Bereitet Ihr Euch auf einen Handwerkertermin vor?

vom 13.01.2018, 21:21 Uhr

Wir hatten die Tage mehrere verschiedene Handwerker im Haus. Darunter waren Leute, die den Wasserzähler ablesen wollten, oder auch Wasserinstallateure, die ein verstopftes Rohr wieder durchgängig machen sollten.Beide Termine waren mehrere Tage vorher angekündigt und wir haben beispielsweise unseren Wasserzähler freigeräumt, wo normalerweise ein Schrank davor steht.

Ich habe allerdings mitbekommen, dass unsere Nachbarn dies nicht unbedingt gemacht haben, obwohl sie den Termin kannten. Einige waren gar nicht da, andere hatten scheinbar ihren halben Hausstand vor dem Wasserzähler stehen und mussten diesen erst wegräumen, was sie nicht einmal in einem zügigen Tempo verrichteten. Die Dame mit dem verstopften Duschabfluss hatte ihren voll beladenen Wäscheständer in der Dusche stehen und bekam diesen kaum heraus, als der Handwerker zum angekündigten Zeitpunkt erschien.

Ich verstehe dies nicht. Für mich ist es ganz normal, dass ich wenn irgend möglich den Termin insoweit vorbereite, dass ich ihn zumindest freiräume. Bei einem solchen Termin ist ja schließlich nicht nur sprichwörtlich Zeit Geld: Je länger der Handwerker für seine Arbeit braucht, desto teurer wird es. Und zu dieser Arbeitszeit gehört es natürlich auch, wenn er trotz Termins warten muss.

Bei Mietern kann ich es ja vielleicht noch verstehen, wenn ihnen das Geld, das der Vermieter bezahlen muss, egal ist. Aber ich habe früher im Kundendienst gearbeitet, wo mich die Personen, die mich bezahlt haben, selbst gerufen und den Termin mit mir vereinbart haben. Und auch da erlebte ich es oft, dass meine Arbeitsstelle nicht mal annähernd freigeräumt war und sich beim Wegräumen auch sehr viel Zeit gelassen wurde. Dabei war klar, wo ich hin musste. Es war also nichts überraschendes, womit man vorher nicht gerechnet hatte. So war bei einem nicht funktionierenden Geschirrspüler etwa immer noch das ganze dreckige Geschirr in der Maschine.

Wieso bereiten sich so wenig Leute auf Handwerkertermine vor? Warum versuchen die Leute nicht, dem Handwerker die Arbeit möglichst zu erleichtern, damit er schnell arbeiten kann? Es geht doch schließlich meistens um ihr Geld, da bekanntermaßen nach Arbeitszeit abgerechnet wird.

» rasenderrolli » Beiträge: 1058 » Talkpoints: 16,66 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Wenn man in einem Miethaus wohnt, würde ich den direkten Zusammenhang zwischen den Einsatzzeiten eines Handwerkers und Kosten, die ich bezahlen muss, nicht so direkt ziehen. Vielleicht zahlt der Vermieter nur einen Festpreis, egal wie lange der Handwerker braucht und selbst wenn nicht, dann weiß ich nicht, ob ich nun großartig höhere Nebenkosten zahlen muss, wenn der Handwerker länger braucht.

Als Mieter habe ich auch eine gewisse Abneigung gegen den Handwerkerbesuch. Da wird einfach ein Termin festgelegt, etwa wann Wasserzähler gewechselt werden sollen und ich muss dann da sein. Die interessiert es gar nicht, dass ich dafür extra Urlaub nehmen muss oder umständlich einen neuen Termin vereinbaren muss. Und damit alles vorzeigbar aussieht, muss ich vorher die Wohnung aufräumen, was auch wieder ein unangenehmer Aufwand ist. Das nervt dann einfach und daher habe ich schon eine gewisse Antipathie gegen aufgezwungene Handwerkerbesuche.

Ich kann mir vorstellen, dass es vielen so geht; dass man weiß, man muss die Leute reinlassen, wenn es der Vermieter so anordnet, aber man will eigentlich nicht und leistet passiven Widerstand, indem man das ein oder andere doch nicht wegräumt.

» Zitronengras » Beiträge: » Talkpoints: Gesperrt »


Bei der Wohnung von meinem Freund und mir ist es so, dass die meisten Dinge, die regelmäßig Überprüfungen, Wartungen oder Reparaturen von Handwerken benötigen, ohnehin nicht in der Hauptwohnung zu finden sind, sondern im frei zugänglichen Vorraum des Kellers beziehungsweise in unserem abschließbaren Keller. Strom- und Wasserzähler sind so angebracht, dass wir nicht einmal im Haus sein müssen, wenn der Handwerker diese ablesen will. Es reicht, wenn eine der anderen Parteien die Tür öffnet. Eine Prüfung der Heiztherme erfordert zwar unseren Schlüssel, aber auch keinen Zugang zu den direkten Wohnräumen. Von daher ist eine Vorbereitung oder ein Aufräumen vor dem Termin meist nicht notwendig, denn an der Heizung sind wir sowieso selber regelmäßig zugange, weshalb sie stets frei steht.

Wäre nun aber mal irgendetwas in der Wohnung selbst zu erledigen, also beispielsweise die Prüfung eines Lichtschalters, eines Stromanschlusses für Lampen oder Elektrogeräte oder ein kaputtes Fenster, dann würde ich schon entsprechend sicherstellen, dass man an die betroffenen Stellen barrierefrei herankommt und dass die Räumlichkeiten nicht vollkommen verstaubt und verdreckt aussehen. Dass man nun keinen Schönheitspreis mit der Wohnung gewinnen muss, nur weil ein Handwerker vorbeikommt, ist ja klar aber unangenehm wäre es mir schon, wenn ich am Tag zuvor noch Akten sortiert habe und lose Blätter, Ordner und Notizen quer im Raum verteilt sind. Auch räume ich z.B. persönliche Dokumente bei solchen Besuchen weg, da ich nicht möchte, dass man irgendwo zufällig meinen Kontostand oder die Rechnung meiner letzten Amazon-Bestellung sehen kann.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge



Handwerkerbesuche sind ja in der Regel wirklich angekündigt oder geplant, so das man da wirklich in Ruhe alles soweit vorbereiten kann, das der Handwerker schnell an die passenden Stellen kommen kann. Warum sollte ich das erst machen, wenn der Handwerker schon da ist? Ist für mich total unlogisch, ich räume lieber etwas weg, wenn ich niemanden im Nacken habe, der mich dabei beobachtet oder darauf wartet, dass ich doch endlich mal fertig werde.

Bei mir ist aber zum Glück auch so, das sowohl der Wasserzähler, als auch die Heizungszähler so angebracht sind, das man da jederzeit dran kann, ohne das ich da irgendwas wegräumen muss.

Natürlich, wenn es ein ungeplanter Besuch ist, weil ein akuter Defekt besteht, dann war vielleicht noch nicht die Zeit alles wegzuräumen oder abzubauen. Ich denke da grad an einen Wasserrohrbruch hinter der Küchenzeile. Aber dennoch würde ich auch da anfangen soweit schon mal abzumontieren und wegzustellen, wie es die Zeit bis zum eintreffen des Handwerkers zulässt. Egal ob Mieter oder Eigentümer, im Endeffekt zahlt jeder die Zeit die der Handwerker braucht, zumindest in Anteilen mit.

Davon mal abgesehen, kann man das ganz einfach vergleichen, wenn wir bei einer Hotline anrufen, dann wollen wir auch immer sofort drankommen und nicht ewig in der Warteschleife hängen, der Handwerke möchte auch sofort arbeiten und nicht ewig in der Warteschleife hängen, bis der Kunde mal seinen Kram weggeräumt hat. Das ist für egal wen, einfach nur vergeudete Zeit.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



StarChild hat geschrieben:Handwerkerbesuche sind ja in der Regel wirklich angekündigt oder geplant, so das man da wirklich in Ruhe alles soweit vorbereiten kann, das der Handwerker schnell an die passenden Stellen kommen kann. Warum sollte ich das erst machen, wenn der Handwerker schon da ist? Ist für mich total unlogisch, ich räume lieber etwas weg, wenn ich niemanden im Nacken habe, der mich dabei beobachtet oder darauf wartet, dass ich doch endlich mal fertig werde.

Das sehe ich genauso. Daher sehe ich immer zu, dass ich vorher entsprechend alles vorbereitet habe, damit die Arbeit schnell und effizient geleistet werden kann und weder ich noch mein Eigentum da irgendwie im Weg sind. Selbst wenn man voll berufstätig ist, wird man ja wohl die Zeit finden, ein bisschen was zur Seite zu räumen.

Wir hatten letztes Jahr Handwerker da wegen dem Badezimmer, wobei auch da vorher bekannt war, wann die kommen würden und als die da waren, war auch alles entsprechend weggeräumt und zur Seite gestellt. Ich verstehe auch gar nicht, wo das Problem liegt. So schwer ist das doch gar nicht. Welche Motive veranlassen die Betroffenen dazu, hier zu trödeln? Hat man ansonsten zu wenig Gesellschaft und ist einsam, dass der Handwerker so lange wie möglich anwesend sein soll? Ist doch lächerlich.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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