Echte Vanille kaum von künstlichem Aroma unterscheidbar?
Mein Freund und ich haben neulich Kekse gebacken und wir haben für ein Rezept keine Vanille-Schoten mehr gehabt. Wir haben dann die Hälfte mit echter Vanille gemacht und den Rest haben wir mit künstlichem Vanillearoma aus der Tüte gemacht. Ich fand die Idee erstmal nicht so toll, weil ich ungern künstliche Aromen verwende.
Nach dem Backen haben wir dann probiert und ich musste zugeben, dass man eigentlich gar keinen Unterschied schmecken kann. Die Kekse mit Aroma haben wirklich genauso geschmeckt und waren nicht von den Keksen mit echter Vanille zu unterscheiden. Das hat mich schon etwas überrascht, schließlich sind nicht alle Aromen so nah am echten Geschmack dran. Nutzt ihr auch schon mal künstliches Vanillearoma und seit ihr in der Lage dieses von der echten Vanille zu unterscheiden?
Ich finde den Geruch von Vanillin unangenehm, von Raumdüften mit synthetischer Vanille bekomme ich auch recht schnell Kopfschmerzen. Aber im Essen geht das eigentlich wenn man sich an das Rezept hält und es mit der Dosierung nicht übertreibt. In Gebäck ist die Vanillenote ja nicht wirklich dominant.
Ich mache meinen eigenen Vanillezucker indem ich eine ausgekratzter Vanilleschote in Zucker stecke, deshalb muss ich nur sehr selten ein fertiges Produkt kaufen. Seit ich Zucker mit richtiger Vanille gefunden habe, habe ich allerdings keinen Vanillinzucker mehr gekauft. Ich denke aber nicht, dass ich den Unterschied in Keksen schmecken würde, wenn die Dosis nicht zu hoch war.
Seit ich zum ersten mal in einem Apfel-Vanille-Kuchen eine echte Vanilleschote anstelle von Vanillezucker oder Aroma verwendet habe, merke ich den Unterschied zwischen echter und künstlicher Vanille noch viel drastischer als vorher.
Für mich liegen wirklich Welten zwischen den beiden Geschmäckern, und ich mag künstliche Vanille mittlerweile gar nicht mehr. Ganz grausam finde ich das, was man in Tütenpuddings und Milchmix-Getränkepulvern untergejubelt bekommt, denn das ist einfach nur pure Synthetik und schmeckt für mich nicht einmal mehr nach Vanille, sondern einfach nur nach Zucker. Aber auch Vanillezucker und flüssiges Backaroma ist schon hart an der Grenze.
Es kommt natürlich immer etwas auf die Menge an. Wenn die Vanille nur eine ganz feine Nuance bildet und geschmacklich sehr in den Hintergrund tritt, würde ich vielleicht auch auf die Verwendung einer echten Schote verzichten, weil sich das vom Preis-Leistungs-Verhältnis nicht rentiert. Aber steht die Vanille im Zentrum des Geschmacks, dann gibt es für mich keine Diskussion darüber, dass es die Schote sein muss.
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