Mutter wird von Nachbarn ausgenutzt - wie ansprechen?
Meine Mutter ist 80 Jahre alt und alleine. Vor allem ist sie den ganzen Tag da. Deren Nachbar ist 30 und berufstätig. Er bestellt sich viel im Internet. Wenn die Pakete kommen, ist er natürlich nicht da und meine Mutter bekommt alles auf die Treppe gestellt. Manchmal könnte ich meinen, dass meine Mutter eine kleine Paketfiliale hätte.
Meine Mutter kann einfach nicht nein sagen, wenn sie einem Bekannten einen Gefallen erweisen soll. Deshalb würde ich gerne mit dem Nachbarn reden. Allerdings soll er meiner Mutter deswegen keine Vorwürfe machen. Ansonsten ist er auch ganz in Ordnung. Die gute Nachbarschaft will ich deshalb auch nicht stören. Wie fange ich so etwas richtig an?
Du kannst dem Nachbarn ganz normal erklären, dass der Nachbar einen anderen Ort mit dem Paketboten selber machen soll, wo er diese abstellt. Man kann diese genau so gut im Keller oder im Dachboden abstellen. Im Keller wäre vielleicht für den Postboten nicht so viel zu schleppen, wie im Dachboden. Lieber läuft man mit schweren Paketen abwärts als aufwärts. Ich jedenfalls handhabe das so.
Da muss man auch keine Angst haben, dass da jemand beleidigt ist, denn es ist einfach dreist, anzunehmen, dass man mit einer älteren, gutmütigen Dame alles machen kann. Dem Herrn würde ich gleich der Zapfen abdrehen. Sonst soll er eben eine Ersatzadresse angeben und es sich dann dorthin bestellen.
Ich selber handhabe es so, dass ich mir meine Pakete direkt an den Arbeitsplatz liefern lasse, weil ich so oder so unter Tags, wenn diese Pakete bei mir ankommen, nicht zu Hause, sondern am Arbeiten bin. Damit ich mir die Wartezeit und den lästigen zusätzlichen Weg zur Post erspare, nehme ich Pakete ausschließlich nur noch an meiner Arbeitsstelle entgegen.
Der Nachbar kann aber auch einen Wisch unterschreiben, wo er dem Postboten bestätigt, dass er die Pakete, wenn er nicht da ist, an einem anderen Ort deponieren soll. Warum gerade auf der Treppe? Das leuchtet mir nicht ein und es ist auch nicht gerade sehr sinnvoll.
Ehrlich gesagt finde ich, dass deine Mutter da etwas sagen muss, wenn sie das nicht mehr möchte und nicht du, denn du hast damit doch nichts zu tun. Ansonsten kannst du ihn natürlich vorschlagen, dass er die Bestellungen auf ein anderes Datum legen kann oder einen Abstellort ausmachen kann und es dann dort liegen bleibt. Argumentieren kannst du damit, dass deine Mutter gutmütig ist, aber in dem Alter nicht mehr ganz so fit. Wobei ich mir schon vorstellen kann, dass es nicht ganz so gut ankommt, wenn du das sagst deine Mutter aber nicht.
Sicher ist es möglich, dass der Nachbar vielleicht sauer reagiert, weil er diese Lösung für sich selber natürlich als sehr bequem und einfach ansieht. Ich weiß ja nun nicht, ob sich deine Mutter auch schon mal mittags oder nachmittags einige Zeit hinlegt, aber wenn dem so ist, dann hat man doch schon eine gute Begründung, weshalb es eben nicht so toll ist, wenn dann andauernd der Postbote klingelt.
Ansonsten ist es für ältere Menschen oft auch etwas beschwerlich, aufstehen und zur Tür gehen zu müssen und das müsste der Nachbar doch auch einsehen, wenn man es ihm erklärt, dass es nichts persönliches gegen ihn ist, dass es so aber einfach nicht weitergeht. Man kann ja auch Alternativen benennen, wie einen Ablagevertrag oder eine Anmeldung für die nächste Packstation.
Vielleicht ist das dann für den Nachbarn nicht so bequem, aber wenn er doch ganz nett ist, dann wird er es vielleicht verstehen. Ich finde es aber auch wichtig, dass du keinen Alleingang startest, sondern das mit deiner Mutter zumindest besprichst, was du vorhast und noch besser wäre es natürlich, wenn deine Mutter bei dem Gespräch dabei wäre.
Ich verstehe ehrlich gesagt nicht das Problem. Ist es schlimm, wenn deine Mutter die Pakete auf die Treppe gestellt bekommt? Ist es für sie von Nachteil? Ist es nicht vielleicht sogar schön, dass sie das Gefühl hat, gebraucht zu werden? Was ist dabei, dass sie dann vielleicht sogar ein wenig Kontakt mit dem Nachbarn hat? Das hört sich irgendwie an, als ob du deiner Mutter Vorschriften machen willst.
Ich bin auch jemand, der gerne für meine Nachbarn Pakete annimmt, weil ich eher zu hause bin und ich finde es toll, dass ich da jemanden einen Gefallen erweisen kann. Ich würde den Nachbarn an deiner Stelle nicht ansprechen. Wenn es deiner Mutter nicht gefällt, wird sie alt genug und erwachsen genug sein, es selber zu sagen. Warum muss man eine 80 jährige Frau denn in dieser Hinsicht behandeln als wenn sie nicht für voll genommen werden kann??
Ich finde es offen gesagt ziemlich dreist und vermessen, dass du Juri, dich so sehr in das Leben deiner Mutter einmischst. Sie ist erwachsen, sie kann für sich selbst reden und wer weiß, vielleicht gefällt es ihr ja sogar, auf diese Weise gebraucht zu werden? Du bevormundest deine Mutter und mischst dich in Sachen ein, die dich nichts angehen: Reiße dich zusammen und werde erwachsen.
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