Sollten Fachhochschulen den Doktortitel verleihen dürfen?

vom 27.11.2017, 06:55 Uhr

Ich habe gelesen, dass zur Zeit viel gestritten werden soll, ob Fachhochschulen ebenso wie Unis das Recht erhalten sollten, den Doktortitel zu verleihen. In Hessen können seit Kurzem forschungsstarke Fachrichtungen an Fachhochschulen dieses Recht bekommen. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt sein müssen und welche Hürden die Fachrichtungen auf sich nehmen müssen, wurde in dem Artikel nicht erwähnt.

Ich wusste bisher gar nicht, dass FHs gar keinen Doktortitel verleihen dürfen und hatte angenommen, dass die Unis und FHs in dieser Hinsicht gleich sind. Da ich aber nie an der FH studiert habe, habe ich mich nie näher damit beschäftigt, weil ich das Wissen bisher einfach nicht brauchte. Was haltet ihr davon? Sollten FHs in dieser Hinsicht dieselben Rechte bekommen wie Unis? Welche Voraussetzungen und Bedingungen müssten hierfür erfüllt sein? Warum gibt es neuerdings diese Regelung in Hessen? Weiß jemand genaueres darüber, was Voraussetzungen etc. angeht?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ich kenne mich da auch nicht aus, aber soweit ich weiß, wurde auch immer schon ein Unterschied gemacht, ob man das Abitur eben an einem Gymnasium gemacht hat oder einer Fachhochschule. Soweit ich weiß, handelte es sich bei dem Abi an der Fachhochschule um ein Fachabi, dass eben auch anders angerechnet wird, als das Abitur, was man an Gymnasien machen kann.

Daher wundert es mich nicht, dass man den Doktortitel dort noch nicht verleiht. Aber ich denke, dass dies eigentlich kein Problem sein sollte, wenn dieser dann genauso vollwertig angerechnet wird, als wenn dieser eben an einer Uni verliehen wurde. Welche Voraussetzungen dafür erfüllt werden müssen, weiß ich allerdings leider nicht.

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» Nelchen » Beiträge: 32238 » Talkpoints: -0,25 » Auszeichnung für 32000 Beiträge


@ Nelchen, ich weiß ja nicht welchen Schulabschluss du hast. Aber Fachabi macht man immer noch (auch zu meiner Zeit) in der FachOBERschule. Hast du dann einen guten Abschluss mit Qualifikation zur Fachhochschule, kannst du in der Fachhochschule studieren.

Ich denke, wenn man studiert, egal wo und dann auch eine Doktorarbeit schreibt, sollte das auch anerkannt werden. Denn Studium ist meines Erachtens Studium und das sollte auch für einen Doktortitel anerkannt werden.

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» Diamante » Beiträge: 41749 » Talkpoints: -4,74 » Auszeichnung für 41000 Beiträge



Nelchen hat geschrieben:soweit ich weiß, wurde auch immer schon ein Unterschied gemacht, ob man das Abitur eben an einem Gymnasium gemacht hat oder einer Fachhochschule. Soweit ich weiß, handelte es sich bei dem Abi an der Fachhochschule um ein Fachabi, dass eben auch anders angerechnet wird, als das Abitur, was man an Gymnasien machen kann.

Fachabitur kann man auch an einem Gymnasium machen. Der einzige Unterschied ist, dass man beim Zentralabitur ein Jahr länger in der Schule ist. Ich habe eine Freundin, die mit mir zusammen auf dem Gymnasium war. Ich habe das Abi durchgezogen, sie ist nach der 12 abgegangen. Sie musste danach noch ein Praktikum machen wegen dem praktischen Teil. Abgesehen davon hat sie das Fachabitur und ich das Abitur, dabei waren wir an demselben Gymnasium.

An Fachhochschulen wird studiert. Dabei spielt es hier keine Rolle, ob man das Fachabitur hat oder das Abitur. Mindest-Voraussetzung ist das Fachabitur, wobei man da auch höher qualifiziert sein kann. Man studiert also an Fachhochschulen den Bachelor und auch den Master, wenn man das möchte. Die Promotion mit der Doktorarbeit kommt nach dem Master und darum geht es hier. Inwiefern Fachhochschulen den Doktortitel verleihen dürfen. Das hat mit dem Abitur gar nichts zu tun.

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Die Fachhochschulen sind nun auch nicht alle gleich, aber generell unterscheidet sich die Ausbildung dort natürlich schon von der an der Universität. Die Uni bildet für die Wissenschaft und Forschung aus und mit dem Doktortitel hat man bewiesen, dass man in der Lage ist in guter wissenschaftlicher Praxis an ein Forschungsthema heranzugehen und daran zu arbeiten. Da an den meisten Fachhochschulen eher wenig und mitunter gar nicht geforscht wird, kann man dementsprechend einen solchen Titel auch nur schwer vergeben. Ich finde schon, dass man da differenzieren und den Doktortitel den Unis vorbehalten sollte.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge


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