Kaiserschnittnarbe behandeln lassen verachtenswert?
Man hört immer wieder, dass eine Frau ihre Kaiserschnittnarbe mit Stolz tragen sollte und diese als Zeichen für ihre erbrachte Leistung sehen sollte. Manche Frauen leiden aber durchaus an einer schlecht verheilten Narbe oder dadurch, dass diese einfach nicht schön aussieht.
Aktuell hat Daniela Katzenberger auf Facebook mitgeteilt, dass sie ihre Kaiserschnittnarbe behandeln lässt. Sie sagt, dass diese nun nach fast 2 Jahre immer noch sehr rot und teilweise auch wulstig aussieht. Ich nehme an, dass die Narbe mit einem Laser behandelt wurde. Darüber streiten sich nun die Gemüter.
Ich muss sagen, dass ich es nicht verwerflich oder verachtenswert finde, wenn eine Frau ihre Kaiserschnittnarbe behandeln lässt. Wenn sie Probleme damit hat oder diese eben einfach unansehnlich findet, dann soll sie was dagegen machen, wenn die finanziellen Mittel da sind. Manche Frauen können diese Narbe dann eben nicht wie andere mit Stolz als eine Art Auszeichnung tragen.
Oder wie seht ihr das? Meint ihr, dass es verachtenswert ist, wenn sich eine Frau die Kaiserschnittnarbe behandeln lässt? Meint ihr, dass eine Frau dies so hinnehmen muss und die Narbe mit Stolz tragen sollte? Würdet ihr die Narbe nicht behandeln lassen, wenn sie euch stören würde?
Ich trage keine Narbe mit stolz, hinter keiner steckt irgendeine Heldengeschichte oder überhaupt eine besondere Geschichte, sodass sie als Erinnerung an irgendetwas dienen würde. Mich stören Narben auch nicht besonders, zumindest habe ich keine sichtbaren, aber wenn jemand eine Narbe loswerden möchte, warum auch immer, ist das seine Sache. Ich verstehe nicht, warum eine Kaiserschnittnarbe zu entfernen in irgendeiner Form ein Problem darstellen. Da habe ich schönere Erinnerungen an die Geburt meiner Kinder. Schwangerschaftsstreifen sind auch Narben, die nach einer Schwangerschaft oftmals zurückbleiben, diese loszuwerden scheint ja auch für viele normal zu sein.
Eine Narbe muss man nicht toll finden, egal wie sie entstanden ist. Wenn man sich unwohl mit der Kaiserschnittnarbe fühlt und manche sind eben sehr viel auffälliger als andere, macht das für mich keinen Unterschied zu sonstigen Narben. Wenn man als prominente Person solche Dinge postet, wird es immer Leute geben, die dazu eine Meinung haben, aber ob sich jemand eine Narbe entfernen lässt oder nicht, kann Außenstehenden wohl herzlich egal sein. Die Zeit wäre mir zu schade, mir da groß Gedanken zu machen.
Ich habe auch eine Kaiserschnittnarbe, die sogar das zweite Mal aufgeschnitten wurde, weil das zweite Kind auch mit Kaiserschnitt kam. Ich bin stolz auf meine Kinder. Aber deswegen muss ich nicht stolz auf die Narbe sein. Du schreibst, dass man es immer wieder hört, eine Kaiserschnittnarbe mit Stolz zu tragen? Ich kenne sehr viele Frauen mit Kaiserschnittnarbe und noch nie habe ich gehört, dass man diese Narbe mit Stolz tragen soll. Warum auch?
Diese Narbe erinnert mich daran, dass mein erstes Kind bald gestorben ist bei der Geburt. Soll ich da stolz drauf sein, dass ich es nicht fertig gebracht habe das Kind auf normalem Wege auf die Welt zu bringen, wie es mir mein Exmann damals oft genug vorgehalten hat? Meine Kaiserschnittnarbe sieht man kaum. Obwohl diese zweimal aufgeschnitten wurde.
Aber was ist so verachtenswert, dass man sich darüber Gedanken macht und was ist so toll an so einer Narbe, dass man wie die Katzenberger damit an die Presse geht? Warum lässt man es nicht stillschweigend machen und gut ist, wenn es einen stört? Ich kann nicht begreifen, dass man darum einen solchen Trara macht, dass man es an die große Glocke hängen muss.
Was für eine "erbrachte Leistung" denn? Seit wann ist die erfolgreiche Fortpflanzung irgendwas, für das es besondere Anstrengung oder Fähigkeiten oder was auch immer braucht? Ich finde das Theater, das viele Frauen inzwischen um das Thema Kinder machen einfach nur lächerlich.
Ist Daniela Katzenberger nicht so eine künstliche Barbie mit Plastik in den Brüsten, Haaren, Fingernägeln und womöglich noch an anderen Stellen und zwei Zentimeter Make-up? Wie kommt man da auf die Idee, dass so jemand eine Narbe akzeptieren würde, wenn sie doch den Anblick ihres natürlichen Körpers auch nie akzeptiert hat?
Ich hatte jetzt noch nie das Bedürfnis eine Narbe behandeln zu lassen und weiß auch gar nicht, ob das in meinem Fall überhaupt Sinn machen würde. Wäre bei einer Kaiserschnittnarbe sicher nicht anders. Aber wenn jemand anders weniger Selbstbewusstsein hat und es nicht schafft eine "gehört zu mir" Einstellung zu erreichen dann kann sie mit ihrem Körper doch machen, was sie will. Die stolzen Übermuttis haben schließlich auch das Recht zu glauben, dass die Fortpflanzung eine besondere Leistung sei.
Ich finde nun auch nicht, dass man sich schämen muss, weil man diese Art der Geburt hatte, aber ich denke auch nicht, dass man mit etwas leben muss, was man nicht schön findet und wogegen man etwas machen kann. Gerade aber, wenn sie noch ein 2. Kind will und es wieder so zur Welt kommt kann ich nicht unbedingt verstehen, warum sie das nun schon macht. Immerhin wird die selbe Narbe dann wieder geöffnet und es kann sein, dass sie dann wieder das Problem hat.
Meine Narbe ist gut verheilt und wir werden sehen wie es nach dem nächsten Kind aussieht, aber ich würde es schon machen lassen, wenn es nicht schön wird. Immerhin muss man sich ja selber auch gefallen und wenn das nicht der Fall ist, dann hat man nichts gekonnt.
Ich habe gerade im Fernsehen die Kaiserschnittnarbe von Daniela Katzenberger gesehen. Sie ist sehr breit und an manchen Stellen auch wie aufgerissen. Das ist natürlich nicht sehr schön und irgendwie kann ich es auch verstehen, dass sie da was machen will. Es sieht fast so aus, als ob die Klammern oder die Fäden zu früh entfernt wurden und die Unterhaut gerissen ist, weil die Oberhaut noch nicht fest zusammen gewachsen war. Ich finde, dass sowas jedem selbst überlassen sein sollte und es nicht verachtenswert ist und auch nur nötig ist, wenn dadurch eben irgendwelche Schwierigkeiten entstehen.
Sollte, sollte, was man alles so sollte. Das ist doch wirklich jedem selbst überlassen ob er stolz auf einer Kaiserschnittnarbe ist oder ob es eine schreckliche Erinnerung ist oder ob man sie vielleicht einfach nur hässlich findet. Nur weil man ein Kind bekommen hat, heißt das doch noch lange nicht, das man deshalb alles akzeptieren muss, was damit zusammenhängt. Ich finde dieses dogmatische gutreden einfach nur grauenvoll. Niemand hat einem da reinzureden, ob man mit den optischen Folgen leben möchte oder nicht. Von daher gesehen, ist da für mich auch absolut nichts verachtenswertes drin zu sehen.
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