Wie wichtig ist Handlungsgeschick im Studium?
Ein Bekannter von mir ist der Ansicht, dass man sehr großes Verhandlungsgeschick bräuchte, wenn man ein Studium durchziehen möchte. So hätte er zu seiner Studienzeit damals über alles gefeilscht: Abgabefristen, Anwesenheitszeiten, und sogar Noten. Aber selbst bei Auslandsaufenthalten, bei Fachwechsel oder zum Studienende wäre das notwendig seiner Ansicht nach und er findet, dass die Menschen nicht normal sind, die ihr Studium ohne Feilschen durchziehen.
Ich habe zu meiner Studienzeit nie gefeilscht und wüsste auch nicht, wo der Sinn darin liegen sollte. Bei uns an der Uni waren die Regeln immer ganz klar, was Anwesenheitspflichten angeht oder Abgabefristen. Überspitzt formuliert: wenn man im März erfährt, dass der Abgabetermin für die Hausarbeit der 30.09. desselben Jahres ist, dann hat man doch Zeit genug. Ich finde, da ist man selbst Schuld, wenn man da nicht in die Gänge kommt und die Zeit nicht ausreicht. Da fängt man frühzeitig an und hat es nicht nötig, zu feilschen.
Wie wichtig ist Handlungsgeschick im Studium eurer Ansicht nach? Kann man das Studium gut auch ohne dieses Geschick bewältigen oder wird es schwer? Wie oft habt ihr im Studium gefeilscht und warum? War diese Praxis weit unter euren Kommilitonen verbreitet?
Zwischen Verhandlungsgeschick und Handlungsgeschick gibt es einen Unterschied, aber das nur nebenbei. Ich habe im Studium durchaus die Erfahrung gemacht, dass man besser klargekommen ist, wenn man wusste, wie man die Leute zu nehmen hatte. Viele meiner Kommilitonen waren beispielsweise ruppig zum Verwaltungspersonal oder arrogant den Dozenten und Tutoren gegenüber und dann völlig überrascht, wenn ihre Fristverlängerung abgelehnt wurde oder ihr Empfehlungsschreiben ewig auf sich hat warten lassen.
Zwar haben auch die Kommilitonen ohne soziale Intelligenz im Großen und Ganzen das Studium geschafft, und auch an den Abschlussnoten alleine ändert "Verhandlungsgeschick" nur in seltenen Fällen etwas. Zudem waren viele sowieso hauptberuflich Sohn/Tochter, sodass die Frage nach späteren Jobchancen kaum eine Rolle spielte. Aber generell hatte ich schon den Eindruck, dass Professoren, Lehrende und Verwaltungsmitarbeiter durchaus einen gewissen Spielraum im Umgang mit Studierenden hatten, den sie auch weidlich genutzt haben. Und wer gute Umgangsformen und gute Argumente hatte, konnte durchaus kleinere Vorteile heraushandeln, die den arroganten kleinen Krücken mit dem übergroßen Anspruchsdenken auch mal verwehrt blieben.
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