat. Vermutlich weiß B es einfach, dass du es nicht magst, einen Spitznamen zu bekommen und möchte sich so aus der Affäre ziehen, indem sie so tut, als hätte sie dir nie einen Spitznamen gegeben und eben auch nicht über dich mit A geredet.

Ich würde das aber nicht so machen, weil es für mich einfach keinen Sinn macht. Wenn eine Person es ja schon weiß, dass ich über sie gesprochen habe, dann kann ich es auch direkt zugeben. Ich muss sagen, dass ich es deutlich schlimmer finde, dann zu lügen und zu sagen, dass das Gespräch nicht stattgefunden hat. Das macht die Situation doch nicht leichter, sondern eher schwieriger.

Ich kann das Verhalten nicht ganz nachvollziehen. Zunächst finde ich es überhaupt nicht schlimm wenn man einen Spitznamen bekommt. Natürlich sollte der einem selbst auch gefallen und nicht zu bösartig sein, aber Spitznamen gibt es immer wieder. Sich dagegen zu wehren bringt auch nichts, ich habe schon oft erlebt, dass Menschen Spitznamen bekommen haben und wenn es nur ein witziger Zusammenhang mit ihrem Namen war. Das pauschal abzulehnen einen Spitznamen zu bekommen ist sicherlich nicht angebracht.

Natürlich könnte die Person vorher auch mal gefragt werden, ob der Spitzname überhaupt in Ordnung ist. Nicht okay ist aber, dann sogar zu leugnen, dass man einem diesen Spitznamen verpasst hat. Wobei ich ehrlich gesagt auch nicht unbedingt nachgefragt hätte. Ich hätte mir meinen Teil gedacht und es nicht weiter angesprochen, da natürlich jeder über mich reden kann und es mir überhaupt nichts ausmacht. Wenn man dann aber gefragt wird, sollte man zumindest ehrlich sein. Man muss dann auch dazu stehen über die Person geredet zu haben, ansonsten sollte man es lieber lassen finde ich.