Musstet ihr zu eurem Glück schon mal überredet werden?

Ich habe vor kurzem eine sehr interessante Sendung gesehen, in dem es um Musik ging und weltweit bekannte Songs mit ihrer Geschichte dahinter. Dort wurde dann auch als Beispiel Celine Dions "My Heart Will Go On" genannt, der ja durch den Film Titanic sehr bekannt geworden ist.

Es wurde dann auch gesagt, dass Celine Dion sich geweigert hätte, diesen Song zu singen und dass sie von ihrem Manager und Lebensgefährten sehr lange überredet werden musste, diesen Song zu singen. Im Endeffekt war das ihr Glücksfall und die Single entpuppte sich als Dions erfolgreichste Single und verschafft ihr den internationalen Durchbruch.

Seid ihr auch schon in eine Situation gelangt, in der ihr zu eurem Glück überredet werden musstet? Oder meint ihr, dass solche Geschichten nur in irgendwelchen "modernen Märchen" passiert und man einen Menschen eh nicht zu etwas überreden kann, was er nicht möchte? Würdet ihr einen anderen Menschen zu etwas überreden wollen, was zu seinem besten dient oder findet ihr so ein Verhalten falsch?

Ich wurde bisher noch nicht zu meinem Glück überredet. Ich finde das auch etwas schwierig, da jeder selbst wissen muss, was er eben möchte oder was eben auch nicht. Ich würde da wohl nur in einem Ausnahmefall versuchen jemanden zu überreden, wenn ich absolut sicher wäre, dass es sein Glück wäre und er es ansonsten bereuen würde. Aber generell denke ich schon, dass man sich da nicht einmischen sollte.

Ich finde, dass das gewählte Beispiel schon von sich aus hinkt, da es ja genauso hätte sein können, dass der Song ein absoluter Flop geworden wäre. Dann hätte der gute Mann seine Gesangstrulla mitnichten "zu ihrem Glück überredet", sondern ihrer Karriere schlimmstenfalls sogar geschadet, aber auf jeden Fall keinen guten Ratschlag gegeben.

Ich selber reagiere generell allergisch darauf, wenn mich jemand zu etwas überreden will. Ich bin ein sehr dickköpfiger Mensch und mittlerweile schon alt genug, um selber beurteilen zu können, wo mein "Glück" liegt, und das hat mit der Vorstellung anderer oft nicht viel zu tun. Es ist ja eigentlich ganz banal: Jeder Mensch hat seine eigenen Vorstellungen und Ideen davon, was ihm oder ihr liegt, und nur weil mein Bruder sich nichts Schöneres vorstellen kann als Bungee Jumping, heißt das ja noch lange nicht, dass ich nicht schon bei der Vorstellung brechen muss und jedwede Versuche, mich zu überreden, mit deutlichen Worten im Keim ersticke.

Und so halte ich es auch mit meinen Mitmenschen. Entweder die wissen selbst, was zu ihrem "Besten" ist, oder sie müssen es selber herausfinden. Ich finde es anmaßend zu glauben, dass meine Vorstellung von Glück automatisch auch für alle anderen gilt, zumal da man auch katastrophal schief liegen kann dabei.

Jein! Meine Freunde wollten im Jahr 2013 unbedingt, dass ich ein MOBA-Spiel namens League of Legends ausprobiere. Anfangs hat mich das Spielkonzept überhaupt gar nicht gereizt, wobei ich es dann am Ende doch ausprobiert habe und ein begeisterter Fan dieses Spiels bin. Es bereichert meine Freizeit und ich verbringe viel Zeit mit meinen Freunden über dieses Spiel, da man sich eben nicht immer treffen kann und man dann doch weit weg voneinander wohnt.

Allerdings tue ich mich mit der Bezeichnung "zu meinem Glück überredet worden" ein wenig schwer. Sicherlich würde ich das Spiel nicht ohne die Hartnäckigkeit meiner Freunde spielen, aber letztendlich handelt es sich nur um ein Videospiel. Wenn ich dieses Spiel nicht spielen würde, dann würde ich halt ein anderes Spiel spielen und daran meine Freude finden. Einen richtigen Einfluss auf mein Leben hat das Ganze trotzdem nicht, egal ob es League of Legends, Dota 2 oder meinetwegen auch Heroes of the Storm ist.