Lehrermangel durch Verbeamtung umkehren können?
Was den Lehrberuf angeht, werden ja längst nicht alle Lehrer auch verbeamtet. So gibt es auch viele Lehrer, die nur angestellt sind und damit nicht die Privilegien von Beamten genießen können. Nun wird immer häufiger von Lehrermangel gesprochen und dass daher viele Quereinsteiger oder sogar EU-Ausländer angeworben und beschäftigt werden, um diesen Mangel auszugleichen.
Würde es den Lehrerberuf wieder attraktiver machen, wenn man die Lehrer durchgängig verbeamten würde und es keinen Angestelltenstatus mehr gäbe? Oder haltet ihr eine derartige Annahme für falsch und zu kurz gedacht? Welche Auswirkungen hätte eine grundsätzliche Verbeamtung auf die Attraktivität des Lehrerberufs?
Ich weiß nicht, ob die Verbeamtung viel daran ändern würde, ob sich wieder mehr dazu entschließen Lehrer zu werden. Ich denke, dass der Beruf des Lehrers in den letzten Jahren auch gefährlicher geworden ist. Wenn man an die Amokläufe an Schulen denkt und wie gewaltbereit manche Jugendliche sind. Das wird sicherlich auch noch eine Rolle bei der Berufswahl spielen.
Wenn es nach der "Gefährlichkeit" geht, müssten wir eigentlich alle öffentliche Plätze und Menschenansammlungen aller Art schon seit Jahren meiden, weswegen ich nicht glaube, dass alleine deswegen Leute Angst haben, Lehrer zu werden. So ein Amoklauf ist zwar zweifelsohne schlimm, aber statistisch gesehen ist es wohl immer noch wahrscheinlicher, von einem umstürzenden Baum getroffen zu werden oder ähnliches.
Ich denke vielmehr, dass der Lehrermangel eher auf zu kurzfristige Planung zurück zu führen ist. Man kann zwar an Hand der Geburten- und Zuwanderungsstatistik theoretisch recht gut beurteilen, wie viele Lehrer in den nächsten Jahren jeweils gebraucht werden, aber irgendwie hinkt die Verbeamtungsquote dem Ganzen immer ein paar Jahre hinterher. Und die Aussicht auf eine Festanstellung bringt sicher viele dazu, diesen Beruf zu ergreifen. Nur um sich von Vertrag zu Vertrag zu hangeln, möchten sicher nicht so viele Bewerber einen derart anstrengenden und verantwortungsvollen Beruf ergreifen, der noch dazu in vielen Gesellschaftskreisen absolut keine Anerkennung genießt.
Wenn man schon oft genug als Prügelknabe der Nation dasteht, möchte man wenigstens eine sichere Stelle und nicht jahrelang von Schule zu Schule gereicht werden. Das verstehe ich vollkommen. Aber genauso wie nicht jeder Depp Lehrer werden kann, können Beamtenstellen einfach so aus dem Hut gezaubert werden. Das kostet ja alles Geld, und in Bildung zu investieren ist zwar ein hehres Ziel, das meiner Ansicht nach aber viel zu oft hinter kapitalistischen Erwägungen zurück stecken muss. Und es ist ja auch schon vorgekommen, dass bei Not am Mann auch die unfähigsten Trottel verbeamtet wurden und dann jahrzehntelang den Schülern auf die Nerven gegangen sind, was in meinen Augen auch keine Dauerlösung darstellt.
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