Wohnung ordentlich haben, da oft Durcheinander im Kopf?

Eine Freundin hat ihr Heim wirklich sehr aufgeräumt und es steht und liegt nirgendwo etwas herum. Man fühlt sich fast, als würde man in eine sehr aufgeräumte Ferienwohnung kommen, die auf die nächsten Urlauber wartet. Als ich das erste Mal bei ihr zu Besuch war, ist mir das gleich aufgefallen.

Ich sagte ihr dann auch, dass bei ihr ja alles super ordentlich wäre und sie putzt auch sehr oft. Sie meinte daraufhin, dass sie oftmals so ein Durcheinander an Gedanken im Kopf hätte und es dann nicht ertragen würde, wenn auch noch solch ein Durcheinander in der Wohnung herrschen würde. Sie würde das dann einfach nicht leiden können und daher immer so extrem aufräumen und häufiger putzen. Gestern sagte sie mir auch, dass sie selbst schon meint, auf der Schwelle zu einem Putzzwang zu stehen.

Habt ihr auch schon mal erlebt, dass jemand eine sehr ordentliche Wohnung hat, da er oft schon so ein großes Durcheinander im Kopf hat? Könnt ihr diese Aussage durchaus nachvollziehen? Oder findet ihr das doch eher seltsam und unverständlich? Habt ihr aus diesem Grund vielleicht auch so eine sehr aufgeräumte Umgebung?

Nelchen hat geschrieben:Eine Freundin hat ihr Heim wirklich sehr aufgeräumt und es steht und liegt nirgendwo etwas herum. Man fühlt sich fast, als würde man in eine sehr aufgeräumte Ferienwohnung kommen, die auf die nächsten Urlauber wartet. Als ich das erste Mal bei ihr zu Besuch war, ist mir das gleich aufgefallen.

Ich kenne das nicht von mir. Bei mir ist es nämlich eher umgekehrt. Wenn ich viel um die Ohren habe, gestresst bin und mein Kopf voll ist, dann habe ich nicht immer die Nerven dazu, auch noch aufzuräumen. Meistens bin ich nämlich gerade dann so gestresst und habe dann so einen vollen Kopf, wenn ich einfach extrem viel zu tun habe und wenn ich gar nicht die Zeit habe, etwas für mich zu machen.

Wenn ich dann also die ganze Zeit unterwegs bin, von Termin zu Termin hetze und schauen muss wie ich alles schaffe, dann kann es schon einmal sein, dass etwas in der Wohnung oder in meinem Zimmer liegen bleibt, weil ich nicht direkt dazu komme, das Chaos zu beseitigen. In solchen Momenten gibt es für mich allerdings auch Wichtigeres und ich kümmere mich zuerst um die Termine und ganzen Sachen die ich erledigen muss, bevor ich mich der Ordnung in meiner Wohnung widme. Das Chaos läuft ja schließlich nicht weg.

Bin ich durcheinander, dann habe ich auch keine Lust um mich um so Belangloses zu kümmern. Das kommt nicht oft vor aber wenn, dann lasse ich es lieber und mache das was wirklich gemacht werden muss oder schaue, dass es mir wieder besser geht. Ob ich nun ein oder zwei Tage später aufräume oder nicht, macht ja im Grunde genommen auch keinen Unterschied, wenn ich keinen Besuch empfange. Und diesen würde ich bei Chaos auch nicht empfangen wollen.

Ich sag es mal so, putzen lenkt vom anderen ab. Es gibt durchaus Menschen die denken, dass sie durch das putzen ihre ganzen Probleme weg schrubben oder sich durch putzen ab stressen können. An deiner Stelle würde ich mich mal mit deiner Freundin auf ein Tee verabreden und mal so nachhaken was da genau los ist, ob sie vielleicht Stress in der Familie hat etc. Vielleicht kannst du ihr ja sogar helfen wenn sie ein ernsthaftes Problem hat und als Freundin für sie da sein und unterstützen.

Reden ist manchmal die beste Medizin für Stress. Es kann auch einfach daran liegen das sie sich noch mehr stresst wenn es in der Wohnung nicht ordentlich ist und dadurch nervös wird. Meine Freundin zum beispiel kann es gar nicht ab, wenn es unordentlich ist. Es muss alles immer da liegen wo es hingehört sonst wirkt sie leicht gereizt und angestrengt. So oder so, an deiner Stelle würde ich mich wie gesagt mal mit deiner Freundin zusammen setzen und reden.