Besteht Salat in Deutschland häufig aus Konserven?
Wenn man von Salat redet, dann denkt man doch eigentlich an etwas frisches und gesundes. Meiner Meinung nach trifft das hier in Deutschland aber selten zu. Die meisten deutschen Familien die ich kenne bereiten Salat auf ihre eigene Weise zu. Der Salat selbst wird beispielsweise selten gekauft, meist nimmt man Fresh-Cut-Salat auf der Tüte.
Weiter geht es dann bei den Zutaten. Das Dressing kommt aus der Flasche. Frische Zutaten sind meist selten, die langweiligen Klassiker sind Tomaten und Gurke. Dann geben viele Menschen noch Mais und Bohnen in den Salat oder auch Gewürzgurken. Diese kommen alle aus Konserven. Nudelsalat beispielsweise enthält oft gar nichts frisches.
Für mich entspricht so ein Salat nicht mehr der eigentlichen Definition und ich habe daher auch selten Appetit auf Salatbaren in Kantinen. Hier findet man auch meist nur Zutaten aus der Dose, selbst der Obstsalat ist selten frisch. Wie ist das bei euch, verarbeitet ihr auch Konserven für euren Salat? Ist das für euch dann immer noch frisch und gesund?
Ich finde nicht, dass Salat häufig aus Konserven besteht. Die Frage ist doch auch immer, was der Salat "können" soll, oder? Ein Beilagensalat besteht eher aus Blattsalaten, auch ein leichter Salat mit Fleisch oder Käse als Hauptgericht wird viele Blattsalate enthalten.
Ein Tomatensalat funktioniert nicht aus der Konserve. Ein Bohnensalat funktioniert nicht aus frischen Bohnen. Außerhalb der Saison, oder wenn man nicht erst kochen möchte, sind Konserven eher besser. Kartoffelsalat geht nicht aus der Konserve, bei Eiersalat funktioniert auch nur frisch.
Hier gibt es das, was zum Rezept gehört und was der Markt hergibt. Brauche ich Blattsalat, dann nehme ich den. Gartenbohnen kommen dagegen hier meist aus der Dose. Dressing machen wir selbst, genauso wie Mayo, wenn die gebraucht wird. Ich halte uns für durchschnittlich deutsch und kenne es auch im Freundeskreis nicht anders.
Ich mache meine Salate zum größten Teil schon immer aus frischen Zutaten und bereite dann auch das Dressing selber zu. Hin und wieder kommt es jedoch vor, dass ich bei gewissen Lebensmitteln auf die Dosenvariante zurückgreife, weil es einfach kompliziert bis gar unmöglich ist, die entsprechenden Zutaten in frischer Form zu bekommen. Das betrifft vorwiegend Mais und Kidney-Bohnen, wenn ich beispielsweise einen etwas mexikanisch angehauchten Salat machen möchte. Natürlich könnte ich Mais und ersatzweise andere Bohnen auch frisch kaufen und kochen, aber das würde einen in meinen Augen nicht lohnenswerten Zusatzaufwand bedeuten.
Wenn ich außerdem genau weiß, dass nur mein Freund und ich von einem Salat satt werden müssen und dass beim Kauf insbesondere mehrerer Salatsorten für einen gemischten Blattsalat sehr viele Reste übrig bleiben würden, die eventuell verderben könnten, bevor man sie aufgebraucht bekommt, greife ich auch gelegentlich zu fertigen Salatblatt-Mixen aus der Tüte. Allerdings mache ich das nur, wenn ich diesen noch am Tag des Kaufs verarbeite, denn ich habe festgestellt, dass der Tütensalat schon nach wenigen Tagen nicht mehr wirklich lecker schmeckt. Aber manchmal rentiert es sich bei nur zwei Personen eben nicht, drei bis vier unterschiedliche Salatköpfe einzukaufen.
Was ich hingegen gar nicht leiden kann, ist es, wenn man in einem Restaurant Komponenten aus Dosen oder Gläsern in seinem bestellten Salat bekommt. Vor einigen Jahren hatte ich im Sommer mal einen großen gemischten Salat bestellt und mich auf eine knackige und saftige Erfrischung an einem heißen Tag gefreut. Was ich bekam, war zwar frischer Blattsalat, aber daneben ein Haufen ganz klar als eingelegtes Fertigprodukt identifizierbarer Kraut- und Karottensalat, begleitet von Dosenbohnen und -mais sowie meiner Meinung nach ebenfalls nicht selbstgemachtem Gurkensalat. Das war eine große Enttäuschung, denn der Salat hat quasi nur nach Konservierungsstoffen geschmeckt und keineswegs den erhofften Erfrischungseffekt gebracht.
Du glaubst doch nicht ernsthaft, dass es in anderen Ländern nicht genauso gehandhabt wird? Das ist also nicht nur eine deutsche Sache, du wirst das in anderen Ländern ebenfalls finden. An sich schneide ich den Salat noch selbst und verwende weitestgehend frische Zutaten. Aber wenn ich Lust auf Mais oder rote Bohnen habe, dann verwende ich auch die Dosenvariante. Ich glaube nicht, dass die Konserven jetzt wirklich großartig ungesünder sind als die frischen Komponenten.
Das Dressing bereite ich im Normalfall ebenfalls selbst zu. Die Ausnahme ist, wenn ich es mitnehmen muss, da greife ich auch zur Fertigvariante, weil es leichter zu transportieren ist. Blattsalate kaufe ich immer als Salatkopf. Er hält sich besser und ich kann ihn schrittweise verarbeiten. Teilweise entkommt man den Fertigkomponenten nicht, aber das war an sich schon immer so, also seit meiner Jugend. Einen reinen grünen Blattsalat rühre ich zum Beispiel auch nicht an, da muss mehr rein wie Tomaten, Zwiebeln, Gurke, Radieschen und halt auch mal Dosengemüse.
Die fertigen Tüten oder Plastikdosen kaufe ich nur selten. Meistens ist das dann der Fall, wenn ich auf Arbeit bin und dort entsprechend Lust auf einen Salat habe. Denn dort habe ich weder die Zeit noch die Lust mich in die Küche zu stellen und entsprechend das ganze frisch zu schneiden. Deswegen muss es dafür die Fertigvariante tun die ich aber nicht bevorzuge.
Zuhause mache ich meinen Salat ebenfalls frisch, genauso wie das Dressing. Ich kann dem fertig geschnittenen Salat nichts abgewinnen, da dieser durch die große Oberfläche auch anfälliger ist und schneller welkt. So habe ich schon Packungen gehabt, die bereits auf dem 5 Minuten Weg vom Supermarkt zur Arbeitsstelle welk und braun geworden sind. Die Dressings die fertig sind, fürchterlich. Alles voll Zucker und Fett gepanscht damit es nach irgendwas schmeckt.
Wenn ich den Salat aber frisch mache, dann greife ich bei einigen Dingen doch auf Konserven zurück. Denn Mais vorzubereiten und frisch zu bekommen, dauert eine Menge Zeit und diesen findet man hier nur innerhalb der Saison. Deswegen nehme ich dort auch die Konservenvariante.
Egal ob man es frisch macht oder sich das ganze aus der Tüte vorsetzt, es kommt auf die Zubereitung an ob das ganze hinterher noch gesund ist. Denn selbst wenn der Salat frisch ist und alles frisch geschnitten wurde macht es ein fertiges Dressing wieder schlecht, hingegen wenn die Zutaten aus der Dose kommen und das Dressing selbst gemacht wurde und dort auf zu viel Fett und Zucker verzichtet wurde, dann ist das deutlich gesünder.
Mein eigener liebster Salat besteht zur Hälfte aus frischen Zutaten, nämlich dem grünen Blattsalat plus diversem Gemüse und zur anderen Hälfte aus fertigen Produkten, ich habe auch keine Probleme mit fertigen Kräuter-Mischungen. Auch der Schafskäse kommt aus dem Glas oder der Packung, ehrlich gesagt, wüsste ich auch gar nicht, wie man so etwas selber herstellen sollte. Fertige Mischungen aus der Tüte habe ich noch nie gekauft, weil ich meist nur eine Sorte des grünen Salats verarbeite.
Ich habe auch keine Skrupel für mich allein so einen kompletten Fertig-Salat in der Box zu kaufen, ich finde das unheimlich praktisch. Alle Zutaten sind schon dabei, und wie sollte man für sich allein vier verschiedene grüne Salate plus eine Handvoll Mais und diverse andere Zutaten in kleinen Mengen verarbeiten, wenn man nicht drei bis vier Tage nichts anderes mehr essen will.
Ich kenne tatsächlich keine einzige Deutsche Familie, die zu diesem Salat aus der Tüte greift. Dafür kenne ich aber einige, die das genau wie ich mal ausprobiert haben, festgestellt haben, dass man diesen Salat trotzdem noch putzen und sortieren muss, und die das seither wieder selber machen, weil die Zeitersparnis gleich null ist.
Gerade bei Zutaten wie Mais oder Gewürzgurken frage ich mich außerdem, was da die Alternativen sind zu Konserven. Wie machst du das denn, wenn du diese Zutaten im Salat haben möchtest? Mais bekommt man vielleicht tiefgekühlt oder du kannst die Körner mühsam von einem frischen und gesunden Maiskolben puhlen, aber bei sauer eingelegten Zutaten wirst du an deine Grenzen stoßen.
Und ich weiß ja nicht, in was für schäbigen Kantinen du dich herum treibst, aber ich habe wirklich noch keine Salatbar gesehen, die mit lauter Zutaten aus der Dose bestückt war. Überall wo ich bisher gegessen habe gab es hauptsächlich verschiedene Blatt- und Rohkostsalate und höchstens mal einen Nudel- oder Kartoffelsalat, der vielleicht fertig gekauft war. Selbst in der Mensa meiner Uni war das Salatbuffet immer frisch.
Wobei ich mich frage, wo bekommt man denn in Deutschland diese für solche Beobachtungen riesige Auswahl an vorverarbeiteten Produkten? Die Auswahl ist hier doch mickrig, wenn ich mit den Niederlanden, England oder Irland vergleiche.
In den Niederlanden führen ALDI und Lidl mindestens 4 fertige Salatmischungen, gängige Zutaten wie Tomaten, Gurken und Möhren einzeln. Dazu kommen fertige, frische Mischungen für Stamppot aller Art, Kartoffeln in zig Ausführungen und frische Mischungen für italienische, mexikanische oder französische Gerichte.
Die großen Supermärkte dort führen ähnlich wie die Unternehmen in England oder Irland rund 50 bis 80 Meter Kühlregale für einzeln geschnitzte und in Mischungen zusammengestellte Gemüse zum Rohverzehr oder zum Kochen. Wo bekommt man das denn in Deutschland?
Salat ist doch auch nicht gleich Salat. Ich finde, dass es da riesige Unterschiede gibt, je nachdem was für einen Salat man zubereitet. Wenn ich an den Kartoffelsalat meiner Mutter denke, ist da tatsächlich nichts an frischen Gemüsesorten drin. Es kommen gekochte Kartoffeln, Erbsen und Möhren aus dem Glas, Gewürzgurken und Mayonnaise rein. Ich finde den Kartoffelsalat dennoch sehr lecker.
Ansonsten mache ich mir selbst oft frische Salate mit verschiedenen Sorten frischem Blattsalat, Karotten, Gurken und Tomaten zu. Manchmal kommt noch Käse oder Tofu mit rein, ich habe im Sommer aber auch gerne mal Melone oder Beeren mit reingegeben, was auch sehr lecker war. Das Dressing dazu bereite ich mir auch gerne selbst zu.
Wenn ich mir einen mexikanischen Salat mache, verwende ich wiederum einiges an Konserven - Mais und Bohnen frisch zu kaufen, um mir einen schnellen Salat zu machen, wäre mir zu aufwändig. Bei Tomate-Mozzarella-Salat verwende ich hingegen wieder gar keine Konserven.
Ich würde nun auch niemals sagen, dass nur in Deutschland Konserven und Gläser für Salate verwendet werden. Das ist doch sicherlich in jedem Land so und kommt ja auch darauf an, welchen Salat man zubereitet. Je nachdem, braucht man ja auch unterschiedliche Zutaten.
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