Nachbarn wegen Samenspende Bescheid sagen, Kind nicht?
Neulich habe ich im Fernsehen eine Doku gesehen, in der ein junger Mann nach seinem Vater suchte. Diese war ein Samenspender gewesen und es gab daher auch nur wenig Hoffnung, ihn zu finden. Er hat dann aber dennoch längere Reisen auf sich genommen und ist irgendwann auch an seinen ursprünglichen Heimatort zurückgekehrt. Dort hat er frühere Nachbarn getroffen, die ihn wieder erkannt haben.
Er hat diesen dann mitgeteilt, dass er einem Familiengeheimnis auf der Spur sei und seinen leiblichen Vater suche. Interessanterweise wussten die Nachbarn längst, dass er aus einer Samenspende entstanden ist und das der eigentliche Ziehvater nicht der leibliche Vater war. Das hat den jungen Mann doch sichtlich gekränkt.
Wie kann es sein, dass die Nachbarn über eine Samenspende Bescheid wissen und das Kind es erst deutlich später im Erwachsenenalter erfährt? Ist das dem Kind gegenüber nicht taktlos, dass dann offenbar immer noch denkt, es wäre ein Familiengeheimnis obwohl es gut bekannt ist?
Nehmen wir mal an, dass die Geschichte genauso passiert ist und nicht so vom Fernsehen konstruiert worden ist um die Spannung zu erhöhen und die Zuschauer zu unterhalten.
Man weiß ja gar nicht, warum die Nachbarn es wissen. Es kann doch auch sein, dass die Nachbarn entsprechende Fragen gestellt haben, als das Kind noch klein war. Mal überspitzt dargestellt, wenn das Kind eine ganz andere Haarfarbe oder Hautfarbe hat oder eine ganz andere Nase oder Augenfarbe als die leiblichen Eltern, dann ist es doch logisch, dass da was nicht stimmen kann.
Vielleicht gab es ja sogar Gerüchte in der Nachbarschaft und man hat vermutet, dass die Mutter des Jungen fremdgegangen sei und ihrem Partner ein Kuckuckskind untergeschoben hätte. Manche Menschen fühlen sich dann bei solchen Gerüchten und Unterstellungen dazu genötigt, die Wahrheit zu sagen, weil sie das eigene Image retten wollen. Das Kind bekommt davon nur nicht viel mit, wenn es noch zu klein und nur mit Spielen und Toben beschäftigt ist.
Ich kann da Täubchen nur zustimmen. Erstmal wird es bestimmt ein gestellter Fall sein, wo viele Drehbuchautoren einfach ihren Senf dazu gegeben haben. Dann ist es doch so, dass in der Nachbarschaft schnell Gerüchte aufkommen. Wenn einer was vermutet, was er dem anderen sagt und dieser wieder jemanden was sagt und dann einer dabei ist, der einen Verwandten dieser Leute kennt, der darüber Bescheid weiß, weiß es eben schon die gesamte Nachbarschaft.
Den Zeitpunkt dem Kind was zu sagen haben die Eltern da wohl verpasst. Dass die Nachbarn Bescheid wussten und der Junge nicht, dann haben die Nachbarn es vielleicht zu einem Zeitpunkt heraus bekommen, wo der Junge noch viel zu klein für die Wahrheit gewesen ist.
Ich bin aber auch der Meinung, dass es die Sache der Eltern ist, inwieweit sie meinen, wann der Junge reif genug ist für die Wahrheit. Und wenn der Zeitpunkt dann verpasst ist, ist es tragisch, aber doch kein Drama. Über das Finden eines Vaters durch Samenspende muss man hier nicht schreiben, weil es da schon x Themen zu gibt. Aber ich finde, dass man schon nachvollziehen kann, dass die Nachbarn eher Bescheid wussten. Neugierige Nachbarn, die Gerüchte in die Welt setzen gibt es immer mal wieder.
Natürlich würde ich mir als betroffenes Kind auch nicht ernst genommen und vielleicht sogar noch veräppelt vorkommen, wenn ich so etwas erfahren würde. Aber leider sind solche Geschichten meistens nur an den Haaren herbei gezogen. In diesem Falle wahrscheinlich Gott sei Dank an den Haaren herbei gezogen. Ich würde das auch schlimm finden, wenn meine Nachbarn über mich Bescheid wüssten und ich selber nicht.
Aber sehen wir das Ganze einmal realistisch. Das Kind wird, wenn es keinen Vater vorgestellt bekommt oder ein Vater, bei dem einfach auf der Hand liegt, dass er nichts gemeinsam mit dem Kind hat, immer die Fragen stellen, die es dann schlussendlich zum Ziel führen werden. Und die wenigsten Mütter können die Identität des eigenen Kindes, also den Erzeuger, geheim halten.
So denke ich, dass das Kind es auch erfahren hätte, wenn es die richtigen Fragen gestellt hätte. Aber es könnte auch so gewesen sein, dass der Nachbar damals ein guter, oder sogar der beste Freund der Familie war. So ist es eben gekommen, dass dieser über das Schicksal Bescheid wusste und vielleicht dann nicht mehr darüber gesprochen hat, weil es ihm so aufgetragen wurde.
Oder weil sie keinen Kontakt mehr haben. Es kann viele Ursachen geben aber ich muss sagen, dass diese Asi TV Sendungen, wie ich diese von RTL und Co gerne nenne, meistens etwas schwachsinnig sind.
In so einem Fall, falls es nicht gestellt und einer Feder entsprungen ist, würde ich mir als Kind auch veräppelt vorkommen. Immerhin betrifft es einen ja selber und man sollte schon wissen, wer der Vater ist. Vielleicht hatte man Angst, dass es die Beziehung zu den Eltern verschlechtern würde oder wusste nicht wie man es sagen soll, es dann den Nachbarn zu erzählen finde ich aber bescheuert. Gerade, wenn es jeder weiß, ist die Wahrscheinlichkeit doch hoch, dass sich irgendwer verplappert.
Man muss einfach irgendwann den richtigen Zeitpunkt finden um das zu sagen, immerhin kann es immer herauskommen, es muss ja nur mal ein Unfall sein und man wird nach der Blutgruppe gefragt, vergleicht diese dann mit den Eltern und schon kann es herauskommen oder auch bei speziellen Erbkrankheiten. Ich würde es da nicht drauf ankommen lassen. Vielleicht haben die Nachbarn irgendwann nachgefragt oder man hatte sich vorgenommen ehrlich damit umzugehen und hat es dann nicht geschafft mit dem Kind ehrlich darüber zu reden.
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