Im Team die Fähigkeiten des Einzelnen nutzen?

vom 27.11.2017, 07:34 Uhr

Auf Arbeit bin ich Teil eines interdisziplinären Teams. Sowohl die Chefin als auch die Teammitglieder haben alle unterschiedliche akademische Laufbahnen absolviert und kommen daher aus verschiedenen Fachrichtungen, auch wenn uns im Prinzip dasselbe Ziel und dasselbe Interesse einigt.

Jedenfalls war es bisher so, dass unsere Projekte im Vordergrund gestanden haben und jeder die Aufgaben gemacht haben, die dafür erforderlich sind. Nun sprach mich eine Kollegin letzte Woche an. Sie hätte mit der Chefin besprochen und die beiden hatten die Idee, dass man doch meine Fähigkeiten nutzen könnte, um das Projekt zu perfektionieren. Ich habe im Studium ein bestimmtes Programm gelernt und das wollen die eben nutzen, um die Ergebnisse entsprechend zu verarbeiten.

Das freut mich natürlich, wobei es bei uns noch nie vorgekommen ist, dass derartige Kenntnisse großartig gefragt worden sind. Wie seht ihr das? Findet ihr es sinnvoll, dass man in einem Team die Fähigkeiten des Einzelnen ausnutzt und einsetzt, um das Ergebnis zu perfektionieren? Soweit ich weiß, war das vom Geldgeber des Projektes gar nicht gefordert, es ist quasi eine Zusatzleistung. Würdet ihr mehr machen, als ihr sollt oder nur das, was nötig ist?

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» Täubchen » Beiträge: 33305 » Talkpoints: -1,02 » Auszeichnung für 33000 Beiträge



Ist das nicht genau die Definition von Teamarbeit? Zumindest im Idealfall. Ich habe nämlich auch schon die Erfahrung gemacht, dass "Teamarbeit" vor allem darauf hinausläuft, die Schwächen und Befindlichkeiten einzelner Teammitglieder zu kompensieren und mit einem Maximum an Aufwand ein gerade so befriedigendes Ergebnis zu erzielen. Aber das ist natürlich nicht die Idee, auch wenn es öfter passieren kann, dass es in einem Team eher "menschelt", als dass man die Aufgaben sinnvoll verteilen kann und jeder das beiträgt, was ihm oder ihr am ehesten liegt.

Man merkt, ich bin von Natur aus nicht der größte Teamplayer vor dem Herrn, sondern mache lieber mein eigenes Ding. Aber wenn es ausnahmsweise gelingt, meine speziellen Qualifikationen einzubringen, sodass alle etwas davon haben, freue ich mich natürlich. Solange das nicht heißt, dass ich für das gleiche Geld dreimal so viel Arbeit habe, während meine Teammitglieder sich entspannt zurücklehnen, weil die Frau Gerbera sich ja so toll damit auskennt und sie selber nur herumpfuschen würden. Auch diese Erfahrung habe ich schon gemacht. In meinen Augen ist Teamarbeit also immer eine Balance zwischen Zugpferd für alle anderen zu spielen oder dabei zuzusehen, wie Frau A und Frau B Fotos von ihren Enkelchen vergleichen.

» Gerbera » Beiträge: 11332 » Talkpoints: 52,90 » Auszeichnung für 11000 Beiträge


Bei einer Teamarbeit habe ich die Erfahrung gemacht, dass eigentlich immer jeder das beiträgt, was er oder sie am Besten kann. Manche Leute können auch nichts besonders gut oder haben keinen Ehrgeiz. Bei meiner letzten Gruppenarbeit beispielsweise gab es eine Person die total tolle Präsentationen machen konnte und das auch gerne gemacht hat.

Wir haben unseren Vortrag dann zusammengestellt und sie hat eine PowerPoint Präsentation daraus gemacht. Natürlich war das dann für sie etwas mehr Arbeit. Man kann es auch aufteilen aber dann ist das Ergebnis der Teamarbeit im Endeffekt vermutlich schlechter, als wenn die Arbeit etwas ungleichmäßiger verteilt wurde wobei dann aber die Stärken des einzelnen berücksichtigt werden.

» Crispin » Beiträge: 14916 » Talkpoints: -0,43 » Auszeichnung für 14000 Beiträge



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