Minijob und Urlaub und Lohnfortzahlung im Krankheitsfall
Frau Klein arbeitet seit 7 Monaten in einem Unternehmen auf 450 Euro Basis. Sie hat zwar einen Vertrag, in dem der Lohn geregelt ist und die Stundenzahl, aber es steht nicht darin, dass sie auch eine Lohnfortzahlung im Krankheitsfall bekommt. Sie dachte aber, dass es normal ist, dass sie auch, wenn sie krank ist weiter bezahlt wird. Außerdem ist auch der Urlaub nicht im Vertrag geregelt.
Frau Klein war im November 3 Tage krank und bekam dann auch drei Tage weniger bezahlt. Sie ist dann zum Chef und der meinte, dass keiner der Minijobber bei ihm bei Krankheit bezahlt wird und als Frau Klein nach Urlaub fragte, lachte er und meinte, dass sie ja schon genug Freizeit hat, wenn sie nur 2-3 Tage in der Woche arbeitet und dann nur ein paar Stunden.
Frau Klein meinte zum Chef, dass ihr das als Minijobber auf 450 Euro Basis genauso alles zustehen würde, wie einem Vollzeitarbeiter. Aber das will der Chef nicht hören und meint, wenn es ihr nicht passt, kann sie gehen. Es stehen genug vor der Tür, die auch gerne für das Geld arbeiten würden.
Frau Klein weiß aber, dass ihr das zusteht. Wenn sie aber jetzt zum Anwalt geht, wird sie garantiert aus irgendeinem Grund gekündigt werden oder der Chef wird ihr das Leben schwer machen. Was kann Frau Klein unternehmen, dass sie auch bei so einem kleinen Job zu ihrem Recht kommt? Geht das nur über einem Anwalt? Es ist leider nur ein kleines Unternehmen mit 10 Mitarbeitern und da kann man ja schnell gekündigt werden. Muss Frau Klein das alles so hinnehmen, damit sie die Arbeit nicht verliert? Wozu gibt es dann Gesetze?
Ich kenne beide Fälle. Ich hatte früher mal einen Minojob, da wurde Krankheit tatsächlich nicht bezahlt, da gab es keine Lohnfortzahlung. Urlaub durfte ich nehmen, aber der wurde auch nicht bezahlt. Mein Chef meinte, dass das nicht üblich wäre, dass Minijobber eine Lohnfortzahlung erhalten. Es war aber ein netter Chef, also nicht wie hier in dem Fall, dass der mich ausgelacht hätte. Er hat es dafür im Gegenzug geduldet, dass ich auf Arbeit viel Privates gemacht habe und auch die Pausenzeiten großzügig interpretiert habe. Ich habe das dann auch dabei belassen. Jetzt habe ich wieder einen Minijob und bekomme da ganz normal Urlaub und Krankheit bezahlt.
Dass es nicht sinnvoll ist, zum Anwalt zu gehen, denke ich auch. Das kann man machen, wenn man ohnehin kündigen möchte, da könnte man zum Anwalt gehen und dann nachträglich vielleicht eine Entschädigung einfordern. Aber wenn man da weiter arbeiten will, dann würde ich das lassen. Wobei ich mich halt auch frage, ob es so sinnvoll ist, bei einem Chef zu arbeiten, der so unfreundlich ist und so abweisend.
Wenn man dort unbedingt bleiben will, würde ich es eher so machen, dass ich versuche, mir einen Ausgleich zu schaffen, so wie ich es eben getan hatte, dass man auch auf Arbeit nebenbei was Privates macht oder die Pausen überzieht und sich so auf seine Weise etwas zurückholt.
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