Wegen Nebenjob das Studium vernachlässigen?
Eine Bekannte von mir bekommt ihr Studium eigentlich durch die Eltern finanziert, macht aber dennoch einen Nebenjob. Sie kauft sich gerne Markenkleidung und teure Smartphones und dafür reicht das Geld dann ohne Nebenjob einfach nicht. Zu Beginn des Studiums hat sich das noch in Grenzen gehalten, inzwischen aber übertreibt sie meiner Meinung nach.
So war es inzwischen schon mehrfach der Fall, dass sie etwas eher aus der Vorlesung verschwunden ist, da sie arbeiten musste. An einigen Tagen ist sie gar nicht in der Vorlesung erschienen, da sie arbeiten musste. Wenn wir bis 18 Uhr Uni haben, dann geht sie danach oft auch noch arbeiten und holt die Sachen nicht nach, bereitet sich nicht mehr auf Seminare vor.
War es bei euch oder bei euren Kommilitonen mitunter auch so, dass die Konzentration aufs Studium wegen einem Nebenjob verloren gegangen ist? Sollte man sich als Student nicht lieber damit abfinden, dass man wenig Geld hat und die Zeit lieber ins Lernen und nicht in einen Nebenjob investieren?
Ich finde du vergleichst hier Äpfel mit Birnen. Nicht alle Studenten haben Eltern, die sie finanziell unterstützen. So habe ich beispielsweise nie Unterhalt von meinen Eltern bekommen und musste das Kindergeld abzweigen lassen, weil ich das sonst nie zu Gesicht bekommen hätte. Der Rechtsweg kam für mich nie in Frage.
Daher musste ich zwangsläufig 20 Stunden pro Woche arbeiten und das schon seit Jahren. Dass das Studium dadurch länger dauert, sollte logisch sein, gerade wenn man nicht als Kellner arbeitet, sondern zu den üblichen Bürozeiten arbeiten muss. Wenn ich die Arbeit vernachlässigen würde, weil die Uni und das Lernen deiner Meinung nach vorgeht, dann verdiene ich weniger, kann meine Rechnungen nicht mehr zahlen und muss im Endeffekt hungern und ein leerer Magen studiert auch nicht gerne.
Bafög bekomme ich nicht, Kindergeld ist mittlerweile abgelaufen. Wovon soll man in meinem Fall sonst leben, wenn die Uni wirklich immer vorgeht? Regelstudienzeit wird meiner Ansicht nach komplett überbewertet. Dann holt man gewisse Module oder Seminare ein Semester später nach. Davon geht die Welt auch nicht unter.
Wie soll das denn deiner Meinung nach sonst gehen, Crispin? Bei meinem zweiten Studium war ich nur an der Uni, wenn ich musste. Ohne Wohnung, Krankenversicherung, Semesterbeitrag und Essen ist studieren eben nicht möglich.
Nicht jeder bekommt das Studium von seinen Eltern finanziert, das man dann das Studium vernachlässigt und lieber arbeitet um sich Markenkleidung kaufen zu können, finde ich nicht so klug. Im späteren Leben will man ja einen möglichst gut bezahlten Job mit wenig Arbeitszeit, doch wenn man das Studium nicht schafft oder abbricht, wird das schwer.
Man muss sich ja auch überlegen, um an das Gehalt eines gut bezahlten Jobs mit dem Gehalt von einem Nebenjob ranzukommen, muss man schon 4-5 Jobs ausüben und ich glaube nicht das man das schafft. Mein Tipp, konzentriert euch auf euer Studium, macht vielleicht einen Nebenjob und spart das Geld.
Was soll man denn aber tun, wenn man sich das Studium ohne Nebenjob gar nicht leisten kann? Ich arbeite auch schon seit vielen Jahren und habe auch von Studienbeginn an gearbeitet und mache es immer noch. Dabei arbeite ich sogar ziemlich viel - 20 Stunden pro Woche, was ja durchaus eine Teilzeittätigkeit ist. Von zu Hause arbeite ich dann auch meistens noch zusätzlich. Aber es muss eben so sein, da ich auch nicht zu Hause wohne und auch noch meine Miete und alles bezahlen muss, was so anfällt.
Ich weiß nicht, wie es wäre, wenn ich nicht arbeiten würde, da ich es ja nur so kenne. Natürlich kommt es aber vor, dass es manchmal stressig wird, beides unter einen Hut zu bekommen. Ich hätte auch mehr Zeit zum Lernen, wenn ich nicht arbeiten würde, allerdings will ich mich nicht verschulden und von daher ist es in Ordnung so für mich.
Ich finde dass es normal ist, wenn man nicht so extrem viel Zeit fürs Studium hat wie andere Personen, wenn man selbst 20 Stunden die Woche arbeitet. Aber wenn man das muss, dann muss man sich damit abfinden und da bringt es auch nichts, darüber nachzudenken, welche Noten man hätte, wenn man nicht nebenbei arbeiten würde. Wenn man die Zähne zusammenbeißt und dann eher mal bei den Hobbys und der Freizeit zurücksteckt, lässt sich das Pensum dennoch gut bewältigen.
Bei vielen meiner Mitstudenten war es so, dass diese ihr Studium durch Nebenjobs vernachlässigt haben. Allerdings war da niemand dabei der Arbeiten ging um sich jeden Monat Klamotten für 300 Euro zu kaufen oder alle halbe Jahr ein neues Smartphone. Man brauchte das Geld für Essen, Wohnung, etc. Aber nicht für Luxusartikel. Sie hatten also keine andere Wahl.
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