Für manche Studienfächer höhere Frustrationstoleranz nötig?
Laut einer Studie des Leibniz-Instituts für die Pädagogik der Naturwissenschaften und Mathematik sind für das Mathe-Studium nicht nur Fachwissen, sondern auch die richtige Persönlichkeit wichtig. So wäre es unter anderem wichtig, neugierig und offen zu sein, aber auch Durchhaltevermögen und eine hohe Frustrationstoleranz zu haben. Für diese Studie sind 800 Mathe-Dozenten an Fachhochschulen und Universitäten in ganz Deutschland befragt worden.
Kann man aus dieser Studie schließen, dass man als Mathe-Student eine deutlich höhere Frustrationstoleranz und mehr Durchhaltevermögen braucht als bei anderen Studienfächern? Oder meint ihr, dass Mathe in dieser Hinsicht besonders anstrengend und schwer ist? Inwiefern ist ein Vergleich mit anderen Studienfächern und deren Studenten angebracht?
Ich könnte mir schon vorstellen, dass dies bei anderen Studienfächern ebenso sein wird. Es wurden ja nur Studenten aus den Bereichen Naturwissenschaften und Mathematik befragt. So, lässt sich ja nicht ausschließen, dass auch Studenten in anderen Studienfächern eine hohe Frustrationstoleranz brauchen und auch Durchhaltevermögen. Ich denke, dass man daher gar nicht wirklich sagen kann, dass es nur in den Fächern so ist, bei denen die Studie durchgeführt wurde. Sicher spielt auch das Empfinden der Studenten dabei eine Rolle.
Ohne die Quelle zu kennen erscheint es mir hier so, als würden mal wieder Binsenweisheiten verbreitet und ein Studium als Gipfel an Herausforderung für Geist und Persönlichkeit hochgejubelt. In meinen Augen braucht man die hier so glorifizierten Eigenheiten wie Durchhaltevermögen, Offenheit und Frustrationstoleranz in so ziemlich jedem Job, von der Handwerkerin über den ganzen Verwaltungssektor bis zum Straßenbahnschaffner. Wieso ausgerechnet die Mathematiker die Vorstellung gepachtet haben sollten, man brauche für eine Tätigkeit den passenden Charakter, ist mir schleierhaft.
Frustrationstoleranz ist in meinen Augen also eine durchaus nützliche Eigenschaft, die aber nicht nur ein Privileg der Studierenden, und schon gar nicht eins der Studierenden von Naturwissenschaften darstellt. Ich würde auch nicht sagen, dass manche Studiengänge so viel schwerer sind als andere. Wenn einem das Feld liegt und vom Talent her zusagt, kann man auch in einem "schweren" Studiengang problemlos brillieren, genauso wie man in einem als simpel belächelten Feld sang- und klanglos untergehen kann, weil eben auch nicht jeder für Lehramt geeignet ist.
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