Stört Euch die Begrifflichkeit „Kampfhunde“?

vom 19.12.2017, 16:13 Uhr

Wenn es in den Medien um Hundebisse von Tieren wie Pitbull, Rottweiler, American Staffordshire & Co geht, ließt man meist eines „Kampfhund“. Der Begriff ist dann in der Überschrift schon gerne für mehr Leser gewählt worden, aber auch innerhalb des Artikels findet sich immer wieder dieser Begriff, der mir verdammt sauer aufstößt.

Innerhalb der Artikel wird nicht im Ansatz darauf hingewiesen, dass die Erziehung die entscheidende Rolle der Tiere spielt und vielleicht noch der Background, wenn sie aus einem vorherigen schlechten Haushalt gerettet wurden. Es wird einfach berichtet, das Wort Kampfhund rein geworfen und schon ist die Story perfekt und die Hunderassen weiter, auch politisch in Verruf.

Viele unter den Kommentaren solcher Artikel stören sich vermehrt an der Begrifflichkeit des „Kampfhundes“ und wollen eine klare Differenzierung zwischen Erziehung und Hunderasse und mögen dieses pauschalisieren nicht, aber wie sieht es denn mit Euch aus? Stört Euch diese Begrifflichkeit, dass gewisse Hunde direkt als Kampfhund bezeichnet werden, habt Ihr euch damit abgefunden oder wie reagiert ihr?

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» Kätzchen14 » Beiträge: 6121 » Talkpoints: 1,40 » Auszeichnung für 6000 Beiträge



Klar stört mich der Begriff Kampfhund. denn was soll das genau sein und, das ist noch viel interessanter, warum soll ein Hund, sofern er tatsächlich für den Hundekampf selektiert worden ist, gefährlich für Menschen sein? Nehmen wir man den eher seltenen Fall, den es zur blühenden Zeit der Hundekämpfe eher mal gab: Hundekampf war eine Unterhaltung der Armen. Die lebten in vollkommen überfüllten Mietskasernen.

Da saß der Hund zwischen vielen Kindern und traf ständig fremde Menschen. Dazu musste er sich vor dem Kampf vom gegnerischen Besitzer auf Manipulationen kontrollieren lassen. Außerdem sollte er die Zuschauer nicht verletzen und sich leicht verkaufen lassen, wo er wieder mitten in riesigen Familien beengt gesessen hat.

Das schließt eine Selektion auf Gefährlichkeit gegen Menschen so ziemlich aus. Das hat man eher bei Rassen, die als Wachhund, Schutzhund, Schäferhund oder Jagdhund mit Eignung gegen Wilderer gezüchtet werden. Was ist den passiert, als Frankreich solche Hunde verboten hat? Illegale Kämpfe gab es mit Riesenschnauzern. Allerdings hat man das schnell wieder gelassen, es gab zu viele verletzte Menschen. :lol:

Also stellt man fest, dass die klassischen Rassen, die als Kampfhund bezeichnet werden, eher zu den Schafen unter den Hunden gehören. Erst die gezielt unterlassene Sozialisation und das Training machten die Hunde teilweise gefährlich. das klappt aber auch mit jedem anderen Hund, nur ist der danach eventuell erheblich schlechter kontrollierbar. Kampfhund als vermeintliche Rassezuordnung sagt einfach nichts aus, es unterstützt einfach nur ein falsches Bild und schürt Panik.

» cooper75 » Beiträge: 13411 » Talkpoints: 515,76 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich finde den Begriff Kampfhunde auch störend und vor allem unpassend. Ich denke dabei auch meist an Hundekämpfe. Listenhunde klingt auch nicht viel besser, aber ich würde dann eher diesen Ausdruck verwenden. Kampfhunde klingt eben sehr gefährlich und abschreckend, was mit diesem Begriff sicherlich auch gewollt ist. Vielleicht sind auch alleine dadurch schon viele Vorurteile entstanden.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge



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