Kritik am geplanten Mittelerde-DLC gerechtfertigt?

Warner Bros. Interactive plant einen DLC für das Spiel Mittelerde - Schatten des Krieges. Dieser soll etwas Besonderes werden, denn er ist einem verstorbenen Mitarbeiter gewidmet. Der DLC enthält eine spezielle Spielfigur, die auf diesem Mitarbeiter basiert. Der Inhalt soll 3,50 US-Dollar kosten und die Erlöse an die Familie des Verstorbenen gehen. Eigentlich eine schöne Geste und die Spieler nahmen die Idee bislang auch sehr gut auf.

Nun hat sich der ein oder andere aber das Kleingedruckte durchgelesen und nun regnet es herbe Kritik für Warner Bros. Interactive: Es werden nicht alle Einnahmen an die Familie gehen, sondern nur die von DLCs, die in den USA verkauft werden und selbst da nicht ohne Einschränkungen. Auch hier geht nur der Verkauf aus ausgewählten Staaten an die Familie.

Findet ihr die Kritik gerechtfertigt? Hätte Warner Bros. Interactive das gleich sagen sollen und hätte man damit verhindert, dass es jetzt so böse Kritik gibt? Findet ihr das Konzept in Ordnung, da auch der Publisher eine gewisse Summe mit Produkten einnehmen muss oder findet ihr es einfach verkehrt?

Was ist daran jetzt so überraschend? Seien wir ehrlich, das Konzept ist überall gleich. Es gibt immer irgendwelche Gründe, warum Spendengelder nicht ausschließlich an die Zielgruppe gehen. Sogar bei NGOs ist es doch der Fall, dass viel Geld von der Verwaltung und der Werbung gefressen wird und nur ein sehr geringer Bruchteil wirklich bei den Kindern in Afrika oder sonstwo landet.

Da steht aber auch nirgendwo im Kleingedruckten, dass die Bedürftigen X Prozent der Spenden bekommen, das wird totgeschwiegen. Nun dreht man DLC einen Strick draus, nur weil der das genauso macht, aber netterweise in den AGB darauf hinweist? Wie kann man nur so naiv sein als Spieler? Ist doch überall das gleiche Muster in dieser Hinsicht.