Matrikelnummer für eine gerechtere Bewertung?
In einem Studium was ich besucht habe, wurde die Benotung anhand von Matrikelnummer vorgenommen. Die Vorlesungen fanden vorher immer in Gruppen von bis zu 30 Personen statt, also ähnlich wie in der Schule. Trotzdem war es uns untersagt, auf unsere Klausuren den Namen zu schreiben, sondern jeder sollte lediglich seine Matrikelnummer angeben. Dies sollte die Transparenz fördern, weil die Korrektoren somit nicht die Person dahinter kannten. Dies wurde deshalb so gehandhabt, da die Korrektoren meistens auch die Dozenten waren, die man vorher auch in der Vorlesung hatte.
Durch die Matrikelnummer wusste also niemand außer der Verwaltung, welche Person hinter der Nummer steckt. So sollte eine gerechtere Bewertung der Klausuren gewährleistet werden. Ich finde dieses System sehr gut, bin aber der Meinung, dass es trotzdem noch subjektive Faktoren gibt, die sich nicht nur aus den Namen der Studierenden ergeben, sondern auch aus dem Schriftbild etc.
Wie findet ihr dieses Konzept? An anderen Universitäten gibt es diese Methodik auch, habt ihr sie selbst schon irgendwo kennengelernt? Findet ihr die Matrikelnummer gerechter bei der Bewertung?
Ich kann schon verstehen, dass man gerade an Hochschulen möglichst viel Wert auf Transparenz bei der Benotung legt und jeden Vorwurf von Vetternwirtschaft oder Ähnliches weit von sich weisen möchte. Die Matrikelnummer hat zudem auch den Vorteil, dass sie die Verwaltung der Ergebnisse erleichtert, weil man im Zweifelsfall keine 500 lässig hingekritzelten Nachnamen in den unterschiedlichsten Schreibweisen zuordnen muss, sondern jeder Studierende eindeutig daran zu identifizieren ist. Von daher glaube ich, dass es hier zwar auch um Gerechtigkeit geht, aber vor allem die Verwaltungsarbeit erleichtert und Fehlerquellen eliminiert werden sollen.
Dass Lehrende ein derart enges Verhältnis zu ihren Studierenden pflegen, dass sie in Versuchung geraten, die Prüfungsergebnisse zu Gunsten von bestimmten Kandidaten zu drehen, habe ich auch noch nie erlebt, und ich kenne etliche Leute, die im Hochschul-Zirkus tätig sind. Natürlich ist es schwierig, völlig objektiv die Leistung zu beurteilen und sich nicht davon beeinflussen zu lassen, dass jemand offensichtlich eine Sauklaue hat oder nicht in der Lage ist, einen grammatikalisch korrekten Satz zu formulieren, aber man entwickelt im Laufe der Karriere hier sicher eine professionelle Herangehensweise, da es ja auch nur einen zusätzlichen Aufwand bedeutet, zu überlegen, ob man die Elisabeth Meier jetzt dem Simon Müller vorzieht oder nicht.
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