Zu Feier von früherer Arbeitsstelle gehen?

vom 19.12.2017, 10:11 Uhr

Eine Bekannte hat durch Zufall vor längerer Zeit ihren alten Chef wieder getroffen. Die Beiden sind ins Gespräch gekommen und der Chef hat sich dann hin und wieder telefonisch bei ihr erkundigt, wie es ihr geht und ähnliches. Nun hat die Firma auch eine Weihnachtsfeier geplant und der ehemalige Chef hat auch meine Bekannte dazu eingeladen.

Sie will auch sehr gerne dorthin gehen, musste dafür allerdings eine andere Weihnachtsfeier doch wieder absagen. Sie meint aber, dass die Weihnachtsfeiern in der alten Firma immer die schönsten waren, auf denen sie gewesen ist.

Würdet ihr durchaus auch zu einer Feier eurer früheren Arbeitsstelle gehen? Käme das für euch darauf an, worum das Arbeitsverhältnis beendet wurde? Würdet ihr das nur machen, wenn ihr an dem Tag sowie so Zeit hättet? Oder würdet ihr solch eine Einladung generell lieber ablehnen? Was würde für die Teilnahme an solch einer Feier sprechen und was dagegen?

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



Der Grund der Kündigung ist durchaus ausschlaggebend. Aber wenn sie ab und zu mit dem ehemaligen Chef telefoniert, scheint das Verhältnis ja gut zu sein. Also für mich klingt das nicht nach einer schlimmen Erfahrung oder einem Rausschmiss nach groben Fehlverhalten oder ähnlichem. Wenn das Verhältnis zu den ehemaligen Kollegen ebenso gut ist, spricht nichts gegen eine Teilnahme an der Weihnachtsfeier.

Wichtig fände ich noch, wie lange man dort gearbeitet hat. Wenn es nur kurz war und man noch gar nicht wirklich zum Team gehört hat, würde ich nicht zu so einer Feier gehen. Ebenso wenn das Beschäftigungsverhältnis schon lange zurückliegt und man die Hälfte der Belegschaft eh nicht kennt, weil die in der langen Zeit nach dem eigenen Weggang dazugekommen ist.

Aber da sie schon mehrere Weihnachtsfeiern dort erlebt hat, war sie ja mindestens zwei Jahre dort. Wenn noch Kontakt zu ehemaligen Kollegen besteht oder damals wirklich eine Gemeinschaft oder sogar Freundschaften entstanden sind, wird es doch sicherlich ein schöner Abend.

Ob man dafür andere Einladungen absagt, muss man dann abwägen. Manchmal kann man es sich beruflich nicht erlauben, bei so etwas zu fehlen. Aber wenn es allein um den persönlichen Geschmack geht, würde ich absagen, was verspricht, ein weniger schöner Abend zu werden.

Meine Schwester hatte gerade das Dilemma, dass die Weihnachtsfeiern vom alten Job, in dem sie noch bis Ende Dezember arbeitet, und vom neuen Job ab Januar am gleichen Tag stattfanden. Es wäre nett gewesen, nochmal mit den alten Kollegen zu feiern und sich dabei zu verabschieden. Aber die neuen Kollegen kennenzulernen und mit denen sozusagen schon mal privat bisschen warm zu werden, ist für die Zukunft von größerer Bedeutung. Da muss man eben abwägen.

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» Bienenkönigin » Beiträge: 9448 » Talkpoints: 19,93 » Auszeichnung für 9000 Beiträge


Für mich würde es bei einer solchen Frage auch auf verschiedene Faktoren ankommen. Natürlich wäre der Grund der Kündigung für mich mit entscheidend und ausschlaggebend. Wenn das Arbeitsverhältnis im Streit auseinander gegangen ist oder ich da aufgehört habe, weil ich mit Chef und/oder Kollegen einfach nicht zurecht kam, dann würde ich die Feier wohl eher nicht besuchen.

Genauso sieht es aus, wenn ich wegen eines Umzugs die Stelle gewechselt habe und einfach nicht in der Nähe bin. Dafür würde ich dann nicht noch extra einen weiten Weg auf mich nehmen, um bei der Feier dabei zu sein. Auch würde ich nicht die Feier besuchen, wenn ich von den ehemaligen Kollegen keinen treffe und die Leute nicht kenne, die da nun arbeiten.

Wenn ich aber sowieso die Zeit hätte und in der Gegend wäre, dann könnte ich es mir durchaus vorstellen, auch eine Feier einer ehemaligen Arbeitsstelle zu besuchen. Eine andere Feier würde ich dafür allerdings auch nur ungern absagen, sondern würde das wohl nur machen, wenn ich zu dem Termin auch könnte und die Zeit sowieso hätte.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



Da hätte ich ehrlich gesagt nicht so Lust drauf. Wenn man nicht im Guten voneinander geschieden ist, erübrigt sich die Frage sowieso, und auch generell würde ich mich da wahrscheinlich nicht mehr so wohlfühlen, wie ich es damals als Mitarbeiterin getan hätte.

Für mich haben Feiern im Kollegenkreis immer etwas von einer geschlossenen Gesellschaft, auch wenn sie gar nicht so gemeint sind. Man erzählt eben doch vom Job, von den Veränderungen, die sich so ergeben haben, von den neuen Kollegen, irgendwelchen Umstrukturierungen und Plänen fürs nächste Jahr, und wenn man nicht mehr direkt betroffen ist, ist man da schnell raus aus der Konversation.

Und auch wenn es nur um Privates geht (was ich noch auf keiner Betriebsweihnachtsfeier erlebt habe), so ist man doch auch nicht mehr so auf dem Laufenden, wie wenn man die Kollegen noch jeden Tag an der Kaffeemaschine trifft. Ich käme mir da also eher vor wie das fünfte Rad am Wagen, und würde wirklich nur dann hingehen, wenn ich auch private Kontakte über das Ende meines Arbeitsverhältnisses hinaus gepflegt hätte. Aber das habe ich auch noch bei keinem Job geschafft. Und der aktuelle oder zukünftige Job hätte natürlich Vorrang - meinem Ex-Chef bin ich schließlich nichts mehr schuldig.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge



Ich glaube auch, dass man sich da ganz schnell ausgeschlossen fühlen kann, und in Abhängigkeit zur Zeit, die vergangen ist, wird das sicher nicht weniger stark sein. Außerdem sehe ich hier die Gefahr der romantischen Verklärung vergangener besserer Zeiten. Man kann nicht davon ausgehen, dass man heute die gleichen positiven Erfahrungen machen wird wie noch zu Zeiten als man fester Bestandteil des Teams gewesen ist.

Wenn man dem gedanklich Rechnung trägt und innerlich nach allen Seiten offen bleibt, kann man ja hingehen, aber die Erwartungen an diesen Abend würde ich erstmal niedrig halten. Ein wenig anders und komisch wird es sicherlich werden. Ich würde nur hingehen, wenn ich die Leute unbedingt mal wiedersehen wollte und an alte Kontakte anknüpfen möchte, aber nicht unter der Prämisse, dass es genauso ein lustiger Abend wie früher werden wird.

» Verbena » Beiträge: 4940 » Talkpoints: 1,49 » Auszeichnung für 4000 Beiträge


Mir erschließt sich offen gesagt der Sinn nicht, zu so einer Veranstaltung hinzugehen. Wie Verbena schon richtig angemerkt hat, wird man sich eh ausgeschlossen fühlen. Denn die ehemaligen Kollegen sind noch unter sich, kennen zig Insider und sonstige Informationen und wenn entsprechende Kommentare oder Witze gerissen werden, steht man schnell da wie vor 300 m Feldweg. Da kann man sich noch so sehr bemühen, dazuzugehören, das ist nur eine Illusion. Bevor ich also frustriert in der Ecke sitze und mich ausgeschlossen fühle, würde ich lieber zu Hause bleiben und meine Zeit sinnvoller nutzen.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge


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