„Fett füttern“ - kann man da noch von Liebe sprechen?

vom 31.12.2017, 00:42 Uhr

Schon seit einigen Jahren ist vor allem in den USA ein „Hype“ oder „Boom“ entstanden, der zum einen als „Fetisch“ gesehen wird und zum anderen als äußerst kontrovers diskutiert wird. Kein Wunder, die sogenannten Fütterer oder Gainer wie sie umgangssprachlich in den USA genannt werden, füttern ihre Frauen ( Mehrzahl sind Frauen ) wahrlich fett. Angeblich aus Liebe, wegen der Ästhetik und den eigenen Typus, auf den Mann steht.

Ich habe schon viele Reportagen im TV oder auf anderen Programmen in den USA gesehen, wo es um Gainer und ihre Frauen ging und teilweise merkt man auch, dass der Kerl nichts weiter im Kopf hat, als seine Frau weiter zu füttern, füttern und fett zu füttern. Sie wiederum glaubt an Liebe und einfach nur daran, dass Mann es ihr gut tun will und fühlt sich dann durchaus oft auch wohl, weil es gibt ja wenigstens eine Person, die sie mag.

Wir reden nicht von 10 Kilogramm zu viel, sondern von Gewichtigkeiten von bis zu 300 Kilogramm. Gestern erst eine Frau gesehen, die schon 300 Kilogramm wog und gerne 450 Kilogramm wiegen würde. Als sie schwanger wurde, änderte sie ihr Leben radikal, was ihrem Freund aber nicht ganz so passt. Er ist eben traurig, dass er sie nicht mehr füttern und damit glücklich machen kann.

Ich frage mich aber immer, wenn ich sowas sehe, ob das noch Liebe sein kann, wenn man jemand krankhaft füttert und fett werden lässt, dass dieser das Bett nicht verlassen kann, die Organe leiden und mehr? Wie steht Ihr zu den „Gainern“ und findet Ihr, dass man hier von Liebe reden kann oder nur davon, eine „Dumme“ gefunden zu haben, die man fett fressen lassen kann, um seinen eigenen Reiz zu erlangen?

Benutzeravatar

» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Das ist keine Liebe, das ist einfach krank! Und damit sind beide gemeint. Beide sind von psychischen Erkrankungen betroffen, die zusammen eine Art Abhängigkeit und abweichenden Sexualverhalten geschaffen hat. Die Mäster werden auch umgangssprachlich Feederer genannt. Da sich die gesundheitlichen, körperlichen und vitalen Zustände zunehmend verschlechtern und ein früher Tod oder schmerzhaftes Leben absehbar ist, kann man nicht von Liebe sprechen, wenn man den Partner beim Leiden unterstützt.

» Sheela21 » Beiträge: 36 » Talkpoints: 8,74 »


Ich denke, dass man beidseitig psychisch Probleme hat und das nicht normal ist. Immerhin schafft man sich hier künstlich eine Abhängigkeit auf beiden Seiten und wenn es einem nur um eine gewisse Dominanz gehen würde, kann man es auch anders machen, aber hier geht es ja darum, dass der Dicke auf den Partner angewiesen ist und ohne ihn nicht mehr leben kann, das ist schon krank. Natürlich kann jeder seine Perversionen ausleben, aber manche Sachen sind einfach psychisch gesehen äußerst bedenklich und vielleicht auch unter anderen Umständen nicht vorhanden.

Benutzeravatar

» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich würde mir nicht anmaßen zu definieren, was nun "normal" ist in einer einvernehmlichen Beziehung unter Erwachsenen und was nicht. Zu eurer Information, die einvernehmliche Beziehung unter zwei Erwachsenen galt lange als "nicht normal" wenn beide das gleiche Geschlecht hatten. Heute muss man schon rechts von der CDU stehen um daran noch zu glauben.

Ich selber kann den Reiz von einer dominanten / devoten Dynamik in einer Beziehung überhaupt nicht nachvollziehen, weil eine Beziehung für mich nur auf Augenhöhe funktionieren kann. Aber das bedeutet doch nicht, dass andere daran keinen Spaß haben können. Ich finde, dass jeder seine Beziehung und sein Sexleben so gestalten sollte wie es ihn glücklich macht. Solange damit keine Unbeteiligten belästigt werden ist es völlig irrelevant, ob das vom Durchschnittsbürger nun als "normal" bezeichnet wird oder nicht.

Die Problematik besteht hier nur in der Tatsache, dass wahrscheinlich öfters Frauen in solchen Beziehungen landen, die diese Vorliebe eigentlich gar nicht mit dem Partner teilen. Eine Frau, die schon dick ist, und deshalb wahrscheinlich schon Ablehnung erlebt hat, ist halt ein leichtes Opfer. Und 450 Kilogramm Übergewicht sind halt deutlich gesundheitsschädlicher als Fesselspiele im Schlafzimmer.

Benutzeravatar

» Cloudy24 » Beiträge: 27476 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 27000 Beiträge



Ähnliche Themen

Weitere interessante Themen

^
cron