Was haltet ihr von tätowierten Patientenverfügungen?

vom 04.12.2017, 06:53 Uhr

Ich habe kürzlich von einem Fall aus Miami gelesen. Dort wurde ein Mann mit der Tätowierung "Nicht wiederbeleben" in die Klinik eingeliefert und die Ärzte wussten nicht so richtig, was sie davon halten sollen und wie seriös so ein Tattoo einzustufen ist. Denn so gesehen werden ja auch viele Tattoos im betrunkenen Zustand aus Spaß gestochen und man wusste eben nicht, in welche Kategorie dieses Tattoo fällt, auch wenn es wohl unterschrieben gewesen sein soll.

Was haltet ihr von Patientenverfügungen in Form von Tattoos? Sollte man diese in Deutschland oder auch anderen Ländern etablieren? Oder haltet ihr das für unseriös? Sollte man den Wunsch des Patienten nur dann akzeptieren, wenn dieser notariell beglaubigt worden ist oder zählt ein Tattoo auch als ausreichender Beweis in euren Augen?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Gerade, wenn da nur "nicht wiederbeleben" auf dem Körper steht kann das ja alles und nichts heißen. Ich finde so ein Tattoo hat keine Ausdruckskraft des eigenen Willens. Es gibt doch entsprechende Formulare, die man leicht ausfüllen kann und bei denen dann die Ärzte auch wissen, was der Patient will.

Rechtlich ist es sicherlich nicht im richtigen Rahmen, wenn man sich einfach nur so eine kurze Zeile unter die Haut stechen lässt. Machen lassen würde ich das nicht und ich finde die Idee auch furchtbar, weil man letztendlich keine Sicherheit hat, was die Person wirklich will und der Arzt dann nur falsch handeln kann.

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» Ramones » Beiträge: 47746 » Talkpoints: 6,02 » Auszeichnung für 47000 Beiträge


Ich finde es auch schwierig, da eine rechtliche Grundlage zu sehen. Sicher ist so ein Tattoo praktisch und man hat es immer dabei, was bei einer Patientenverfügung aus Papier vielleicht nicht so gegeben ist. Aber bei einem Tattoo ist es schlecht, wenn man seine Meinung vielleicht mal ändert und man weiß ja eben wirklich nicht, wie alt das schon ist und ob es vielleicht in einem Vollrausch gestochen wurde.

Sicher war das Tattoo vielleicht darum gemacht worden, damit ein Arzt das sofort sieht und danach handelt. Aber trotzdem verstehe ich es, dass die behandelnden Ärzte nicht so recht wussten, wie sie da handeln sollten. Ich denke nicht, dass so etwas zum Standard werden sollte, weil es eben auch genug Menschen gibt, die Tattoos ablehnen und ich würde es auch nicht wollen, dass es andere Menschen sehen können, wie ich zu bestimmten Themen stehe.

» Barbara Ann » Beiträge: 28945 » Talkpoints: 58,57 » Auszeichnung für 28000 Beiträge



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