Bei Obdachlosen mit Haustier das Tierheim alarmieren?

vom 29.12.2017, 13:11 Uhr

Vor dem Supermarkt in meiner Ortschaft sitzt sehr oft ein älterer Obdachloser. Dieser hatte seit ich denken kann einen Hund an seiner Seite. Nun ist der Hund weg und Nachbarn haben erzählt, dass es zu einer Auseinandersetzung gekommen ist. Anwohner haben offenbar das Tierheim alarmiert, da der Hund unterernährt wirkte und ihm sicherlich auch kalt sei, bei diesen Temperaturen. Mitarbeiter vom Tierheim sind dann auch gekommen und haben das Tier mitgenommen. Der Obdachlose hat sich gewehrt und ist verständlicherweise sehr traurig wegen dem Verlust des Tieres.

Wie findet ihr eine solche Aktion? Ist es in Ordnung Obdachlosen ihren Tiere wegzunehmen, da diese zwangsläufig nicht so gut gehalten werden können? Oder findet ihr das herzlos, da Obdachlose meist nichts anderes im Leben haben?

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



Ich bin da etwas zwiegestalten, ich finde schon, dass auch Obdachlose einen Hund halten dürfen, trotzdem muss dies noch im Sinne des Tieres sein. Wenn es dem Hund offensichtlich schlecht geht, weil er nicht genug Nahrung bekommt und er nicht dafür geeignet ist, ganzjährig auf der Straße zu leben, dann muss der Hund dem Obdachlosen weggenommen werden.

Ich kenne aber auch viele positive Beispiele, bei denen die Hunde wirklich top aussehen, während die Besitzer eher einen schlechteren Eindruck machen. Die Tiere haben dann aber immer etwas zu fressen und zu trinken und haben viele Decken, damit sie nicht frieren.

Ich finde schon, dass dies zeigt, wie wichtig Tiere für Obdachlose sind. So haben sie einen Begleiter und sind nicht ständig alleine. Kann man aber schon von schlechter Tierhaltung oder Tierquälerei sprechen, muss der Hund trotzdem weggenommen werden, damit im Sinne des Tieres gehandelt wird

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» Finja18 » Beiträge: 1296 » Talkpoints: 61,63 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


Mich verwundert das doch etwas, denn oftmals haben es die Tiere von Obdachlosen sogar viel besser. Die Tiere sind den ganzen Tag bei ihrem Besitzer und sind viel unterwegs. Außerdem sorgen die meisten Obdachlosen besser für ihren tierischen Freund, als für sich selbst.

Ich denke, dass man den Obdachlosen auch mit Futter und einer Decke für den Hund hätte unterstützen können und der Hund nicht gleich hätte weggenommen werden müssen. Aber man kennt die Hintergründe ja auch nicht genau. Aber normal hat das Veterinäramt da etwas zu sagen. Das Tierheim wird eher nicht eigenmächtig den Hund wegnehmen dürfen, wenn sich der Besitzer weigert.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Diese Aussagen finde ich immer witzig und lese ich häufig. Ich bin auch keine generelle Freundin davon, dass man als Obdachloser immer ein bis zwei oder drei Tiere hat. Manch einer übertreibt es, sieht ungepflegt aus, die Tiere ebenfalls. Da gibt es auch ganz schwarze Schafe, die Hunde und Tiere eben nur nutzen, um Kohle für „diese“ zu erbetteln, aber eben die Tiere wenige davon haben, aber man sollte nicht alle über einen Kamm scheren.

Denn es gibt sehr viele Obdachlose, die würden jeden Cent erst für ihr Tier abgeben, als wie für sich selber. Die haben Decken im Winter, um die Tiere zu zudecken und auf den Boden warm zu lassen. Die achten da schon sehr genau drauf. Manch einer ist sogar beim Tierarzt Gast und kümmert sich um Impfungen und schaut, dass es den Tieren gut geht. Das darf man nicht vergessen und es ist eine Art Sozialleben, welches auf der Straße ganz wichtig ist.

Je weniger menschlicher und tierischer Kontakt, je nachdem, was man bevorzugt, vorhanden ist, desto schwerer sind die Menschen wieder in den Alltag zu integrieren. Das darf man wirklich nicht vergessen und es gibt so viele Obdachlose, die ihre Tiere wirklich auf Händen tragen. Man darf das wirklich nicht immer zu einseitig sehen. Das man zwiegespalten ist, das verstehe ich wirklich.

Doch die Mehrzahl von schwarzen Schafen nimmt auch zu, das möchte ich nicht leugnen. Bei uns sind in letzter Zeit vermehrt rumänische sowie bulgarische Bettler/Obdachlose mit Hunden. Da haben wir schon dreimal die Polizei und das Ordnungsamt geholt. Alle dreimal waren die Tiere auch weg. Das tut einem für die Tiere leid, aber das wird auch seine Gründe haben. Denn viele von denen behandeln ihre Tiere eben nicht gut und das ist bei uns kein Geheimnis.

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



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