Schwiegermutter kommt krank zur Kindstaufe

vom 11.11.2017, 00:38 Uhr

Das Enkelkind einer Freundin wurde letztes Wochenende getauft. Meine Freundin war natürlich sehr aufgeregt, da so eine Taufe doch ein sehr schönes Ereignis ist. Außerdem liebt sie ihre Enkeltochter über alles. Auch die andere Oma war natürlich anwesend. Wobei die beiden Omas wenig miteinander gesprochen haben, weil wohl ein ziemlicher Trubel war. Aber ihre Tochter hat meiner Freundin gestern was weniger tolles berichtet.

Die Schwiegermutter kam wohl schon zeitig bei den Eltern des Täuflings an. Sie hat den Täufling angezogen und ein wenig mit dem Kind gespielt, damit die Eltern sich in Ruhe fertig machen konnten. Was eigentlich so nicht geplant war. Aber die Tochter meiner Freundin empfand das da noch als angenehm.

Als sich Abends alle Gäste verabschiedeten, meinte die Schwiegermutter wohl zur Tochter meiner Arbeitskollegin, dass sie froh sei,dass sie den Tag so gut überstanden hat. Sie hätte die ganze Nacht auf der Toilette verbracht mit Durchfall und Erbrechen. Aber sie hätte morgens genügend Medikamente genommen, um den Tag gut zu überstehen.

Die Tochter meiner Freundin war natürlich nicht wirklich begeistert darüber. Die Information hätte sie gerne schon gehabt, als ihre Schwiegermutter morgens kam. Aber statt was zu sagen, hat sie sich fleißig um ihre Enkeltochter gekümmert.

Seit Anfang der Woche ist das Enkelchen meiner Freundin nun krank. Ihrer Mutter hat die Kindsmutter von der Erkrankung ihrer Schwiegermutter erst erzählt, als die sich nach zwei Tagen wunderte, wo das arme Kind das wohl her hat. Die Tochter meiner Freundin ist stocksauer, denn es wäre unnötig gewesen, dass die Kleine so sehr leidet.

Meiner Freundin bricht es auch das Herz, weil die Enkeltochter wirklich sehr krank war. Auch sie ärgert sich über die andere Oma. Nur was kann man im nachhinein noch machen? Momentan kann man es wohl einfach nur hinnehmen und bei zukünftigen größeren Ereignissen vielleicht mehr darauf achten?

» Fugasi » Beiträge: 1877 » Talkpoints: 1,33 » Auszeichnung für 1000 Beiträge



Ich denke, dass man es differenziert betrachten muss. Auf der einen Seite kann ich verstehen, dass die Schwiegermutter trotzdem an diesem Ereignis teilnehmen wollte. Eine Taufe ist nun mal was ganz besonderes und ein wirklich einmaliges Ereignis. Sofern mir nicht mindestens ein Bein fehlen würde, hätte ich mich also auch zur Taufe geschleppt, egal, wie es mir geht.

Ich finde es jedoch furchtbar, dass sie es quasi so willentlich in Kauf genommen hat, die kleine anzustecken. Das ist unerhört. Sie hätte ja trotzdem an der Veranstaltung teilnehmen können, die Leute nicht großartig anfassen oder küssen müssen - dann wäre sicher auch nichts passiert. Aber kleine Kinder bewusst und unnötig anzufassen und somit anzustecken muss nicht sein. Sicher wird es sie nicht umbringen, aber es ist etwas, was man dem Kind hätte ersparen können.

Ich glaube nicht, dass man da in Zukunft viel machen kann. Man wird die Schwiegermutter aufgrund dessen ja nun nicht von allen Events ausladen. Aber ich würde vielleicht dennoch das Gespräch mit ihr suchen und erklären, wieso man vielleicht sauer ist. Aber letztendlich kann man den Leuten nur vor den Kopf schauen und merkt nicht, dass sie krank sind, wenn sie die richtigen Medikamente nehmen.

» Hufeisen » Beiträge: 6056 » Talkpoints: 0,00 » Auszeichnung für 6000 Beiträge


Krank ist nicht gleich krank und hier wurde nun nicht gesagt, was das Kind hatte. Wenn das Kind daraufhin dann auch Durchfall und Erbrechen hatte, liegt der Verdacht einer Ansteckung durch die Großmutter natürlich nahe. Ist hinterher nur die Nase gelaufen und Husten trat auf, dann ist es wohl eher nicht der Fall, dass das vom Durchfall und Erbrechen der Großmutter kam. Daher muss man das ganz klar Differenzieren.

Und auch wenn hier die Großmutter als der Übeltäter abgetan wird der das Kind angesteckt hat, muss dem noch lange nicht der Fall sein. Andere Gäste haben auch Keime und es kann auch einfach sein, dass sich jemand nach dem Toilettengang nicht die Flossen gewaschen hat, das Kind angetatscht und es damit mit entsprechenden Keimen versehen hat die krank machen. Darmkeime sind da eine weniger tolle Angelegenheit und können Kinder krank machen, auch von auf den ersten Blick gesunden Menschen die nicht vorher den Porzellanbus gefahren sind. Wie gesagt, es reicht auch eine mangelnde Händehygiene aus damit man ein Kind infiziert, mal die Hände nicht gewaschen kann da bereits ausreichen.

Auch andere Quellen gibt es, die Auslöser dafür sein könnten und auch die darf man nicht vergessen und nicht alles auf jemanden schieben, der vorher krank war und mit Medikamenten in den Griff bekommen hat. Verstehen muss man die Großmutter hier auch, Taufe ist nicht jede Woche sondern nur einmal im Leben und klar will man dem beiwohnen. Auch macht es ein blödes und komisches Bild, wenn man dann zwar da ist aber sich fernab vom Kind hält und meinst du das hätten die Eltern toller gefunden? Man erzählt auch nicht jedem, dass man die Nacht vorher nur auf der Schüssel saß oder darüber hing mit seiner gesamten Krankheits- und Leidensgeschichte. Nicht mal innerhalb der Familie.

Hätte die Großmutter das nun niemandem gesagt und die Eltern nicht erfahren, dass es die Großmutter war, wen hätten sie denn dann beschuldigt, dass das Töchterlein nun krank war? Da hätten sie dann auch jeden anderen Verdächtigen können oder sich einfach gedacht, dass sie sich anderweitig etwas eingefangen hat. Aber daraus nun einen solchen Aufstand machen und die Großmutter nun am besten immer Fernab vom Kind halten, ist auch nicht der richtige Weg. Erfährt die Großmutter davon, dass das Kind krank war kommt bei ihr wohl ohnehin selbst das schlechte Gewissen auf und wird für die Zukunft vielleicht auch mehr bewirken als jedes Gespräch im Vorfeld oder was Nachträglich mit Anschuldigungen geführt wird.

Benutzeravatar

» Sorae » Beiträge: 19435 » Talkpoints: 1,29 » Auszeichnung für 19000 Beiträge



Ich denke auch, dass es darauf ankommt, was die Enkeltochter denn nun hatte. Wenn sie etwas anderes hatte als einen Magen-Darm-Infekt, dann denke ich auch, dass es nicht an der Oma lag, die krank zur Taufe gekommen ist. Wenn das Kind nun das gleiche hatte wie die Oma auch, dann ist es aber schon recht wahrscheinlich, zumal so ein Infekt ja schon ziemlich ansteckend ist.

Ich finde es auch nicht richtig, wie die Frau sich verhalten hat. Ich bin auch der Meinung, dass man in so einem Fall mit offenen Karten spielen und die Menschen um sich herum darüber in Kenntnis setzen muss, was man hat. Dass man trotzdem zu der Taufe gehen möchte, das kann ich gut verstehen. Aber dann nichts zu sagen und das Kind noch anzuziehen und für die Feier fertig zu machen, das ist nicht in Ordnung.

Vielleicht hatte die Frau Angst davor, dass sie wegen ihrer Erkrankung von der Feier ausgeschlossen wird und hat darum nichts gesagt. Deswegen hat sie vielleicht erst die Sprache darauf gebracht, als die Feier vorbei war und ihr in dieser Richtung nichts mehr passieren konnte. Darum würde ich als Sohn oder Schwiegertochter sagen, dass es wichtig ist, dass so etwas frühzeitig erwähnt wird und dass sich jemand mit so einer Erkrankung auch von den anderen Gästen fernhalten soll. Wenn die Oma merkt, dass das nicht den Ausschluss von der Feier bedeutet, geht sie vielleicht zumindest zukünftig offener damit um, wenn nochmal so etwas sein sollte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Mit Durchfall und Erbrechen finde ich es schon fair, wenn man etwas sagt. Natürlich kann man auch krank zu einer Taufe gehen, aber man muss dann eben sehen was man hat und was das dann eventuell auch für Konsequenzen hat. Natürlich hätte sie auch nichts sagen müssen, aber ich denke, dass es eine dem Fall schöner gewesen wäre vorher etwas zu sagen, bevor man mit dem Kind so lange spielt. Andere können auch krank gewesen sein, aber hier hatte die Mutter nun mal mehr Kontakt als die anderen Gäste.

Normalerweise kann man ja aber auch einiges vermeiden, wenn man sich die Hände wäscht und vielleicht auf Küsse verzichtet. Es wäre sicherlich auch nicht sonderlich schön gewesen, wenn die Oma nicht gekommen wäre und vor allem wird dann schnell mal vorgeworfen, dass man nur eine Ausrede benutzt hat. Ich kann schon nachvollziehen, warum sie trotzdem gekommen ist, aber ich kann auch den Wunsch danach verstehen, dass man das hätte sagen sollen.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es schon ein wenig egoistisch, dass man noch extra mit dem Baby spielt, wenn man weiß, dass man sich einen fiesen Magen-Darm-Virus eingefangen hat. Vor allem da solche Erkrankungen für Kinder schnell ziemlich gefährlich werden können, da der kleine Körper durch den starken Flüssigkeitsverlust enorm schnell austrocknet.

Auf der anderen Seite wollte sie natürlich nicht die Taufe verpassen. Das kann ich auch verstehen, dann hätte sie jedoch nicht den ganzen Tag mit dem Kind verbringen sollen - und trotz aller Vorsichtsmaßnahmen hätte sich das Kind mit dem Virus anstecken können.

Es ist im Nachhinein schwer zu beurteilen, wem man alles so die Schuld in die Schuhe schieben könnte. Vor allem nützt es jetzt nichts mehr, da das Kind genug leidet und die Eltern mit dem kleinen Zwerg natürlich auch.

» Birdy93 » Beiträge: 767 » Talkpoints: 10,23 » Auszeichnung für 500 Beiträge


Ich denke auch, dass im Falle von Krankheit nicht nur an sich denken darf. Ich würde so etwas vorher mit den Eltern besprechen und sie fragen, ob ich trotzdem kommen soll oder doch besser nicht, um eben niemanden anzustecken. Dann ist man auf der sicheren Seite.

Nun weiß man ja nicht, ob das Baby wirklich auch einen Magen-Darm-Infekt bekommen hat, aber wenn das der Fall ist, ist es ja nahe liegend, dass dies von der Oma übertragen wurde. Da würde ich mich dann auch eher vom Kind fernhalten und meine Wünsche hinten anstellen.

Benutzeravatar

» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^