Im Home Office eher auch bei Krankheit arbeiten?
Ich hatte kürzlich eine Blasenentzündung und ziemliche Schmerzen. So wäre ich wohl nicht zur Arbeit gegangen, da ich mich einfach nicht gut gefühlt habe. Da ich für den Tag allerdings ohnehin zufällig für Home Office eingeteilt war, kam mir das ganz recht, da ich so gut von zu Hause aus arbeiten konnte. So konnte ich mir die ganze Zeit eine Wärmflasche machen, wobei ich auch froh war, dass ich nicht nach draußen musste und mich somit etwas schonen konnte.
Mir ist aufgefallen, dass ich vom Home Office aus viel eher auch bei Krankheiten arbeite. Dass ich mich krankmelde kommt ohnehin extrem selten vor, wobei das beim Home Office noch nie vorgekommen ist. Damit ich mich vom Home Office aus krankmelde, muss ich wahrscheinlich schon sehr hohes Fieber haben. Arbeitet ihr beim Home Office auch eher krank, als wenn ihr dafür ins Büro geht?
Ich denke, dass man das zu Hause auch eher hinbekommt. Gerade bei einer Blasenentzündung ist man sicherlich im Büro zu nichts zu gebrauchen, aber zu Hause kann man dann arbeiten, wenn man sich wohlfühlt, es einem etwas besser geht und man kann auch die ganze Zeit Maßnahmen dagegen ergreifen, muss nicht gut aussehen. Ich denke, dass es einigermaßen normal ist, dass man sich dann zu Hause eher auf die Arbeit entlässt, auch um sich abzulenken.
Ich könnte mir vorstellen, dass es einfach umständlicher ist, sich anzuziehen und zum Arzt zu gehen, wenn man wegen Home Office eh den ganzen Tag zu Hause wäre. Wobei das sicherlich auf die Art der Beschwerden ankommt. Ich persönlich bin kein Mensch, der wegen einer Blasenentzündung direkt zum Arzt rennt und da erstmal mit Hausmitteln versuche, mich zu kurieren. Soll heißen, dass ich entsprechende Tees trinke, die positiv wirken sollen, dass ich generell viel trinke, um die Pathogene auszuspülen und dass ich eine Wärmflasche wegen der Schmerzen verwende.
Bei einer richtig heftigen Grippe mit Gliederschmerzen und wo man sich generell angematscht fühlt und den ganzen Tag nur schlafen will, würde ich mich wahrscheinlich auch eher krankmelden, zum Arzt gehen und ein Attest holen. Denn in so einem Zustand würde ich für die Arbeit auch nichts produktives und sinnvolles machen können.
Ja, auf jeden Fall. Wenn ich zu Hause arbeite kann ich mir die Arbeitszeit relativ frei einteilen und Morgens zum Beispiel länger schlafen wenn ich die Nacht durch gehustet habe. Und ich muss mir keine Sorgen um die Gesundheit der Kollegen machen, die sich bei mir anstecken könnten.
Ich habe mich aber auch schon krank gemeldet, weil ich eine Erkältung mit Druck auf den Nebenhöhlen und fiesen Kopfschmerzen hatte. Das verträgt sich mit einer kreativen Arbeit vor einem Computerbildschirm ganz schlecht.
Bei mir ist Home Office leider aus betrieblichen Gründen nicht möglich, aber wenn ich krank genug bin, um nicht ins Büro zu fahren, und nicht gerade die Hütte brennt im Job, würde ich ehrlich gesagt auch von zu Hause aus nicht arbeiten. Krank ist krank, und manche Dinge sollte man einfach nicht einreißen lassen, weil sonst auch die Feierabende und Wochenenden schnell Geschichte sind, wenn dem Chef auffällt, was er da für ein fleißiges Bienchen hat, das auch mit Brummschädel oder ähnlichen Befindlichkeiten brav seine Arbeit macht.
Ich muss aber auch zugeben, dass ich in einem Angestelltenverhältnis stehe und ein festes Gehalt bekomme. Würde ich nach Stundenlohn bezahlt und/oder wäre selbstständig, würde ich mich hier natürlich mehr zusammenreißen, da schließlich mein Kontostand auf dem Spiel steht. Auch wenn ich wirklich einen verantwortungsvollen Job hätte, bei dem es für das Unternehmen um nennenswerte Summen geht, oder meine Kollegen in die Röhre schauen würden, wenn die Frau Gerbera ihre Erkältung pflegt, würde ich es mir auch nicht ganz so einfach machen.
Aber für meinen Job ist der Fall eigentlich klar, sprich, es dankt oder zahlt mir sowieso keiner, wenn ich nicht fit bin und mich trotzdem hinter den Schreibtisch klemme. Deswegen sehe ich es eigentlich nicht ein, wieso ich mich hier aufopfern soll, nur weil Home Office nicht ganz so aufwendig ist und ich theoretisch auch im Schlafanzug auf der Couch meine Arbeit erledigen könnte. An der Leistung an sich, für die ich bezahlt werde, ändern die äußeren Umstände ja nichts, und ich bin meinem Chef nicht mehr an Arbeit schuldig, wenn ich von zu Hause aus arbeiten kann.
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