Wie bei gescheiteter Wiedereingliederung weiter verfahren?

vom 02.01.2018, 21:03 Uhr

Eine Bekannte war 7 Monate nach einen Unfall mit nötiger Operation krankgeschrieben. Nun möchte sie langsam wieder arbeiten und macht daher eine Wiedereingliederung in ihren bisher Job. Sie soll nun mit 2 Stunden pro Tag anfangen.

Allerdings fühlt sie sich noch recht unsicher und nicht fit. Sie schläft nachts kaum und hat noch Schmerzen. Daher hat sie nun Angst, dass die Wiedereingliederung noch zu früh sein könnte und sie das überfordert. Da bisher noch nie jemand von uns eine Eingliederung gemacht hat, konnten wir ihr dazu auch keinen Rat geben.

Was passiert, wenn eine Wiedereingliederung scheitert? Kann der Arbeitnehmer dann sagen, dass es ihm doch noch zu viel ist? Wie wird dann verfahren? Kommt es häufiger vor, dass Wiedereingliederungen abgebrochen werden müssen, weil der Arbeitnehmer noch nicht gesund genug ist? Welche Konsequenzen bringt das dann mit sich?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Die Wiedereingliederung findet ja unter anderem auch nach Rücksprache mit ihrem Arzt statt, in Absprache mit der Patientin. Der Arzt ist da jetzt auch der erste Ansprechpartner bei der Unsicherheit die sie hat.

Normalerweise findet eine Eingliederung erst dann statt, wenn beide Seiten, also Arzt und Patient der Meinung sind, das das ganze auch einen positiven Erfolg hat, nämlich die vollständige Rückkehr in das Berufsleben. Eine Eingliederung muss nicht nach einem völlig festen Muster verlaufen und nach vier Wochen erfolgreich beendet sein, deshalb ist es wichtig, auch während der Eingliederung Rücksprachen mit dem Arzt zu halten.

Denn so kann man zum Beispiel die einzelnen Intervalle verlängern, es kann auch noch mal eine Unterbrechung stattfinden und die Wiedereingliederung kann auf bis zu 6 Monate verlängert werden. Man kann auch nach einer Erhöhung auf vier Stunden nochmal auf 2 Stunden zurück stufen etc. Es gibt da x-Möglichkeiten wie man die Wiedereingliederung zum Beispiel so gestalten kann, das sich der Patient damit auch wohler fühlt und auch das Gefühl bekommt die Belastung vielleicht doch zu schaffen.

Was ich aus Rücksprachen aber weiß und das soll jetzt vielleicht einfach nur mal etwas Mut machen, wenn man monatelang zu Hause war, hat man plötzlich einen ganz anderen Rhythmus, eine andere Belastung etc. Deshalb fällt es auch vielen Menschen ohne Wiedereingliederung schwer die einfach nur so zu Hause waren, sich plötzlich wieder an das Arbeitsleben zu gewöhnen. Sie soll sich da schlichtweg nicht unter Druck setzen lassen und eben mit ihrem Arzt sprechen.

» StarChild » Beiträge: 1405 » Talkpoints: 36,05 » Auszeichnung für 1000 Beiträge


StarChild hat geschrieben:Normalerweise findet eine Eingliederung erst dann statt, wenn beide Seiten, also Arzt und Patient der Meinung sind, das das ganze auch einen positiven Erfolg hat, nämlich die vollständige Rückkehr in das Berufsleben.

So kenne ich das auch. Daher verstehe ich gar nicht, wie man hier von einer "gescheiterten" Berufseingliederung sprechen kann. Meiner Ansicht nach kann da nichts scheitern, wenn man von Anfang an mit offenen Karten gespielt hat und das auch in enger Rücksprache mit dem Arzt angehen würde. Entweder die ganze Story ist erfunden oder aber deine Bekannte hat mit dem Arzt keinen Klartext geredet und hat ihn über ihr echtes Empfinden im Unklaren gelassen. Die ganze Geschichte kommt mir alles andere als logisch und koscher vor.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



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