Aus Versehen über finanzielle Verhältnisse leben?
Einer Freundin ist es schon mal passiert, dass sie wohl mehr ausgegeben hatte, als sie eigentlich wollte. Sie meinte, dass sie da aus Versehen über ihre finanziellen Verhältnisse gelebt hätte und sich den Monat dann doch sehr einschränken musste. Sie hätte zwar daran gedacht, was alles bezahlt werden müsste und abgebucht werden würde, aber hätte sich da irgendwie verschätzt.
Ich muss sagen, dass mir das so noch nicht passiert ist und ich recht genau im Kopf habe, was alles wann bezahlt und abgebucht wird. Aber ich denke, dass es nur menschlich ist, da auch mal etwas zu vergessen. Oftmals ist da sicherlich ratsam, wenn man dies auflistet.
Ist es euch versehentlich auch schon mal passiert, dass ihr über eure finanziellen Verhältnisse gelebt habt? Meint ihr, dass das durchaus mal passieren kann, wenn man sich verrechnet oder etwas vergisst, dass bezahlt werden muss? Oder seid ihr da immer sehr korrekt und schließt aus, dass es euch mal so ergehen könnte? War das dann für einen längeren Zeitraum so oder nur für einen Monat, wie bei meiner Freundin?
Wie kann man aus Versehen über seine Verhältnisse leben? Normalerweise sollte man seine Ausgaben und Einnahmen im Blick haben und das darf eigentlich nicht passieren. Wenn jemand noch nie nach seinen Finanzen schauen musste, weil er oder sie es von ihren Eltern alles in den Allerwertesten geblasen bekommen hat, kann es vielleicht schon mal sein, dass man vergisst, dass ein Konto nicht durch einen Goldesel aufgefüllt wird.
Mir ist es noch nicht passiert. Aber ich musste auch immer ein wenig auf meine Finanzen achten und somit habe ich auch früh gelernt auf mein Geld zu achten und nicht mehr auszugeben als ich habe.
In der Regel hat man ein Konto und darüber sollte man dann ja auch den Überblick haben. Deswegen kann man nicht einfach aus Versehen über seine Verhältnisse leben. Ich denke, dass man als junger Mensch erstmal ein gewisses Gefühl für Geld entwickeln muss, aber es als Erwachsener nicht mehr passieren sollte, dass man seine finanzielle Lage nicht einschätzen kann und man so Schulden aufbaut, weil man nicht auf das Konto sieht. Für mich klingt das nach einem unselbstständigen Menschen, der verpasst hat etwas zu lernen.
Warum sollte das nicht mehr passieren? Wer auf den letzten Cent lebt und alles ausgibt oder verplant hat, der muss sich nicht wundern wenn den einen Monat das Konto dann überzogen ist weil z.B. eine Buchung vorher getätigt worden ist als sie eigentlich sollte. Oder auch das einkaufen ohne auf das Preisschild zu achten, kenne ich besonders von Damen die im Klamottenwahn in der Innenstadt unterwegs sind und sich dann wundern warum die EC Karte nicht mehr hergibt, da das Konto bereits leer ist.
Das passiert Erwachsenen mehr als genug und warum sollte es nicht auch? Die wenigsten haben es wirklich gelernt mit Geld umzugehen und auch hier heißt es die eigenen finanziellen Verhältnisse. Das heißt für mich auch, dass es sich hier um Geld handelt was ich verdient habe und nicht was z.B. der Partner mit nach Hause gebracht hat oder was die Ehefrau bekommt, damit sie sich aushalten lässt.
Auch hier ein nettes Paradebeispiel aus dem Umfeld. Sie war munter einkaufen wie eh und je, aber die Ausgaben haben sich verändert da der holde Ehemann in der Zeit der Langeweile zwei Kinder mit anderen Damen gezeugt hat für die er nun Unterhalt zahlen durfte. Sie sollte davon nichts mitbekommen, entsprechend auch nicht mitgeteilt, dass nun weniger zur Verfügung steht und am Ende war das Konto bis zum Anschlag überzogen bis er um die Ecke kommen musste wohin das Geld alles hingeht. Sprich teilweise muss man nicht mal zu blöd sein mit Geld umzugehen, aber wenn man sich nur aushalten lässt und nichts selbst verdient, dann kann man auch damit sehr leicht über die "eigenen" Verhältnisse leben, trotz gleicher Ausgaben wie vorher auch schon.
Auch die Aussage, dass man mit dem aufs Konto sehen alles überblickt ist einfach albern. Da steht nicht drinnen, wann welche Versicherung gebucht wird und solche Dinge die erst in der Zukunft stattfinden. Auf einem Konto kann man nur die Vergangenheit sehen und den aktuellen Momentanen Stand, den Rest nicht. Dafür braucht es dann Hirn und der Umgang mit Geld in Langfristiger Sicht, der den meisten fehlt. Daran sieht man rein gar nichts, heute kann das Konto noch dick gefüllt sein, morgen früh alles gebucht bis ins Minus und dann? Meinst du derjenige der geguckt hat, hat damit dann einen besseren Überblick oder kann damit besser umgehen?
Mir ist es auch schon passiert, dass ich versehentlich über meine finanziellen Verhältnisse gelebt habe, was ich jedoch fast zu spät erkannt habe.
Bei mir war es nämlich mal so, dass ich für einen Monat oder auch noch etwas länger immer meine Einkäufe mit EC-Karte bezahlt habe, weil ich kein Bargeld abgehoben hatte. Ich verlor dann schnell den Überblick über meine Ausgaben, was mir beinahe zum Verhängnis wurde.
Generell ist es bei mir so, dass, wenn ich öfter mit Karte zahle, meine Finanzen nicht so im Blick habe. Deswegen hebe ich seitdem eigentlich immer Bargeld ab, sodass ich mit diesem meine Einkäufe bezahlen und meine EC-Karte im Portemonnaie behalten kann.
Meiner Meinung nach müssen da schon im Vorfeld mehrere Sachen zusammengekommen sein, damit es soweit kommt. Zum einen hat man auf dem laufenden Girokonto keinen ausreichenden Puffer, der solche Sachen abfangen kann und lebt immer schon am Monatsende hart am Limit. Dann muss man noch nur eine größere geplante Ausgabe übersehen haben und vielleicht noch zuviel Shopping betrieben haben.
Sollte dann auch noch eine unvorhergesehene Zahlung wie eine defekte Waschmaschine oder eine teure Autoreparatur ungeplant ins Haus stehen, ist das finanzielle Chaos perfekt. Genau aus solchen Gründen achte ich immer darauf, dass auch am letzten Tag des Monats soviel Geld auf dem Konto ist, dass all diese Eventualitäten im schlimmsten Fall auf einen Schlag abgedeckt sind. Doof kommen kann es immer und ich brauche das für mein Sicherheitsgefühl.
Dementsprechend ist mir so etwas noch nie passiert, ich achte aber auch generell sehr auf mein Konto und muss mir keine Gedanken machen, wann welche Zahlung ansteht, weil immer genügend Geld drauf ist. Ich weiß aber auch sehr gut, wie es ist, wenn am Monatsende nur noch ein paar Euro auf dem Konto sind oder wie es war als Studentin keinerlei Geld zu haben, sodass ich da ein hohes Augenmerk drauf lege.
Das mit dem aus Versehen über seine Vehältnisse leben kann ich mir bei vielen Menschen ganz gut vorstellen. Ich habe selbst eine Bekannte, die überhaupt keinen Überblick über ihre Einnahmen und Ausgaben hat und ihre Kontoauszüge höchstens einmal jährlich für die Abgabe ihrer Arbeitnehmerveranlagung hervorkramt. Sie lebt nach dem Prinzip, solange das Konto im Plus ist, ist alles okay und wenn ein Minus als Vorzeichen am Konto ist, dann muss sie zu sparen beginnen.
Ich selbst könnte so nicht leben. Ich muss immer genau wissen welche Ausgaben wann, wo und vor allem in welcher Höhe anstehen. Vielleicht nehme ich wiederum das Ganze etwas zu genau, aber ich komme mit meinem System gut zurecht.
Auf der anderen Seite muss man schon ehrlich zugeben, dass die Verlockung etwas zu kaufen heutzutage schon größer ist als zum Beispiel noch vor 10 Jahren. Mittlerweile gibt es tausende Onlineshops im Internet und eine Seite verspricht günstiger zu sein als die andere. Da kann es schon mal passieren, dass man in einen Kaufrausch kommt und am Ende des Monats große Augen bekommt, wenn man einen Blick auf seine Kreditkartenabrechnung macht.
Vor allem das Bezahlen mit Plastikgeld, macht die Ausgaben unübersichtlich. Man gibt hier und dort 10 Euro aus und irgendwann hat sich dann eine ganz schöne Summen zusammengesammelt. Ich finde, auch wenn es altmodisch ist, dass das Bezahlen mit Bargeld nach wie vor am meisten Übersicht bringt. So sehe ich gleich, wenn die Geldtasche fast leer ist, dass ich mehr als genug ausgegeben habe.
Für mich bedeutet "über die finanziellen Verhältnisse leben" mehr, als sich ausnahmsweise mal zu verkalkulieren und vorübergehend den Überblick zu verlieren. Wenn man durch ebenfalls vorübergehende Einschränkungen bei den Ausgaben das Ruder wieder herumreißen und sich in absehbarer Zeit wieder sanieren kann (und vor allem, wenn man den Verstand hat, dies auch zu merken und sich entsprechend anzupassen), hat man für mein Verständnis noch nicht über seine Verhältnisse gelebt.
Dafür muss man, finde ich, schon über Monate, wenn nicht Jahre hinweg munter Schulden machen und sich nicht darum kümmern, wo das Geld herkommt. Und so etwas macht man wohl kaum "aus Versehen", sondern eher fahrlässig oder in dem Glauben/Wissen, dass die Familie oder gutmütige Freunde einen im Zweifelsfall schon nicht der Obdachlosigkeit anheimfallen lassen. Dass es bei mir mal einen Monat knapp wurde und ich mein Konto sorgfältig im Auge behalten musste, ist mir auch schon passiert, und ich bin generell ein sehr sparsamer Mensch, da meine "finanziellen Verhältnisse" schon immer bescheiden waren.
Ich würde mich also durchaus dagegen verwehren, wenn jemand so tut, als sei ich finanziell verantwortungslos unterwegs, nur weil ich leider nicht die Reserven habe, die Stromnachzahlung, die defekte Waschmaschine und die neuen Winterreifen in einem Aufwasch aus der Portokasse zu begleichen. Von daher kann ich mir schon vorstellen, dass jemand sich "versehentlich" um ein paar Hundert Euro in der Kalkulation vertut, aber das heißt für mich noch lange nicht, dass jemand deswegen "über seine Verhältnisse" lebt.
Gerbera hat geschrieben:Für mich bedeutet "über die finanziellen Verhältnisse leben" mehr, als sich ausnahmsweise mal zu verkalkulieren und vorübergehend den Überblick zu verlieren. [...] Dafür muss man, finde ich, schon über Monate, wenn nicht Jahre hinweg munter Schulden machen und sich nicht darum kümmern, wo das Geld herkommt. Und so etwas macht man wohl kaum "aus Versehen", sondern eher fahrlässig oder in dem Glauben/Wissen, dass die Familie oder gutmütige Freunde einen im Zweifelsfall schon nicht der Obdachlosigkeit anheimfallen lassen.
Das sehe ich genauso, daher finde ich den ganzen Beitrag unlogisch und überflüssig. Wie soll denn hier ein Versehen in dem Fall passieren? Das ist laut meiner Logik gar nicht möglich aber gut.
Abgesehen davon ist es mir noch nie passiert, dass ich mal mein Konto überzogen habe. In dieser Hinsicht geht es mir wie Verbena und ich lege großen Wert auf finanzielle Sicherheit. Selbst zu Studentenzeiten, als ich wenig Geld hatte, war mein Konto nie im Minus. Ich war schon immer sehr auf mein Konto fixiert und darauf bedacht, bloß nicht ins Minus zu rutschen. Daher hatte ich auch immer alle Ausgaben im Blick und hatte sogar Rücklagen für unvorhergesehene Ausgaben.
Als ich noch studiert habe, habe ich trotz wenig Geld so clever kalkuliert, dass ich im Endeffekt Rücklagen im fast 5-stelligen Bereich hatte. Also kann mir keiner erzählen, dass man bei wenig Einkommen keine Rücklagen bilden kann (Unterhalt bekam ich nicht). Man schafft das durchaus, wenn man clever genug ist und den Willen dazu besitzt.
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