Wird der Nutzen von Plagiatssoftware oft überschätzt?

vom 08.01.2018, 06:27 Uhr

Als ich noch studiert habe, habe ich viele Hausarbeiten schreiben müssen: Das war bei uns damals so üblich und die Hausarbeiten kamen deutlich häufiger vor als zum Beispiel Klausuren oder mündliche Prüfungen. Die Dozenten haben uns damals auch sehr oft darauf hingewiesen, welche Folgen ein Plagiieren hätte und sogar dass eine Plagiatssoftware in Gebrauch war, war allgemein bekannt. Es wurde dann auch die Geschichte bekannt, dass irgendein Student wohl mal beim Plagiieren erwischt worden war und nicht nur 10.000 Euro Strafe hätte zahlen müssen, sondern auch sein Studium nicht fortsetzen durfte. Keine Ahnung, ob diese Geschichte stimmt, aber sie machte damals eben die Runde und führte dazu, dass man noch mehr Angst hatte - selbst versehentlich - zu plagiieren.

Bei uns war es damals sogar so, dass wir Hausarbeiten doppelt einreichen mussten, also nicht nur als Print-Version, sondern auch als PDF auf einem Stick, da man die PDF-Version mit Hilfe einer Plagiatssoftware überprüfen würde. Ich bin immer davon ausgegangen, dass diese Software schon sehr genau arbeiten würde und jede Schummelei direkt merken würde.

Nun habe ich aber gelesen, dass so eine Plagiatssoftware oftmals total überschätzt würde. Es wurde ein Beispiel genannt von einem Betrüger, der gar keinen Studienabschluss hatte und Dank gefälschter Zeugnisse eine Doktorarbeit geschrieben hatte, die aber ein ganzes Plagiat gewesen ist. Als das herauskam, wurde die ganze Doktorarbeit durch so eine Software gejagt, aber es hätte wohl keine Treffer gegeben. Wird die Fähigkeit einer Plagiatssoftware tatsächlich überschätzt? Wie kommt es, dass die Software ein Plagiat - eine ganze Dissertation - nicht erkannt hat? Hat der Mitarbeiter, der die Software benutzt hat, einen Fehler gemacht?

Benutzeravatar

» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich denke, dass es da durchaus irgendwelche Schlupflöcher gibt und auch eine Plagiatssoftware nicht immer alles zu 100 % erkennt. Vielleicht gibt es da durchaus ein paar Lücken, die man heraus finden kann, wenn man sich mit dem Programm etwas auseinandersetzt. Kein Programm wird eine hundertprozentige Trefferquote haben. Zumindest kann ich mir das nicht vorstellen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^