Zu starker Fachbezug im Studium erstrebenswert?

vom 27.11.2017, 07:17 Uhr

Ich habe damals an einer Universität studiert, wobei ich das aber so kenne, dass man durchaus bedingt durch die Studienordnung mehr oder weniger dazu "gezwungen" war, auch fachfremde Veranstaltungen zu besuchen. So musste ich zum Beispiel zwei Nebenfächer wählen, obwohl ich einen Science-Studiengang absolviert habe und ich hatte einen Optionalbereich, den ich mit fachfremd erworbenen Credits füllen musste.

Ich kenne das gar nicht anders, dass man eben dazu gezwungen ist, über den Tellerrand zu schauen und sich thematisch auch mit anderen Disziplinen auseinanderzusetzen. Das finde ich auch gut, denn das hat mir geholfen, meinen Horizont zu erweitern und kein "Fachidiot" zu werden. Nun habe ich aber gehört, dass dies an FHs anders sein soll. Dort wäre man so stark auf den eigenen Studiengang fixiert, dass dort reihenweise "Fachidioten in Perfektion" ausgebildet würden, die nicht dazu in der Lage wären, über den Tellerrand zu schauen.

Da ich nie an der FH studiert habe, kann ich das natürlich nicht beurteilen. Möglicherweise gibt es da auch Unterschiede je nach Studiengang. Wie seht ihr das? Ist ein starker Fachbezug im Studium erstrebenswert oder sollte man auch dazu gezwungen sein, fachfremde Veranstaltungen zu besuchen? Wie sind hier die Unterschiede zwischen FH und Uni?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Was ist denn ein zu starker Fachbezug? In meinem ersten Studium gab es keine Veranstaltungen ohne Fachbezug und die gibt es auch heute nicht. In Studiengang Nummer 2 war es nicht anders und heute ist es auch da immer noch so. Das dürfte ja nun nicht ausgerechnet nur für diese beiden Studiengänge gelten.

» cooper75 » Beiträge: 13423 » Talkpoints: 517,99 » Auszeichnung für 13000 Beiträge


Ich habe auch Naturwissenschaften studiert und musste ebenfalls zwei Module in einem fachfremden Bereich wählen. Ich fand es schon schlimm genug, dass diese Module gewünscht waren, noch schlimmer fand ich es aber, dass die Noten in diesen Modulen auch zählten. Wenn man sich für einen Studiengang X entscheidet, dann ist das vermeintlich auch das, was einen interessiert. Es schert mich dann nicht, was in anderen Studiengängen getan wird die fachfremd sind und ich will mich in solche Bereiche nicht einarbeiten und dort auch noch gute Leistungen bringen müssen.

Am Ende habe ich dann ein Modul BWL gemacht da es ein sehr mathematisch orientiertes Modul war und ich dort in Ruhe rechnen konnte ohne mich sonst mit dem Thema BWL beschäftigen müssen. Mein zweites Modul war Französisch, das fand ich noch halbwegs in Ordnung. Wenn die Unis Angst darum haben, dass man ein Fachidiot wird, dann helfen einem diese zwei Module auch nicht. Sie ändern doch nichts daran, dass man sich zu 99% seiner Zeit mit seinem eigenen Fachgebiet beschäftigt.

Meiner Meinung nach reicht es, dass man in der Schule diverse Fächer hatte. Man ist dort auch gezwungen Fächer für Kunst, Sport, Politik oder Sozialwissenschaften zu belegen, obwohl einen das rein gar nicht interessiert. Das ist doch schon Blick genug über den Tellerrand. Spätestens nach 13 Jahren Schule weiß man doch, was einen interessiert und was nicht und da muss die Uni keinen weiteren Teil mehr zu beitragen.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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