Ist die Arbeit von Hackern so wichtig wie noch nie?

Vor kurzem hat der Chaos Communication Congress in Leipzig stattgefunden und da Whistleblower Snowden per Video zugeschaltet worden ist, hat er sich entsprechend geäußert. Er hat verkündet, dass dieses Jahr bewiesen hätte, wie wichtig die menschliche Skepsis sei. Die Arbeit der Hacker war nie wichtiger und die Welt verlasse sich auf die Hacker.

Es stimmt schon, dass Hacker durchaus Sicherheitslücken aufdecken oder an Informationen gelangen, die der breiten Öffentlichkeit ansonsten gar nicht bewusst waren. Aber kann man ihre Arbeit als so wichtig erachten? Meint ihr, dass die Arbeit von Hackern nie wichtig gewesen ist oder ist das nur ein Scheinargument um die Tätigkeit von Hackern zu rechtfertigen, als Daseinsberechtigung quasi?

Man muss sich doch nur mal anschauen, wie lange es Hacker überhaupt schon gibt. Ein Besitzer einer Getreidemühle zu Beginn des 19. oder auch 20. Jahrhunderts hat mit der Speicherung und Verwaltung von Daten, egal ob online oder offline, noch nicht so viel zu tun gehabt. Wir stehen hier in meinen Augen noch ganz am Anfang (was sind schon ein paar Jahrzehnte?) eines neuen Zeitalters mit neuen Spielregeln und Gefahren, in dem immer neue Herausforderungen auf den Einzelnen und die Gesellschaft warten.

Und jede Gesellschaft braucht Spezialisten, die auch mal an den Grundfesten rütteln und Hintergründe aufdecken, die die Reichen und Mächtigen vielleicht lieber unter der Decke gehalten hätten. Rein historisch gesehen würde ich daher durchaus behaupten, dass die Arbeit von Hackern heutzutage wichtiger ist denn je, da jede/r einzelne von uns auf unzählige Arten von Computersystemen und der Speicherung und Verarbeitung von Daten abhängig ist, und sich auch nicht gerade eine Trendwende zurück zu Papier und Bleistift abzeichnet.