G8/G9 in einem Jahr: Sättigung des Arbeitsmarktes?

Hallo zusammen!
Ich bin jetzt Schülerin der Stufe 12. Heißt also, dass ich noch das "alte" Abitur in NRW mache, also neun Jahre am Gymnasium. Wir haben aber heute über diese Sache mit der kommenden "G8"-Regelung gesprochen.

Es wurden ja hier schon oft Vor- sowie Nachteile einer sochen Umstellung diskutiert. Jetzt aber mal etwas anderes: Wie sieht das dann eigentlich mit dem Arbeitsmarkt bzw. mit der Vergabe der Studienplätze aus? Wenn man sich mal vorstellt, dass in einem Jahr doppelt so viele Abiturienten/-innen ihr Abi machen, dann kommen ja doppelt so viele Bewerber auf einen Arbeitsplatz, bzw. doppelt so viele Studenten auf einen Studienplatz.

Es passiert dann doch eigentlich folgendes:
1. Abiturienten aus dem G9-Jahrgang hätten vielleicht mit einem NC (numerus clausus) von 2,5 einen gewünschten Studienplatz bekommen. Da jetzt aber der G8-Jahrgang im selben Jahr fertig wird, kann der NC also hochgesetzt werden auf (beispielsweise) 2,1. Es gehen also einige Schüler "leer aus".
2. Real- und Hauptschüler, die die Schule in dem selben Jahr beendet haben, haben eine noch geringere Chance, einen Job zu bekommen - der Markt ist mit Abiturienten gesichert. Bekommt mal also nur noch mit dem Abitur eine Möglichkeit, Geld zu verdienen...?

Gibt es dafür irgendwelche Lösungen? Oder läuft das Ganze mehr auf ein "mal, sehen, was passiert" hinaus? Also wir wussten heute nicht so genau, wie das in NRW in (ich glaube es sind noch fünf Jahre bis dahin) laufen soll.

Das Thema hatten wir schon zur Genüge mehrfach in den G8 / G9 Threads durch. Dort hast Du auch selber reingepostet, was soll das Gespamme? Regt mich wirklich auf!

Und die Antwort die dort steht die gibts auch hier auf die konkrete Frage. Das ist ein temporärer Effekt auf dem Arbeitsmarkt der sich schnell wieder verlieren wird. Das kapiert man spätestens dann, wenn man sich mal nicht nur so oberflächlich mit der Materie beschäftigt und einen Hauch Ahnung von VWL hat.

Der Schweinezyklus wurde bis jetzt auch immer wieder problemlos durchgehalten und nichts anderes ist das hier - sogar nur einmalig statt ständig wiederkehrend. Es handelt sich also nicht einmal um einen Zyklus.

Und mal zur Beruhigung und was nicht in der BILD steht!
1. Die Unis haben Studienangebote ausgeweitet, schon lange vor dem G8 weil allgemein mehr Studenten aus Inland und Ausland erwartet werden. Es wird also nicht sonderlich wenig Studienplätze geben und die Rechnung "Jetzt müssen sich 2 auf den Platz von einem bewerben.." ist ein Ammenmärchen.
2. Der NC schwankt schon immer - ist überhaupt nichts neues. Ein Semester vor mir sind noch Leute durchgelassen worden die jetzt ein Wartesemester einlegen müssen. Schweinezyklus!
3. Abiturienten sind nicht für jeden Job qualifiziert - im Handwerk zieht man die Hauptschüler und Realschüler vor. Und das war schon immer so und der Trend mehr und mehr Abiturienten für "höhere" Ausbildungsberufe zu nehmen, den gibt es schon seit Jahren.
(4.) Es gibt ausreichend Studienplätze für jeden - nur muss man vielleicht umziehen. Da haben ja einige deutliche Hemmungen, aber von Mami und Papi aus studieren die wenigsten. Die Mehrheit der Studis an den Unis sind "Zugewanderte". Wenn man sein Wunschstudium haben möchte, bekommt man es auch. Zur Not eben nicht in München oder Bochum, sondern in Madgeburg, Berlin, Dresden oder Hamburg.

Und der ganze Effekte tritt für ein Jahr auf (!) Nur mal zum Nachdenken. Nach 5 Jahren spürt man davon nichts mehr.

KrasdhKidd, mag sein, dass das Thema schon einige Male zur Debatte stand, aber Fakt ist, dass die Unis in NRW überhaupt nicht vorgesorgt haben.

Der Doppeljahrgang ist schon in 5 Jahren. Auch wenn es nur einmal einen Doppeljahrgang geben wird, werden die weiteren Abiturienten Schaden davon tragen. Ich wette, dass über 1/4 der Abiturienten 2013 keinen Studienplatz bekommen werden, einige werden bestimmt irgendwo anders studieren gehen, aber es wird genügend geben, die das nicht tun und es nächstes Jahr wieder versuchen. Gtu, aber irgendwann muss NRW nachziehen und ich hoffe mal, dass die Unis in NRW für mehr Studienplätze sorgen werden.

LG,

xsaschkax

Es mag vielleicht für Dich überraschend sein, aber es gibt auch außerhalb von NRW Universitäten. Klingt komisch, ist aber so.

Und wie erwähnt, merkt man vielleicht erst wenn man sich mit dem Thema eingehender beschäftigt oder selber mal studiert, die Mehrheit der Studis sind Zugezogene. Die welche gleich um die Ecke wohnen sind in der Minderhei an den Unis, was in den Vergabeverfahren begründet liegt. Ergo müssen die meisten Studis nach dem Abi umziehen und viele Unis sind eben unterbesetzt, manche dafür stark gefragt.

Dazu kommt der Schweinezyklus, dass eben bestimmte Fächer mal stärker gefragt sind und mal weniger. Die Kritik an ungenügenden Studienplätzen ist also völlig fehl am Platze, sonst müssten die Unis auch jedesmal Lehrstühle aufbauen und abbauen, nur weil wieder ein paar mehr BWL oder was weiß ich studieren wollen. Hier gibts die NC Regelung, und die gab es schon immer - genauso wie "nicht ausreichend" Studienplätze.

Wenn man also, ich erklärs nochmal, unbedingt studieren will muss man einen Umzug in Erwägung ziehen, den einem die ZVS usw. sowieso mit 60 % Wahrscheinlichkeit reindrücken wird - außer man ist ein Musterschüler, der überall mit Handkuss genommen wird. Und wenn nicht alle das gleiche studieren wollen würden, dann gibt es selbst dann noch genug Studienplätze wenn 4 Jahrgänge auf einmal gleichzeitig abschließen würden. Bestimmte Fächer waren schon immer Bankquetscher und manche fielen über Jahrzehnte durch leere Hallen auf.

Also wette mal schön, denn man hat bereits ohne das G8 die Anzahl der Studienplätze stark erhöht! Die Wette wirst Du gnadenlos verlieren, wenn Du Dich einmal mit den Statistiken der Unis beschäftigen würdest. Angemerkt der Unis, nicht nur mit der der Ruhr-Universität Bochum.

Die mehr Studienplätzen ist also Kappes - da gibt die Asta auch gerne Auskunft drüber. Aber frag da lieber nicht an, sonst stehst Du am Ende noch vor mir und ich muss es Dir angesäuert nochmal erklären, denn mit diesen hohlen Anfragen darf man sich mittlerweile dauernd bei uns rumschlagen und das wir doch mal "Druck auf den Dekan und die Verwaltung" ausüben sollen (wenn mal nicht wieder über die Mensa gemeckert wird).