Kann die AfD die SPD ablösen?

vom 21.01.2018, 15:51 Uhr

Damit wird nämlich gerade bei der AfD geworben. Den Link schenke ich mir aus den altbekannten Gründen. Aber ist dies auch realistisch? Ich würde dies bejahen. Die AfD als auch die FPÖ punkten gerade sehr stark im Arbeitermilieu, wobei die SPD erklären muss, warum hier auf einmal nach den ganzen Hartz-Reformen 238 Milliarden für Menschen bereitstehen, die sich oftmals noch nicht einmal ausweisen können.

Es sagt auch einiges aus, dass Leute wie Guido Reil sich inzwischen lieber in der AfD als in der SPD engagieren. Der klassische Arbeitnehmer fühlt sich von der SPD inzwischen doch nicht mehr ernst genommen. Meiner Ansicht nach hat die SPD ihren Tiefpunkt noch lange nicht erreicht.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 21.01.2018, 15:56, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen


Das wird in der politischen Praxis nie passieren, denn Die AfD bedient lediglich nur den rechten Wählerrand oder gerade die Protestwähler. Die AfD hat auch keinerlei praktikable Lösungen für aktuelle Probleme anzubieten. Und genau dort trennt sich die Spreu vom Weizen. Einen echten Rechtsruck will in der Tat niemand und auch für Protestwähler verliert die AfD mit der Zeit an Interesse.

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» karlchen66 » Beiträge: 3563 » Talkpoints: 51,03 » Auszeichnung für 3000 Beiträge


Wie die Parteienlandschaft sich in 10 bis 20 Jahren darstellt, das kann ja heute noch niemand prognostizieren. Einen ähnlichen Sturzflug haben ja die französischen Sozialisten hingelegt und dümpeln heute irgendwo bei 7% herum. Was die Entwicklung der AfD und auch aller anderen Parteien angeht, da muss man eben mal abwarten und schauen, wie sich die nächsten Jahre innenpolitisch und auch außenpolitisch entwickeln und wie sich dann die einzelnen Parteien dazu positionieren. Aber eines sollten ja mittlerweile alle begriffen haben, mit einstudierten Plattitüden wird man sich in der Politik nicht mehr über Jahre halten können.

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» Passport » Beiträge: 197 » Talkpoints: 44,18 » Auszeichnung für 100 Beiträge



Inzwischen ist es die SPD, die einfach nur Reflexe bedient. Wer Hartz IV verteidigt und soziale Gerechtigkeit propagiert, ist völlig unglaubwürdig. Dagegen punktet die AfD mit Fachwissen und neuer Energie. Im Bundestag ist sie bisher fast vollzählig anwesend und glänzt durch Fachwissen. Dies sollte man schon anerkennen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »



Juri1877 hat geschrieben:Wer Hartz IV verteidigt und soziale Gerechtigkeit propagiert, ist völlig unglaubwürdig.

Warum sollte beides nicht vereinbar sein? Ich versteh auch eigentlich überhaupt nicht so richtig, warum durch die Hartz IV Reformen jetzt alles so viel schlechter sei als vorher? Insbesondere die Langzeitarbeitslosen haben doch vorher auch nicht wirklich mehr Geld gehabt. Arbeitslosenhilfe lag bei knapp über 50% des letzten Nettogehaltes. Bei den meisten Langzeitarbeitslosen dürfte es damit nicht wirklich höher gelegen haben, als heutzutage Regelsatz + Mietkosten. Auch Einkommensanrechnungen der Leistungsbezieher, sowie Partner gab es schon. Was da heutzutage dramatisch ungerechter sein soll als früher erschließt sich mir nur bedingt.

Die SPD hat viel mehr das große Problem, dass man eben keine klare Politik für den kleinen Mann mehr machen kann. Klassische sozialdemokratische Themen gibt es doch immer weniger. Die SPD steht eigentlich für den einfachen Arbeiter. Aber genau dieser einfache Arbeiter ist ja überspitzt formuliert eine aussterbende Rasse. Unter Tage arbeitet kaum noch einer und die, die es tun werden gut bezahlt. Einfache Produktionsarbeiten werden mehr und mehr technisiert und durch Maschinen ersetzt.

Übrig bleiben dann eben vergleichsweise einfache, mehr oder weniger unqualifizierte Tätigkeiten - Gebäudereinigung, Aushilfsjobs und ähnliche Tätigkeiten. Sozusagen Tätigkeiten mit denen ein Unternehmer wenig Geld verdienen kann und man Gefahr läuft, wenn man hier zu viel fordert, diese Jobs ganz wegfallen zu lassen.

Die SPD macht daher eigentlich als zu Grunde liegendes Problem keine schlechte Politik, sie verliert nur ganz einfach mehr und mehr ihr Stammwählertum, es stirbt sozusagen ganz einfach weg. Und die bürgerliche Mitte mit sozialer Ader muss sie sich auch noch mit den Grünen teilen. Wären die nicht da und man würde ihr einfach mal die gut 10 Prozent Grünenwähler drauf schlagen, sie stünde nicht mal schlecht da mit 25-30 Prozent. Blöderweise hat sie aber auch auf dem linken Flügel mit der Linken und bei den Protestwählern mit der AFD noch Klientel um das sie streiten muss.

Daraus lässt sich aber eigentlich auch ableiten, dass die AFD die SPD nicht wirklich ablösen kann. Die AFD versucht ja nicht mal den Spagat der SPD irgendwie alles links der Union abzugrasen und miteinander zu vereinen. Die AFD zielt nur auf Protestwähler und das rechte Spektrum ab und hat hier selber Mitstreiter mit denen sie um das schon limitierte Wählerpotential werben muss.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Mit Hartz IV hat man alle Menschen über einen Kamm geschoren. Vorher hatten ältere Arbeitnehmer mehr Geld und weniger Sanktionen zu befürchten. Sie wurden auch mit mehr Respekt behandelt. Heute ist es egal, ob man als Flüchtling oder nach 20 Jahren Arbeit in das Hartz-System kommt.

Ich frage mich übrigens auch, wo die ganzen Arbeitsplätze für hochqualifizierte Arbeitskräfte ohne jegliche Schulbildung herkommen sollen. Es gibt einfach zu viele Fragen und keine Antworten.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »

Zuletzt geändert von Mod am 06.02.2018, 22:23, insgesamt 1-mal geändert. Zeige Beitragsversionen

Juri1877 hat geschrieben:Ich frage mich übrigens auch, wo die ganzen Arbeitsplätze für hochqualifizierte Arbeitskräfte ohne jegliche Schulbildung herkommen sollen. Es gibt einfach zu viele Fragen und keine Antworten.

Das behauptet ja keiner. Ein unqualifizierter Mensch, egal ob Deutscher oder Nichtdeutscher kann nicht von jetzt auf gleich einen hochqualifizierten Job übernehmen. Man muss dann die Menschen dazu qualifizieren. Denn eines ist wohl sicher, in Zukunft wird es keine gut bezahlten Jobs mit geringer Qualifikation geben. Entweder man findet sich dann damit ab, dass man für vermeintlich schlechte Arbeit eben schlechtes Geld bekommt oder man sieht zu, dass man sich für bessere Jobs qualifiziert. Das war auch früher nicht anders, nur gab es eben mehr Jobs zwischen gar nicht qualifiziert und hoch qualifiziert. Jobs, die jetzt ausgelagert werden oder gleich technisiert werden. Das lässt sich nun einmal nicht ändern, wenn man nicht die Uhr und den Stand der Technik um 20 oder 30 Jahre zurückdrehen will.

Das setzt aber eben auch voraus, dass man massiv in die Bildung investiert und dieses Geld dann eben woanders kürzt. Dahingehend macht ja Hartz IV in Teilen sogar Sinn, wenn man es denn auch noch konsequent zu Ende bringen würde. Ja sogar alle über einen Kamm zu scheren würde Sinn machen, wenn man es dahingehend betreibt, dass einfach alle Arbeitslosen zum Beispiel nach 12 Monaten das gleiche Geld bekommen ohne jegliche Vermögensprüfung. Ja meine Güte, soll man ihnen doch einfach 750 Euro oder auch 1000 Euro als Arbeitslosengeld 2 überweisen und spart sich dann den ganzen Verwaltungsapparat, der händeringend nach Sanktionsmöglichkeiten sucht. Da würde sicherlich recht viel Geld frei werden.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge



Bei Flüchtlingen kennt man doch auch nicht deren wahren Vermögensstatus und es ist noch schwieriger, diesen herauszufinden. Dort geht es doch auch. Warum werden Deutsche benachteiligt. Auch hier hat die SPD bei Hartz IV Regelungen geschaffen, die eben nicht für Fremde gelten.

Gerade heute hatte ich außerdem eine Diskussion über den neuen Antisemitismus. Der Witz ist, dass ausgerechnet durch diese Zuwanderung die Judenfeindlichkeit in Deutschland wieder massiv steigt. Und niemand wird wegen Antisemitsmus ausgewiesen.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Juri1877 hat geschrieben:Bei Flüchtlingen kennt man doch auch nicht deren wahren Vermögensstatus und es ist noch schwieriger, diesen herauszufinden. Dort geht es doch auch. Warum werden Deutsche benachteiligt. Auch hier hat die SPD bei Hartz IV Regelungen geschaffen, die eben nicht für Fremde gelten.

Da bin ich jetzt scheinbar nicht helle genug um diese wirren Ausführungen zu verstehen. Du meinst als die Benachteiligung besteht darin im Grunde darin, dass der Ausländer, der kaum die deutsche Sprache beherrscht womöglich nicht mal eine vernünftige Schulbildung hat und sich in diesem Land und der Verwaltung überhaupt nicht auskennt, es trotzdem hin bekommt seinen angeblichen Reichtum zu verstecken und deswegen Sozialleistungen kassiert?

Eine Ungerechtigkeit auf Grund der Herkunft kann ich darin nicht entdecken, aller höchstens ein Versagen des Rechtsstaates weil er es nicht schafft das Vermögen zu finden. Aber mehr Rechte hat doch der Ausländer/Flüchtling deswegen nicht. Wenn er seine Vermögensverhältnisse korrekt angibt, kriegt er doch nicht mehr Sozialleistungen als ein deutscher Staatsbürger.

Das entspricht ja sozusagen wieder der einschlägigen Parole "Aber, wenn dir jemand ohne Geld, Kontakte und Sprachkenntnisse deinen Job wegnehmen kann, bist Du vielleicht einfach nur scheiße". Da sollte man dann vielleicht erstmal vor der eigenen Haustüre kehren. Zumal mich jetzt mal interessieren würde, wie viele Flüchtlinge tatsächlich über relevantes Vermögen verfügen.

Was ich persönlich viel verheerender finde, ist die Benachteiligung von Ausländern und Flüchtlingen hinsichtlich ihrer Arbeitserlaubnis. Warum kann es nicht möglich sein, dass diese ohne großartige Behördengänge sich einfach einen Job suchen? Warum muss man als Unternehmer teilweise erst kompliziert herausfinden, dass dieser Flüchtling jetzt nicht gerade einem Deutschen den Job wegnimmt? Das ist doch völlig egal, er ist doch eh hier und muss bezahlt werden. Ob ich da nun die Kosten für den Flüchtling, den ich nur schwierig oder gar nicht abschieden kann bezahle oder für einen deutschen ALG-2-Empfänger ist doch egal. Das ist doch eine Milchmädchenrechnung, nur mit dem Risiko, dass sich gar kein Deutscher findet, der den Job machen will und ich dann beide bezahlen muss. Und hierbei muss man ja keineswegs von hochqualifizierten Jobs sprechen, sondern eben gerade von den schlecht bezahlen unqualifizierten Jobs, die kaum ein Deutscher machen will.

» Klehmchen » Beiträge: 5487 » Talkpoints: 1.012,67 » Auszeichnung für 5000 Beiträge


Klehmchen liefert ein Haufen guter Argumente, warum die AfD die SPD überholen muss und wird. Außer Verachtung für die eigenen Bürger hat die SPD nichts zu bieten. Mit Hartz IV hat sie die eigenen Bürger gnadenlos verraten und in der Flüchtlingskrise hat sie dann noch eins draufgesetzt.

» Juri1877 » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


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