Bei Migräne Heißhunger auf Süßes bekommen?

Angeblich sollen viele Migräne-Patienten während einer Migräne Heißhunger auf Süßes haben. Ich habe schon einige Male Migräne gehabt in meinem Leben (wenn auch eher unregelmäßig) aber bei mir habe ich einen derartigen Heißhunger nicht feststellen können. Wenn ich Migräne habe, dann will ich nur meine Ruhe haben, lege mich hin und will nichts hören und nichts sehen. Manchmal ist mir auch übel, sodass ich nicht mal an normales Essen denken könnte.

Was haltet ihr von dieser These? Welche Erfahrungen und Beobachtungen habt ihr in dieser Hinsicht gemacht? Bekommt ihr Heißhunger auf Süßes bei einer Migräne oder könnt ihr da gar nicht an Essen denken?

Man hat nicht bei Migräne Heißhunger auf Süßes, der Heißhunger auf hochkalorische, kohlenhydrat- und fettreiche Lebensmittel gehört zu den klassischen Vorboten einer Migräne. Das ist ähnlich wie die Aura. Natürlich hat das nicht jeder und selbst wer es hat, hat es nicht unbedingt vor jeder Attacke.

Ich habe beispielsweise seit 28 Jahren Migräne. Ich komme in guten Monaten auf etwa zwei Anfälle, in schlechten Phasen sind es fünf bis acht. Das sind also insgesamt schon ziemlich viele. Aber ich hatte in all den Jahren nur zweimal eine Aura. Und ich habe garantiert keinen Heißhunger, wenn die Migräne hormonell bedingt ist.

Auch wenn große Abweichungen im Schlafverhalten der Grund sind oder helles Licht oder Verspannungen die Migräne triggert, gibt es keinen Hunger. Bei Stress sieht das anders aus. Da kommt der Heißhunger und unabhängig davon, ob ich dem nachgebe oder nicht, drei bis vier Stunden später kommt der Schmerz. Da kann ich die Triptane schon bereitlegen oder schnell noch kaufen.

Ich leide auch unter Migräne, habe aber zum Glück nur relativ selten einen Anfall, also vielleicht alle zwei Monate einen. Wenn, dann habe ich absolut keinen Heißhunger auf Süßes. Mir geht es dann so schlecht, dass ich auf gar nichts Appetit habe und überhaupt keine Nerven habe, um an Essen zu denken. Ich will mich dann einfach nur ins Bett legen und meine Ruhe haben. Es soll dann möglichst alles dunkel sein und ich will mich um nichts kümmern müssen - weder um Essen noch um sonst etwas.

Dass Heißhunger auf Süßes zu den Vorboten gehört, habe ich noch nicht gewusst. Ich weiß gar nicht, ob das bei mir so ist, dass ich einige Tage oder Stunden vor einem Migräneanfall Heißhunger auf Süßes habe. Bisher habe ich da noch nie so darauf geachtet oder dass nicht bewusst wahrgenommen. Ich werde da aber mal darauf achten.

Also wenn man wirklich einen Migräneanfall hat, dann weiß man, dass man da gar nicht mehr an Süßigkeiten denken kann, sondern einfach nur in einen dunklen, stillen Raum liegen und seine Ruhe haben möchte. Als Vorbote kenne ich persönlich nur Gerüche oder eine Aura, die ich selber habe.

Aber ansonsten würde ich jetzt Migräne nicht mit Heißhunger in Verbindung bringen. Man sagt immer, man soll etwas Süßes essen, weil es vielleicht etwas mit dem Kreislauf und dem Blutzucker zu tun hätte. Ich halte das allerdings für Schwachsinn.

Am besten dokumentiert man seine eigenen Anfälle, damit man ungefähr heraus finden kann, wann sie auftreten und gegebenenfalls irgendwelche Trigger wie eben Lichteinfälle oder Lebensmittel sowie Gerüche vermeiden kann. Denn jeder vermiedener Anfall kann das Leben verändern.