Sich wie stark an Lebensmittelpyramide orientieren?

vom 18.10.2017, 04:54 Uhr

Ich denke, wie meisten werden die Ernährungspyramide kennen, in der zu sehen ist, welche Nahrungsmittel häufiger konsumiert werden sollten (Basis) und welche eben eher weniger (Spitze). Obwohl mir diese Pyramide durchaus bekannt ist, ignoriere ich sie im Alltag aber völlig.

Ich esse einfach das, worauf ich Lust habe und worauf ich Appetit habe und was mir gut tut. Da ich von Süßkrams eher hungrig als satt werde, egal wie viel ich davon konsumiere, werden diese also automatisch reduziert ohne dass ich diese Pyramide großartig gezielt umsetzen muss. Was haltet ihr von dieser Pyramide? Welche Beachtung bekommt sie von euch im Alltag? Braucht ihr sie als Erinnerung dafür, wie man sich richtig ernährt oder wisst ihr das auch ohne Pyramide?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kenne die Ernährungspyramide natürlich, richte mich aber ebenfalls nicht bewusst danach, wenn ich im Alltag meine Mahlzeiten plane und koche. Allerdings habe ich beim erneuten Blick darauf gerade festgestellt, dass sie bis auf ein paar kleine Änderungen doch ziemlich gut auf meine momentanen Ernährungsgewohnheiten passt.

Gemüse steht bei mir gleichauf mit den Getreideprodukten, und da ich Milch und Milchprodukte liebe und sehr häufig konsumiere, rückt dieses Feld bei mir in etwa auf das Level, wo in der Pyramide das Obst steht. Dieses hingegen sowie Fischprodukte gibt es bei mir je nach Verfügbarkeit meiner bevorzugten Produkte etwas seltener als empfohlen, aber im groben und ganzen deckt sich die Situation mit den Vorgaben.

Ich denke, dass die Pyramide als grobe Richtlinie schon Sinn macht, wenn man jemandem beibringen möchte, sich ausgewogen zu ernähren. Da der Flüssigkeitsbedarf des Körpers oft unterschätzt wird, ist es schon korrekt, dass die Getränke die Basis bilden. Ebenso sind Getreideprodukte als gute Energielieferanten für eine ausreichende Deckung des Tages-Kalorienbedarfs besser geeignet als beispielsweise Gemüse allein. Den Stellenwert von Obst und Gemüse höher zu werten als den von Fleisch und Tierprodukten, finde ich auch okay, und dass Süßwaren Ausnahmen bilden sollten, ist auch selbsterklärend.

Natürlich lässt sich das Konzept in der heutigen Zeit, wo immer mehr Menschen vegetarisch, vegan, glutenfrei oder kohlenhydratarm leben wollen, nicht auf jeden übertragen, aber das ist ja auch nicht Sinn und Zweck der Sache. Als anschauliches Beispiel für den Schulunterricht oder die Ernährungsberatung finde ich die Pyramide trotzdem gelungen.

» MaximumEntropy » Beiträge: 8472 » Talkpoints: 838,29 » Auszeichnung für 8000 Beiträge


Meines Wissens ist die Lebensmittelpyramide in der Form sowieso schon veraltet und wurde zwar jahrzehntelang als Nonplusultra an gesunder Ernährung angepriesen, aber letzten Endes ging es angeblich vor allem darum, dass die Lebensmittelindustrie ihr Zeug loswird. Heutzutage sind doch beispielsweise gerade Kohlenhydrate schon seit Längerem in die Kritik geraten und es wird für eine gesunde Ernährung verstärkt darauf gepocht, dass man viel Gemüse und Eiweiß in irgendeiner Form (pflanzlich oder tierisch) zu sich nimmt. Eine Ernährung, die vor allem auf Stärke aus Getreide oder Kartoffeln basiert, hat bei uns zwar Tradition und wird auch so schnell niemanden umbringen, aber gesunde Ernährung sieht doch mittlerweile ganz anders aus.

Ich bin keine Expertin, aber mir wäre es neu, dass ein heutiger Mitteleuropäer, der nicht gerade hart körperlich arbeiten muss, unbedingt zweimal in der Woche Fleisch, Fisch und(!) Eier essen muss sowie zweimal täglich(!) ein Milchprodukt zu sich nehmen. Ich habe hier eher den Verdacht, dass es hier darum ging, die Milchwirtschaft zu unterstützen. :wink: Um diese Vorgaben unkritisiert hinzunehmen kenne ich zu viele Vegetarier, die bestimmt bessere Blutwerte haben als jemand, der praktisch jeden Tag zwei unterschiedliche Produkte tierischen Ursprungs einwirft.

Außerdem spielt der Lebenswandel, wie schon erwähnt, eine Rolle bei der gesunden Ernährung, und ich selber glaube auch, dass die Veranlagung des Einzelnen einen Unterschied macht, ebenso wie (natürlich) die Vorlieben und Gewohnheiten. Wer keinen Fisch mag oder einfach nicht so gut verträgt, wird beispielsweise auch nicht glücklich, wenn er sich zweimal die Woche so ein schwermetallbelastetes Tier auf den Teller packt. Und Eiweiß kann man durchaus auch auf anderem Wege bekommen, wobei mir auffällt, dass Hülsenfrüchte (mega gesund), Tofu und ähnliche Produkte in dieser Pyramide schlicht fehlen.

Zustimmen kann ich hier also nur, wenn es darum geht, dass man wenig Süßigkeiten essen sollte. Auch den Alkohol in "Maßen" halte ich für lächerlich - Alkohol ist nichts weiter als ein Nervengift und hat in wirklich gesunder Ernährung absolut keine Berechtigung. Die Leute mögen ihn nur einfach zu gerne.

» Gerbera » Beiträge: 11335 » Talkpoints: 53,75 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich kenne diese Pyramide auch schon seit meiner Kindheit, habe mich da aber noch nie bewusst danach gerichtet. Ich esse einfach schon immer das worauf ich einfach Lust habe und auch so viel davon, wie ich will. Ich würde meine Ernährung als sehr ausgewogen bezeichnen und in etwa dürfte das auch mit dieser Pyramide übereinstimmen, wobei ich aber auch jeden Tag unterschiedlich und ziemlich intuitiv esse.

Das mit der Bewegung bekomme ich auf jeden Fall so hin - bei mir ist es sogar noch mehr. Ich trinke zur Zeit auch wieder viel und esse auch viel Getreide. Obst und Gemüse gibt es bei mir auch jeden Tag. Da ich mich hauptsächlich vegan ernähre, gibt es bei mir allerdings gar kein Fleisch und Fisch und sehr selten Eier und in erster Linie auch nur Pflanzenmilch.

Mir ist es aber ziemlich egal, inwieweit ich mich an die Ernährungspyramide halte. Ich weiß, dass ich mich gut ernähre. Ich esse selten Süßigkeiten, bewege mich viel und trinke auch nur ungeübte Getränke, während ich auch jeden Tag Obst und Gemüse esse. Wenn es dann mal einen Tag gibt, an dem ich nur Fastfood und Süßigkeiten esse, ist das für mich auch kein Weltuntergang, da es mindestens genauso viele Tage gibt, an denen das genaue Gegenteil stattfindet.

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» Prinzessin_90 » Beiträge: 35273 » Talkpoints: -0,01 » Auszeichnung für 35000 Beiträge



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