Besonders schlimm, wenn jemand Weihnachten stirbt?

vom 26.12.2016, 20:00 Uhr

Der Onkel einer sehr guten Freundin ist an Weihnachten an Krebs verstorben. Er war noch sehr jung und hat noch kleine Kinder zu Hause. Er hatte zum Ende hin wohl große Schmerzen, sodass es irgendwo auch eine Erleichterung ist, dass er sich nicht mehr quälen muss.

Meiner Freundin geht es entsprechend schlecht, weil sie auch eine Bindung zu ihrem Onkel hatte und mit ihm eben auch aufgewachsen ist. Sie meint, dass es besonders schlimm wäre, wenn Angehörige an Weihnachten versterben, denn so würde man zwangsläufig jedes Jahr an einem eigentlich fröhlichen Anlass an diese Zeit der Trauer zurückdenken müssen. Auf diese Weise wären die zukünftigen Weihnachtsfeste grundsätzlich ruiniert und von trauriger Stimmung.

Wie seht ihr das? Findet ihr es auch besonders schlimm, wenn jemand an Weihnachten verstirbt, der euch nahe stand? Oder spielt es im Endeffekt keine Rolle, wann jemand stirbt, weil man unwillkürlich in Zukunft immer an diesem Datum daran denken wird?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Für mich spielt das absolut keine Rolle, wann jemand verstirbt. Ich denke jeden Tag an die Leute, die mir wirklich besonders Nahe waren und nicht mehr bei mir sind. Da ist es egal, ob sie an Ostern oder Weihnachten verstorben sind. Sie fehlen eben an jedem Weihnachtsfest und an jedem Geburtstag und auch an den Geburtstagen der verstorbenen Person. Warum sollte das ein Unterschied machen, ob diese Leute an einem bestimmten Tag verstorben sind?

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge


Ich kann die Gedanken deiner Freundin absolut nachvollziehen und finde diese Verknüpfung auch normal und logisch. An einem Tag, an dem man beim Gedanken an den Gestorbenen noch trauriger ist als vielleicht die anderen Tage des Jahres, ist dann ausgerechnet ein Fest, auf dem sozial ein hoher Druck und die gesellschaftliche Erwartung auf Freude und Glückseligkeit lastet. Wirklich unangenehme Kombination.

In meinem Umfeld, wenn auch nicht in meiner Familie, gab es vor sehr vielen Jahren mal an Weihnachten ein tragisches, tödliches Unglück und auch wenn es nur meinen schon lange Exfreund und seinen Verwandten betraf und nicht mich, denke ich eigentlich an Weihnachten immer mal wieder an diesen Unfall und wie es ihm und der Familie jetzt damit geht. Es prägt sich anders und noch mehr ein, wenn so etwas Schreckliches an Weihnachten geschieht.

» Verbena » Beiträge: 4938 » Talkpoints: 0,60 » Auszeichnung für 4000 Beiträge



Ich kannte eine Frau, die am Neujahresmorgen verstorben ist. Jedes Jahr muss ich wieder daran denken, wie es war als ich die Nachricht bekam und wie traurig alles war, weil man eigentlich wieder Hoffnung geschöpft hatte. Man erinnert sich automatisch daran, das ist nun mal so, bei Weihnachten ist es sicherlich umso schlimmer, weil das Fest ein Fest der Besinnlichkeit und familiärer Nähe ist.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge



Ich habe gerade dieses Jahr erlebt, wie es ist, wenn ein Verwandter kurz vor Weihnachten stirbt und wie schlimm das für die Hinterbliebenen ist. Kurz vor Weihnachten ist der Mann einer Tante verstorben, ganz plötzlich und unerwartet, in noch einem keinem wirklich hohen Alter. Mir hat die Tante schrecklich leid getan, da sie nun an Weihnachten mit ihrer Mutter ganz alleine war.

Ich denke, dass der Tot eines Angehörigen nicht schlimmer ist, wenn Weihnachten bevor steht. Aber gerade an diesen Tagen, ist man ja mit der Familie zusammen und wird vielleicht nur noch mal mehr daran erinnert, dass nun eine wichtige geliebte Person fehlt.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


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