Vermieter gibt Besuchern von Mieter Hausverbot
Frau Traurig ist entsetzt und traurig zugleich. Sie wohnt seit 4 Monaten in einem Haus mit drei Parteien. der Vermieter wohnt unten im Erdgeschoss und sie wohnt im Dachgeschoss. Die 3 Enkel kommen gerne zur Omi und freuen sich, wenn Omi die Tür aufmacht und mit Mama und Papa das Haus betreten und da kann es auch schon mal ein wenig lauter werden und die Kinder (1 Jahr, 2 Jahre und 3 Jahre) rufen dann auch schon mal "Omi" im Treppenhaus. Die Eltern der Kinder versuchen die Kinder schon anzuhalten leiser zu sein, aber das ist auch nicht so einfach, wenn drei kleine Kinder sich auf die Omi freuen.
Der Vermieter hat nun, ein paar Tage vor Weihnachten dieser Familie Hausverbot erteilt und fühlt sich einfach gestört. Die Kinder dürfen nicht mehr die Omi besuchen und auch nicht mehr bei Omi schlafen. In der Wohnung sind die Kinder "normal" laut bzw. leise. Klar, weinen sie auch mal, aber das hält sich in Grenzen. Der Vermieter meint, dass er das nicht hinnehmen muss und er auch nicht will, dass so viel Dreck ins Treppenhaus getragen wird, wenn die Kinder Schneeschuhe anhaben.
Frau Traurig will das aber nicht hinnehmen, weil die Kinder sich einfach auch freuen die Omi besuchen zu dürfen. Wenn sie das gewusst hätte, hätte sie die Wohnung nicht genommen und wieder umziehen kann die Frau sich nicht leisten. Mit dem Vermieter reden geht auch nicht, weil er sofort mit Rechtsanwalt und Kündigung droht.
Wie sollte Frau Traurig sich verhalten? Kann und darf ein Vermieter einer ganzen Familie, die einen Mieter besuchen will, Hausverbot erteilen, auch wenn er Hausrecht hat? Frau Traurig hat ja durch die Miete auch Hausrecht oder zählt das gar nicht?
Man muss sich aber auch mal in den Vermieter hineinversetzen. Der wohnt unten drunter und bekommt den ganzen Lärm mit. Sicherlich hat er extra eine alte Frau als Mieterin genommen, weil er dachte, dass es dann schön leise ist und Ruhe im Haus herrscht; die meisten alten Leute sind ja schön still. Dass dann Kinder durchs Haus rennen, hat er vermutlich nicht gewollt.
Über mir wohnt auch jemand mit einem Kind und es ist immer deutlich zu hören, wenn das Kind herumrennt. Es hat auch schon mal Sprungübungen auf dem Boden gemacht, da sind bei mir fast die Gegenstände aus dem Regal gefallen; es ist echt nervig und wenn ich umziehe, werde ich darauf achten, dass da niemand mit Kindern in der Nähe ist.
Wenn man sich von Kinderlärm gestört fühlt. heißt es immer gleich "wie kann man nur" und "die armen Kinder", aber dass jeder Mensch auch ein Ruhebedürfnis hat, wird dabei übersehen. Ich verstehe, dass man das nicht möchte und ich hätte als Vermieter auch versucht, die Kinder auszusperren oder die Frau wieder gekündigt.
Wenn man das ganze sentimentale Getue von der Omi, der man ihre Enkelchen vorenthält mal beiseite lässt, frage ich mich, wo in dem ganzen Drama eigentlich die Eltern der Kinder bleiben, die angeblich ach so viel Krach machen? Eine ältere Dame kann man mit Worten wie "Anwalt" und "Klage" natürlich viel eher einschüchtern und ihr Angst machen als einem gestandenen Elternteil um die Dreißig, mit Zugang zum Internet und sozialen Medien.
Wie es rein rechtlich gesehen aussieht, dafür müsste man wohl tatsächlich jemanden vom Fach fragen. Aber ich war lange genug Mieterin, um zu wissen, dass man nicht so mir nichts, dir nichts Leuten Hausverbot erteilen kann. Als Mieter hat man nämlich klar definierte Rechte, und dazu gehört auch das Recht auf Besuch, der sogar übernachten darf, und wenn man nicht gerade "gewerblich" Gäste empfängt, hat der Vermieter da gar nichts zu melden.
Ebenso genießen Kinder selbst in unserem eher auto- und hundefreundlichen Land eine Sonderstellung, und Kinderlärm zählt (wiederum meines Wissens) zu den ganz normalen Lebensäußerungen im Alltag, den man hinnehmen muss, wenn er nicht völlig aus dem Ruder läuft. In manchen Wohnungen leben ja sogar Familien mit mehreren kleinen Kindern, und die darf auch niemand auf die Straße setzen, weil sich die Kinder eben ihrem Alter entsprechend verhalten. In meinen Augen sind das hier also höchstwahrscheinlich nur leere Drohungen, die offensichtlich nur deswegen wirken, weil die Omi das nun mal eher mit sich machen lässt als die jüngere Generation.
Ich würde hier also die erwachsenen Kinder in die Pflicht nehmen, dass diese dem Vermieter ihrer Mutter bzw. Schwiegermutter mal heimleuchten und ihm mitteilen, dass sie ihre Familie besuchen, wann immer sie wollen und Zeit haben, weil das ihr gutes Recht sei. Und wenn alle Stricke reißen, würde ich in diesem Fall wenigstens an die Öffentlichkeit gehen - derlei sentimentale Geschichten kommen immer gut an, und der Vermieter weiß wahrscheinlich auch nur zu genau, dass er dumm dastehen würde, wenn die Allgemeinheit davon erfährt, dass er Enkelchen nicht ihre Omi besuchen lässt. Deswegen droht er wahrscheinlich auch der Seniorin, und würde bei ein paar passenden Worten vom Papa der Schratzen sicher schnell einknicken.
Und wenn alle Stricke reißen, würde ich in diesem Fall wenigstens an die Öffentlichkeit gehen - derlei sentimentale Geschichten kommen immer gut an, und der Vermieter weiß wahrscheinlich auch nur zu genau, dass er dumm dastehen würde, wenn die Allgemeinheit davon erfährt, dass er Enkelchen nicht ihre Omi besuchen lässt. Deswegen droht er wahrscheinlich auch der Seniorin, und würde bei ein paar passenden Worten vom Papa der Schratzen sicher schnell einknicken.
Dem Vermieter drohen oder ihn öffentlich degradieren finde ich aber auch nicht gut. Was soll denn die Allgemeinheit dann machen? Vielleicht haben einige auch Verständnis dafür, dass nicht jeder sich über trampelnde Kinder freut? Es gab ja auch mal Medienberichte über Hotelinhaber, die nicht an Familien mit Kindern vermieten wollten und neben dem allgemeinen Shitstorm waren damals auch viele Zustimmungen zu hören. Ich denke mir, dass eine Mietwohnung, bei der der Vermieter keine Kinder haben möchte, durchaus für manche interessant sein kann, nämlich für diejenigen, die keine Kinder haben und gerne ihre Ruhe genießen möchten.
Wenn die Oma irgendwo in einem Wohngebiet wohnt, wo es keinen interessiert, wer da zu Besuch kommt, dann wäre doch alles gut. Hier hat man aber die besondere Situation, dass der Vermieter selbst mit im Haus wohnt und das Getrampel alles live mitbekommt. Dass ihn das nervt, finde ich echt verständlich. Dann auf die Idee zu kommen, der Papa soll dem Vermieter mal drohen - also wirklich!
Ich finde, das Mietrecht ist sehr vermieterunfreundlich. Vom normalen Menschenverstand her würde man doch denken, jeder darf mit seinem Eigentum machen, was er will und das Haus ist ja Eigentum des Vermieters. Dass er aber rechtlich außer einer normalen, fristgerechten Kündigung, keine Handhabe hat, ist schon traurig. Das ist unfair dem Vermieter gegenüber, der sich bei einer älteren Dame als Mieterin sicherlich etwas anderes vorgestellt hat.
Man kann sich ja auch friedlich einigen und sagen, er will die Dame loswerden, die hat kein Geld für den Umzug, dann bezahlt er ihr den Umzug (meines Wissens nach kostet eine Umzugsfirma um die 700 Euro) und sie ist weg, sucht sich eine andere Wohnung wo sie keinen stört und er kann sich einen Mieter suchen, der keine Kinder oder Enkel hat. Das wäre doch auch eine Idee, die Situation zum gegenseitigen Wohlergehen zu lösen.
Denn auch wenn die Dame vermutlich nicht so einfach rausgeworfen werden kann, muss man auch mal sagen, dass es doch sicherlich auch nicht hilfreich ist, wenn sie ihr Recht durchsetzt und sie da weiter leben bleibt und weiter die Enkel kommen. Der Vermieter ärgert sich dann immer wieder, dem wird das Leben vermiest und es wird da immer wieder Konflikte und Streitigkeiten geben. Die sollten besser getrennte Wege gehen.
Warum ist es unfair gegenüber einem Vermieter, wenn man seine Wohnung in normalem und erlaubtem Umfang nutzt? Er bekommt dafür gutes Geld. Im Gegenzug bleibt er der Eigentümer und der Mieter wird zum Besitzer der Mietsache. Kassieren und enorme Einschränkungen machen, das geht nicht. Dann soll er halt mit weniger Geld zufrieden sein und entweder nicht vermieten oder gleich ein Einfamilienhaus bauen. Das ist dann eben teurer.
Woher willst du denn wissen, wie viel Geld er bekommt, da du hier von "gutem Geld" sprichst und ihm vorschlägst, mit weniger zufrieden zu sein? Das steht doch nirgends, wie viel er bekommt, das unterstellst du nur. Natürlich ist das unfair gegenüber dem Vermieter; das gesamte Mietrecht ist unfair gegenüber Wohnungsvermietern.
Er wird die Wohnung wohl nicht nur für die Nebenkosten vermieten, also bekommt er Geld. Wenn er so ein großes Ruhebedürfnis hat, dass eine normale und vertragsgemäße Nutzung der Mietsache rechtswidrig verboten werden soll, dann muss er die Wohnung eben leer stehen lassen und auf Einnahmen verzichten oder sich direkt ein freistehendes Einfamilienhaus anschaffen. Wasch mich, aber mach mich nicht nass, funktioniert halt nicht.
Und so schlecht haben es Vermieter nun auch nicht. Es ist üblich die Schönheitsreparaturen ebenso wie Kleinreparaturen oder den Winterdienst auf die Mieter zu übertragen und so weiter. Bei einem Mietvertrag rein nach BGB wäre das seine Sache. Dieser Vermieter jammert jedenfalls auf verdammt hohem Niveau, denn hier tut der Mieter nichts, was er nicht darf.
Ich denke, dass so ziemlich jeden trampelnde Kinder stören. Das spricht nicht für ein besonders hohes Ruhebedürfnis, sondern den ganz normalen Wunsch danach, sich zu Hause wirklich erholen zu können. Man kann nicht immer nur nach irgendwelchen Gesetzen oder Urteilen gehen, sondern muss auch mit einbeziehen, was Menschen für Intentionen haben, wenn sie vermieten. Und wenn er eine Oma da hat einziehen lassen, dann sicherlich weil er annahm, dass die ruhig ist. Und dass er sich dann veräppelt fühlt, wenn da andauernd Kinder herumrennen, ist doch klar. Er hätte sie vorher mal fragen sollen, wer da zu Besuch kommt, das war vielleicht sein Fehler.
Das ist kein Jammern auf hohem Niveau; jeder will seine Ruhe haben und sich entspannen und keine trampelnden Kinder über sich. Das wird erst recht gelten, wenn man selbst in dem Haus wohnt, das man vermietet.
Dass er Geld bekommt, habe ich auch nicht bezweifelt, aber wenn du das als "gutes Geld" bezeichnest, so als würde er sich da eine goldene Nase verdienen, dann finde ich das zu viel Interpretation, denn wir wissen nicht, wie viel er bekommt. Vielleicht vermietet er auch vergleichsweise günstig, denn wenn die Oma sich keinen Umzug leisten kann, scheint sie vermutlich auch keine hohe Miete bezahlen zu können. Daher würde ich annehmen, dass er nicht wahnsinnig teuer vermietet und eben nicht "gutes Geld", sondern nur etwas dafür bekommt.
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