Wie sehen typische Ausweichantworten bei euch aus?

vom 04.01.2018, 00:36 Uhr

Es kommt hin und wieder vor, dass ich einer Person nicht unbedingt auf etwas antworten möchte oder wenn ich vielleicht auch gar keine Lust habe, eine Frage ausschweifend und detailliert zu beantworten. Wenn ich manchmal gefragt werde, was ich am Wochenende gemacht habe oder was ich gegessen habe, kann es durchaus vorkommen, dass ich mit „nichts Besonderes“ antworte. Das kann bei mir im Grunde genommen viel bedeuten.

Entweder ich habe keine Lust, noch einmal zu überlegen und alles aufzuzählen oder ich finde, dass es so langweilig ist, dass es nicht wert ist, darüber zu reden. Manchmal ist es mir unangenehm, mit „nichts“ zu antworten, so dass ich lieber „nichts Besonderes“ sage.

Als ich mal einen Nachmittag damit verbracht habe einen Kuchen für eine Freundin zu backen und ihr Geschenk zu kaufen, habe ich dann auch diese Antwort gebracht als sie mich dann später fragte, was ich so gemacht hätte. Da wollte ich sie nicht anlügen, ihr aber eben auch nicht die Wahrheit sagen, so dass sich diese Antwort angeboten hatte. Verwendet ihr diese Floskel auch? Welche Ausweichantworten nutzt ihr sonst noch?

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



Klar kommt es vor, dass ich Fragen danach, was ich in letzter Zeit getan habe, was es neues gibt oder was ich für Pläne für das nächste Wochenende habe, auch mal mit Standardantworten wie "nichts Besonderes", "alles beim Alten" oder "wie immer" abfertige. Allerdings ist das nicht immer nur dadurch begründet, dass ich keine Lust zum Erzählen habe oder Dinge für mich behalten will, sondern sehr häufig ist es tatsächlich so, dass außer dem stinknormalen Alltag nichts nennenswertes vorgekommen ist oder dass ich mich schlicht und einfach nicht erinnern kann und deswegen eine detaillierte Auskunft unmöglich ist.

Klassische Ausweichantworten, die ich tatsächlich nur dann anbringe, wenn ich irgendetwas wirklich nicht berichten möchte, sind bei mir eher "Das ist zu viel, um es zu erzählen", "Darüber möchte ich jetzt gerade nicht reden" oder "Ach, das ist nicht wichtig". Erfahrungsgemäß wird bei solchen Formulierungen auch nicht so viel nachgebohrt wie bei anderen. Wenn ich nämlich einfach nur "nichts Besonderes" antworte, kommt oft noch einmal die Rückfrage, was ich denn damit meine oder ob ich nicht etwas mehr erzählen wolle.

Was sich auch immer als Ausweichstrategie anbietet, ist das Argument, dass ich gerade in Eile bin oder mich konzentrieren muss und deswegen keine Zeit für einen Small-Talk habe. So wimmele ich in der Regel beispielsweise nervige Anrufer, Vertreter oder Menschen ab, die mir zu aufdringlich werden.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8470 » Talkpoints: 987,98 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Ich finde auch, dass sich Ausweichantworten am besten in Situationen anbieten in denen man eine Person weder anlügen noch die Wahrheit erzählen will. Es kommt ja hin- und wieder vor, dass man zum Beispiel zu jemanden auf ein Treffen eingeladen wird, auf das man so gar keine Lust hat.

Da antworte ich oft darauf mir "mal schauen" oder "irgendwann passt es bestimmt". So muss man den anderen nicht verletzen und sagt aber auch nicht verbindlich zu. Irgendwann verliert sich das Ganze dann und man konnte dem Treffen mit dieser einfachen Antwort ausweichen.

Auch wenn ich weiß, dass es jemanden nicht so gut geht, weil er zum Beispiel von seinem Partner verlassen worden ist oder sich eine Familie wünscht, dann reibe ich ihm auch nicht unter die Nase was ich am Wochenende mit meiner Familie so gemacht habe, sondern sagte auch nur "nichts Besonderes", "nichts Aufregendes" oder das Wochenende "war ganz okay".

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge



Wenn ich etwas gelernt habe, dann ist es folgendes: man sollte in so einer Situation niemals in die Defensive gehen, sondern immer in die Offensive. Also wenn ich gefragt werde, was ich am Wochenende mache, dann sage ich nie "Nichts", auch wenn ich keine Lust habe eine Antwort zu geben. Ich mache das eher so, dass ich dann einfach eine Gegenfrage stelle und dann von der Person direkt wissen möchte, warum sie sich für meine Pläne interessiert. Meist wird dann noch hinterher geschoben, ob die Person sich mit mir treffen möchte.

So dreht man den Spieß gekonnt um und die Person erzählt dann die ganze Zeit von ihren Plänen und rechtfertigt sich für ihre Neugier. Ich habe schon so viel Routine mit dieser Taktik, das beherrsche ich im Schlaf und es funktioniert wirklich jedes Mal, dass der andere dadurch quasselt und ich keine Antwort geben muss, die ich gar nicht geben möchte und vom Thema lenkt es auch ganz schön ab.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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