Gesunde Tiere bereits an Besuche beim Tierarzt gewöhnen?

vom 18.12.2017, 18:43 Uhr

Eine Bekannte hat sich vor wenigen Monaten einen Welpen angeschafft und dieser hat sich beim Tierarzt recht wild verhalten. Nun möchte sie das Tier auch in gesundem Zustand häufiger mal zum Tierarzt bringen, damit es sich daran gewöhnt und versteht, dass es nichts schlimmes ist. Der Tierarzt ist damit einverstanden und wird die Arztbesuche nicht hoch in Rechnung stellen. Er wird das Tier routinemäßig untersuchen, damit es sich an die Handgriffe gewöhnt und keine Angst bekommt.

Ich finde die Idee eigentlich nicht schlecht, stelle es mir aber recht aufwendig vor. Die Tierärzte in meiner Nähe haben auch immer recht gut zu tun und ich weiß nicht ob sie es so toll fänden, wenn plötzlich diverse Menschen mit ihren gesunden Tieren ankommen, nur damit sich diese an den Arzt gewöhnen. Wie seht ihr das? Wart ihr auch schon mit gesunden Haustieren beim Tierarzt, damit das Tier die Praxis kennenlernt und sich gewöhnt? Oder geht ihr nur im Notfall und nehmt dann auch in Kauf, dass das Tier möglicherweise überreagiert oder sogar aggressiv wird?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Es ist durchaus sinnvoll ein medizinisches Training mit einem Tier zu machen. Aber ich denke auch, dass es schon recht aufwendig ist, dafür immer extra zu einem Tierarzt zu gehen. Ich würde versuchen, den Hund selbst an die Handgriffe zu gewöhnen. Eben in die Ohren zu schauen, das Maul ansehen zu können und abzutasten und ähnliches. Wenn man noch ein weiteres Tier hat, mit dem man zum Tierarzt muss, würde es sich dann anbieten den Welpen auch mitzunehmen und eben daran zu gewöhnen.

Ich trainiere das mit meinen Tieren auch so, unabhängig von Tierarztbesuchen. Da kann man durchaus schon viel selbst üben und dem Tier beibringen. Ich würde dafür nicht ständig zum Tierarzt fahren, auch wenn das Tier gesund ist. Aber das muss natürlich jeder selbst wissen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ich mache sowas nicht. Meiner Meinung nach kann man ja sowas auch nur mit Hunden und Pferden machen. Für alle anderen Tierarten wäre der Stress zu groß und ich denke auch nicht, dass sich Mäuse, Katzen oder Kaninchen überhaupt an Tierarztbesuche gewöhnen können.

» Sternenbande » Beiträge: 1860 » Talkpoints: 70,16 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Mit unseren Reptilien gehe ich nur dann zum Tierarzt, wenn es sein muss. Sie dem Stress eines Transports auszusetzen wäre da übertrieben. Unsere Frettchen habe ich auch gesund schon mit zum Tierarzt genommen, damit sie sich daran gewöhnen die Ohren zu reinigen und Krallen zu schneiden. Das hat sich auch bewährt, wobei ich die Krallen nun auch selbst schneiden kann. Mit unserem Hund waren wir einige Male vor der ersten Behandlung da, da er sehr ängstlich und unsicher war. So konnte er im Vorfeld positive Erfahrungen beim Tierarzt sammeln.

Jedoch war sein Vertrauen dann auch gemindert, als er zu einer regelmäßigen Behandlung musste, da die Hoden nicht abgestiegen sind. Somit hat die Vorarbeit auch nicht wirklich viel gebracht. Ich glaube, dass es eher auf das Tier ankommt und auf das was die Tiere beim Tierarzt erleben. User erster Hund war gern dort, obwohl er auch mal eine Spritze bekommen hat oder seine Krallen nachgeschnitten wurden. Er wusste, dass es nach dem Besuch ein besonderes Leckerlie gibt.

Also bin ich mir auch nicht so sicher, ob die Vorbereitung mit Besuchen im gesunden Zustand des Tieres immer erfolgreich sind. Besonders dann nicht, wenn sie vor der 16. Woche dann trotzdem noch schmerzhafte Erfahrungen machen müssen. Bei einem Tier ist es sinnvoll und bei einem anderen vielleicht auch nicht. Wobei es auch sicherlich nicht schaden kann eine normale Untersuchung durchführen zu lassen, damit der Hund die Utensilien noch während der Prägephase positiv kennen lernt.

» Ela123 » Beiträge: 871 » Talkpoints: 5,02 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Davon halte ich zum Beispiel überhaupt nichts. Ich habe Katzen und Katzen sind Gewohnheitstiere, aber es gibt Thematiken, da gewöhnen sich manche Katzen eben nicht dran und andere schon. Kommt auch auf den Typus Katze an. Fakt ist eben auch, dass ich diese dauerhaften Tierarztgänger nicht mag, die einfach nur so dahin gehen oder für jedes kleine „Verdachtsmomentchen“. Das ist mir ehrlich gesagt total zu doof und das machen auch viele, die Kids haben mit ihren Kindern und rennen ständig zum Arzt.

Wenn ich jetzt immer zum Tierarzt mit meine Katzen rennen würde, auch wenn nichts ist, sondern um sie zu gewöhnen, passiert das, wie immer. Sie sind nahezu 24 Stunden komisch, greifen sich untereinander an, weil jeder natürlich durch die Antatscherei anders riecht usw. Was ich hier manchmal nach dem Kastrieren und Impfen mit gemacht habe, war der Kracher und das mache ich nicht mit, wenn es keine sichtbare Begründung dafür gibt, um ein Tier an Etwas gewöhnen zu können, was eben nur dann normal ist, wenn man etwas hat.

Einer meiner Kater wurde auch mal genäht und seither ist der Tierarzt auch beim Impfen für ihn fast tabu. Er ist ausgesprochen aggressiv zu dem Herren und zu seinen Assistentinnen, sodass ich ihn nicht einmal mehr beruhigen kann. Die vergessen das nicht. Auch wenn es immer heißt, Katzen vergessen vieles wieder usw. Aber mit Sicherheit nicht, weil das sehe ich sofort bei meinen.

Ich würde also niemals meine Katzen damit gewöhnen, sie ständig aus dem Gewohnten Haushalt reißen und zum Arzt gehen. Das wäre nur stressig und meine Tiere reagieren dann aggressiv und das ist hier teilweise, als wenn ich eine Katzenzusammenführung machen muss. Das muss ich leider vermeiden, aber mein Tierarzt gibt mir auch im Grunde Recht, dass ich die Tiere nicht ständig dahin schicken muss.

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^